Die erste Tour des Jahres, sollte gleich eine wunderschöne sein: Nämlich in der Ifen-Region im Kleinwalsertal. Die Berge bilden die Grenze zwischen Allgäu und Lechtal und sind richtig schön! Besonders die Schwarzwasserhütte im oberen Talschluss soll ja besonders schön gelegen und rustikal sein (habe ich mir sagen lassen). Die Hütte ist klein und über den Winter ganz schön ausgebucht? Das liegt vermutlich daran, dass sie als Stützpunkt für LVS- & Skitouren-Kurse dient und dadurch schon Gruppen frühzeitig vor reservieren. Da eine Gruppe abgesagt hatte, haben wir uns dann aber 12 Plätze geschnappt.
Direkt an der Ifenbahn gibt es Tagesparkplätze, etwas davor die Mehrtagesplätze. Diese sind unverschämt teuer: 12€ (in Münzen) für 1 Nacht Parkticket. Wir haben uns dann alle in der Auenhütte an der Bahnstation getroffen und sind von dort in großer Vielzahl losgewandert - Hauptsächlich mit Schneeschuhen. Da es anhaltenden Schneeregen gab, hatten wir von der Landschaft heute recht wenig. Der Wanderweg zieht sich in angenehmer Steigung tief hinein ins Schwarzwassertal durch den Wald hindurch. Eine große Alm-Ebene taucht nach einer Weile auf: Die Melköde Alm. Ab der Hütte geht es dann etwas steiler bergauf.
Der Wanderweg führt nun weiter rauf, tiefer in die Berge. Hauptsächlich im Wald geht es dahin. Nach 2:20h waren wir in der vollkommenen Schneelandschaft am Talschluss angekommen und standen vor der Schwarzwasserhütte - die Außenfassade aus schwarzem Holz, passend. Die Hüttenwirte waren sehr freundlich und es arbeiteten 2 Nepali hinter der Theke. Alles in allem ne super Hütte, nur fand ich die Betten fast einen Ticken zu kurz (mit Brett vorm Fuß). Die Gasträume waren super urig und schön, mit Kachelofen und knarzendem Holzboden. Haben den restlichen Tag am Tisch verbracht und Karten gespielt.
Am nächsten Morgen gab es dann die Diskussion wer welche Tour gehen würde. Da gute 20cm Neuschnee gefallen waren und es heute sonnenkräftiges Wetter gab, waren Manche etwas besorgt wegen der Lawinenlage, doch den Lawinenbericht deutete ich mal als positiv, außerdem hatte ich auch LVS-Geräte dabei. So beschloss ein Teil der Gruppe abzusteigen um dann noch die Ifenhütte zu besuchen und ein paar von uns brachen stattdessen zum Steinmandl-Berg auf. Wäre ein Hang zu steil, hätten wir immer noch umkehren können, doch ich sah eine ganze Gruppe Skitouren-Lehrlinge mit Bergführer vorangehen, also hefteten wir uns an sie.
Das Panorama war hier oben bereits super toll. Am Fuße des markanten Grünhorns und dessen Grat nach Norden lag eine große Schneeebene auf der wir jetzt wanderten. Der hohe Ifen mit seinem langen Brett, nun endlich auch mal aus nächster Nähe gesehen. Inmitten der weiten Schneelandschaft wanderten wir direkt auf den weißen Berg (rechts vom Grünhorn) zu: Unser Ziel. Nach ein paar Minuten erreichten wir bereits ein Schild: 40 Minuten bis zum Gipfel, okay das war weniger als erwartet! Wir folgten der tiefen Skitourenspur hinauf. Zunächst etwas steiler, dann wieder moderat an einem Bergarm dahin. Der Blick zurück ins Tal wurde immer lohnender.
Der Aufstieg zum Sattel ging dann aber gut steil los. Die Skitouren-Gruppe quälte sich etwas mit den Spitzkehren. Mit Schneeschuhen konnten wir direkt den Hang raufsteigen und damit kreuzten wir die Gruppe gelegentlich. Nach 1 Stunde waren wir oben am Berg. Eine letzte Querung in der Mulde unterm Wechtenkamm war dann wohl das Schwierigste der Tour. Dort hingen ein paar Schneeverwehungen, daher schaute ich, dass ich da schnell durch kam. Das letzte Stück zum Gipfel zeigte wunderschöne Verwehungen im Schnee und an den Nadelsträuchern. Nach 1:20h standen wir am Steinmandl und genossen den tollen Rundumblick: Bodensee, Bregenzer Wald, Allgäu (mit Hochvogel), Lechtaler. Es verheißt nur wieder mehr die Lechtaler zu besuchen....
Der Grat hinüber zum Grünhorn war ungespurt. Im Sommer ist es ein Steig im Winter sollte man den Weg rüber zum Grünhorn nur mit Eisen und Pickel wagen, da auch etwas Kletterei im Spiel ist. Man hätte die Tour jetzt noch weiter zum Kreuzmandl verlängern können, wir sind jedoch jetzt umgekehrt. Der Christian ist direkt mit seinen Ski abgefahren und der Rest von uns mit Schneeschuhen denselben Hang abgestiegen. Im Tiefschnee ging das richtig gut, so kamen wir auch schnell runter und waren nach nur 30 Minuten wieder an der Hütte.
Der Abstieg ins Tal folgte nun. Ich bereute keinen Rodel dabei zu haben, aber so konnte man den Wanderweg auch mal bei Sonne genießen. An der Auenhütte kehrten wir ein und warteten auf die restliche Gruppe, die sich gerade auf den Rückweg von der Ifenhütte runter machte. Ich bemerkte die -10°C heute erst als ich mein Auto sah, die Türen waren zugefroren ;)
Fazit
Den guten Ruf und die Beliebtheit der Schwarzwasserhütte ist meiner Meinung verdient. Sie ist klein, gemütlich, rustikal und ihre Lage richtig schön! Im Sommer lohnt sich die Hütte für noch mehr Bergziele. Das Panorama auf dem Weg hinauf zum Berg ist richtig schön. Ein neuer Blickwinkel ins Kleinwalsertal. Imposante Berge umschlingen das Schwarzwassertal, mit unter der markante Ifen. Das Steinmandl ist eine relativ kurze Tour und eine leichte Skitour/Schneeschuhtour. Es sollte hier schon Winterausrüstung mitgeführt werden.
Steinmandl (1.981m)
Wandern
Auenalpe 4, 6992 Hirschegg, Oesterreich
Normal
