9 Tage Klettersteige und Gipfeltouren in den Dolomiten
Auf dieser Seite berichten & informieren wir dich über eine großartige Trekkingtour in den Dolomiten Südtirol. In 9 Tagen durchqueren wir die Schlern- & Rosengartengruppe bei Tiers (Bozen). Es ist eine Hüttentour und der Weg verläuft durch das gesamte Gebiet, sowie zu (fast) allen Klettersteigen und über den höchsten Punkt der Gebirgskette. Es ist kein offizieller Höhenweg aber wird oft so begangen.
So wie wir diese Tour geplant haben, ist man 9 Tage unterwegs und geht im Uhrzeigersinn eine großartige Runde, die alle Facetten und lohnenswerte Orte absteckt, sowie tolle Hütten und großartige Sonnenaufgänge bereithält. Alle Klettersteige sind dabei nur optional und können umwandert werden (Im Text mehr Infos). Die Klettersteige sind meistens nur bis B, es gibt aber auch einen D-KS. Die Wanderwege sind meistens einfach – mittel. Hier mal ein Überblick:
Heute geht es vom Wanderparkplatz in Weißlahnbad (Kostenfrei) los auf die lange Tour. Der erste Tag ist noch sehr chillo aber bietet dennoch großartige Ausblicke auf den Rosengarten. Nach Westen verlassen wir den Parkplatz und folgen dem Wanderweg über die Via S. Cipriano bis zu einem Almen Gebiet. Schon jetzt ist der Blick auf die Dolomiten gewaltig! An der Kreuzung lohnt es sich zunächst geradeaus zu wandern, um einen Abstecher zum Wuhnleger Teich zu machen.
Hier spiegeln sich die Berge im See und die Kühe gesellen sich dazu. Von dort geht’s dann weiter steil über den Wald-Wanderweg den Tschafon hinauf. Zunächst Nadelwald mit einem tollen Pausenbankerl dann mehr in den Latschenkiefern. Oben angekommen erwartet einen die vielleicht beste Hütte der ganzen Tour: Die Tschafonhütte. Doch zunächst gehen wir noch etwas weiter und folgen den Wanderweg nach Norden zur Völsegg Spitze (20 min) dem Aussichtspunkt weiter oben. Hier kann man einen guten Sonnenuntergang bei breiter Tal Sicht bis Bozen genießen.
Die Tschafonhütte ist deshalb ein Highlight, da sie nicht nur einen großartigen Biergarten und grüne Wiesen unter einem Kastanienbaum hat, sondern weil in der Privatalm auch das Essen & Frühstück üppig ist. Es ist kaum wer da und geht ruhig zu, und die Preise stimmen auch. Ebenso das Team, dass überaus gastfreundlich ist. Das eigentlich besondere sind aber die neuen, modernen Charlets vor der Hütte mit Schlafplätzen zwischen Heuwänden mit großen Panoramafenstern. Kostenfreie Duschen. Also echt eine 10/10!
Heute geht es weiter vom Tschafon aus zum Schlern Hochplateau. Die Bozner Hütte ist das heutige Tagesziel. Eine anspruchsvollere Wandertour, mit einem kurzen Steig. Trittsicherheit ist hier gefordert. Wir wandern direkt auf die grün bewachsene Wand der Hammerwand zu. Hinter dem verwüsteten Waldstück beginnt der stetige Kehren-Aufstieg. Nach ca. 1h erreichen wir dann die Kreuzung zum Gipfel, zu dem es jetzt nach links 10 Minuten bergab geht. Ein gigantisches Kreuz thront hier auf dem noch eher kleinen Berg.
Rechts sehen wir bereits das breite Hochplateau des Schlern und rechts davon die vielen Grasköpfe, über die der weitere Weg dorthin noch führt. Ansonsten sehen wir wieder die Täler bis nach Bozen. Wir gehen wieder zurück zur Kreuzung und folgen nun den Wegweisern in Richtung Sesselschwaige, hierbei entdecken wir immer wieder etwas Edelweiß. Nach etwas Bergauf geht’s dann erst richtig zur Sache – der Steig an den Nigglbergköpfen beginnt. Mit etwas Drahtseil geht es bergab und dann auf einem schmalen Pfad um den nächsten Pfeiler herum.
Es sind ein paar Gegenanstiege auf Fels zu wandern, wie jetzt auch zum Mittagskofl hinauf. Doch dahinter geht es dann schließlich hinab zur Bärenfalle, einem Hochtal in dessen Mitte die Sesselschwaige liegt. In der kleinen und sehr urigen Übernachtungshütte gibt’s Kaninchen zu sehen und Kuchen zur Stärkung bevor die Tour wieder bergauf geht. Bis zur Hütte waren es 3:30h Gehzeit (Leichtere Alternative: Vom Tschafon absteigend, westlich unterhalb der Hammerwand über Weg 7 durch eine Klamm und weiter über den Knüppelweg zur Sesselschwaige).
Da wir noch zur Bozner Hütte am Schlern müssen, geht es jetzt noch 500hm weiter bergauf, vorbei an der Moarboden Alm. Hier wird nun auch schließlich die Baumgrenze überschritten. Ein Doppelkreuz auf einer grasigen Anhöhe weißt den weiteren Weg zum Hochplateau. Nach 5:30h erreichen wir endlich das Schlernhaus, das im ersten Moment wie eine Burg aussieht. Groß und aus Stein gebaut mit einem Festsaal mit großen Kronleuchtern.
Duschen 3€ - 3min. Essen ganz ok, aber teuer, Zimmer komfortabel, Wirte sind sehr gastfreundlich. Bei gutem Wetter kann noch der 10-minütige Abstecher zum Gipfel des Monte Petz (höchster Punkt am Schlern) gemacht werden.
Bewertung
Landschaft:
Schön
Markierungen:
Gut
Bewirtung:
Gut
Frequentierung:
Verlassen
Kondition:
Mittel
Gefahrenpotential:
Niedrig
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Heute gehen wir über mehrere Gipfel entlang des Klettersteiges auf einem Bergkamm nach Westen, tiefer hinein in die Rosengarten-Dolomiten. Hier eröffnen sich die ersten richtig spektakulären Blicke. Doch zunächst wandert man ein ganz schönes Stück pfeilgerade nach Osten, über die Hochflächen des Schlerns. Eine Wanderung auf fast gleichbleibender Höhe, die sich erstmal etwas zieht, den wir durchqueren das ganze Schlernmassiv. Dabei wird das Gelände immer karger und felsiger. An einer Kreuzung (nach 1h) wird entschieden: Klettersteig oder Wanderweg. Links geht es hinauf zur Roterdspitze, wo der Einstieg zum Steig (B, I) beginnt. (Leichte Alternative: Dem Wanderweg weiter folgen unterhalb der Bergkette bis zur Tierser Alpl, ca. 30min). Von der Roterdspitze führt der Klettersteig zunächst absteigend auf schmalem Gratgelände zur Roterdscharte (wo es einen steilen Notabstieg gibt). Der Klettersteig ist frisch saniert worden und daher bestens abgesichert. Nur wenige Stellen bis zum ersten Grat muss man frei klettern.
Dann geht’s auf einem langen Grat dahin auf den großen Rosszahn zu. Hier ergeben sich schon unglaublich schöne Blicke in die Berge. Vor allem den Alpenhauptkamm kann man überblicken – Ortler, Ötztal, Stubaital, Zillertal bis zu den hohen Tauern. Immer wieder gibt’s kleine Kraxelstellen im Gegenanstieg bis hin zur letzten Wand hinauf zum Rosszahn Gipfel. Hier folgt zunächst ein Kamin, der wohl die Schlüsselstelle darstellt: Es gibt es nur ein hängendes Fixseil zum Festhalten. Dahinter geht’s noch ein kurzes Stück etwas steiler die Wand rauf zu einem Fensterl. Dahinter wandert man zum kreuzlosen Gipfel.
Der Abstieg durch die Scharte ist allerdings noch eine Herausforderung. Nach etwas Klettersteigabstieg zur Scharte hin beginnt ein instabiler, brösliger Steig hinab, der nur sehr spärlich versichert ist. Hier ist die Steinschlaggefahr am Größten. Es kommen auch oft Andere Leute entgegen, die den KS anders herum machen. Etwas loses Geröll, steile Schotterpfade und 1er-gekraxel im Abstieg kommt das scharlachrote Dach der Tierser Alpl bald in Sicht. Im letzten Steigverlauf muss man auf die roten Markierungen achten, da man sich hier schnell versteigt.
Die Tierser Alpl wirkt wie ein modernes Restaurant, hat außerdem ausgezeichnete Küche!! Es gibt WLAN und Steckdosen am Bett und das Personal ist freundlich. Die Zimmer sind sehr gut und modern. Duschmarke 3€ - 4min. Allerdings war es proppenvoll, es hat sogar wer im Flur geschlafen – zudem mussten wir Stunden auf unser Essen warten und es war außerdem die teuerste Hütte der Tour. Dafür aber eine Runde Schnaps aufs Haus.