Der Teufelsstättkopf ist auch im Sommer ein tolles Tagestourenziel. Vor allem da dann auch das August-Schuster Haus (Pürschlinghaus) geöffnet hat. Peter hatte mich doch gefragt ob wir nicht einen Gruppenabend dort planen wollten, da das O-Gau zu meinem ehesten Einzugsgebiet gehörte und wir uns sonst bisher mehr im Chiemgau getroffen hatten. Also gabs ne VA und wir wanderten von Unterammergau aus los.
Wem der Fahrweg am Anfang zu eintönig ist, kann gleich am Anfang in Richtung Schleifmühlklamm abbiegen. Ein wirklich lohnender, kleiner Umweg entalng des Bachs. Dort lassen sich tolle Wasserfälle fotografieren.Über eiserne Treppen und Brücken folgt man dem Gefälle des Wassers nach oben wo man dann wieder auf den Wanderweg stößt. Etwas später kommt eine Gabelung mit Wanderschildern: Geradeaus ist der direkte aber sehr steile Weg, rechts folgt man der langen Forststraße über ein paar Serpentinen gemächtlich hinauf. Beide Wege sind schön!
Ist man oben, geht man durch ein größeres Tor am Forstweg und es erscheint die große Alm des Pürschling-Gebiets. Vor uns eine prächtige, hölzerne Privathütte, weiter oben vermutet man bereits auch das Pürschlinghaus. Der Wanderweg führt jetzt nach links und damit wieder steil bergauf. So geht man dann dahin, links neben den Almen wo auch oft Pferde und Kühe anzutreffen sind bergauf. Ein Abzweig zum Kolbensattel ist unterwegs noch ausgeschildert (falls man dort absteigen will). Nach ca. 2 Stunden erreichten wir dann das Pürschlinghaus, dessen schöner Biergarten schon gut gefüllt war.
Wir checkten ein (10er Zimmer) und tranken ein Bier. Die Hüttenwirte freuten sich mich wieder zu sehen, es ist einfach a tolle Gesellschaft dort! Nach dem Bier gings dann noch die 20 Minuten weiter zum Gipfel. Ab hier wird der Wanderweg etwas heikler: schmal, wurzelig und felsig. Trittsicherheit ist hier Gebot (ab dem Bankerl). Aus dem Wald sehen wir schon das Tal zur linken wo ein steinerder, beeindruckender Pfeiler mit Gipfelkreuz steht - dahinter die lange Alpenstraße nach Reutte & Schloss Linderhof. Zur rechten eine kleine Felskette mit Kreuz am untersten, letzten Fels: Der Pürschling.
Etwas schmackiger Aufstieg später und man erreicht den Grat des Ammergebirges. Nicht nur eine nun völlig andere Perspektive hier sondern auch ein Wanderweg, dem man jetzt ewig über die Ammergauer Kette folgen könnte (Laubeneck, Brunnenkopf, Klammspitze, etc.). Hier bogen wir nach rechts ab um die Felswand herum und erblicken bereits den großen Klotz aus Kalkstein mit Gipfel drauf: Der Teufelsstättkopf. Hier können Rucksack und Stöcke unten gelassen werden, denn oben ist kein Platz dafür. Der leichte Steig ist mit einem Fixseil versichert und nur sehr kurz aber trotzdem leichtes Klettern. Nach wenigen HM ist man dann schon oben.
Der klassische Rundumblick der sich hier eröffnet. Bis nach Füssen, München kann man entlang der Ammergauer Kette blicken. Eindrucksvolle Zacken und hinter allem die mächte Wand der Zugspitze. Wir machten es uns bequem und genossen etwas Ruhe. Dann gings zurück zur Hütte. Wir konnten noch sehr lange im Biergarten sitzen und trinken und speisen (Hütte ist sehr preiswert!). Eine Gruppe 20-Jähriger feierten einen Geburtstag aber auch viele andere junge Leute waren übernacht hier. Es ist auch einfach schön, trotz dessen dass der Berg eine lockere Tagestour ist. Die Lager & Bettenzimmer sind urig und bequem. Genug Platz und nicht zu schmale Matratzen. Es gibt keine Duschen aber Waschräume.
Nachts hatte es einen heftigen Sturm mit Gewitter. Nach dem Frühstück gings dann wieder nach unten. Die Gruppe stieg noch über den Kolbensattel ab um noch mit dem Alpine Coaster zu fahren. Ich stieg aber direkt ab und fuhr dann noch weiter zum Staffelsee. Auf dem Weg waren nun einige tierische Freunde zu sehen.
Fazit
Das beste daran war die Gruppe. Wieder ein neues Gesicht kennen gelernt und zusammen viel Gaudi gehabt. Der Berg und die Hütte sind aber auch einfach Klasse! Ich werde noch oft dort oben zu finden sein. Warum? Erfahrt es hier: https://team.headshaker.de/unit.php?ID=423#B749
Man glaub es kaum, aber das war wirklich das fantastischste Wetter überhaupt!! Blauer Himmel, weicher, stabiler Schnee, warme Sonne und weite Sicht! Und ich war alleine unterwegs.... Hatte etwas Angst vor Lawinen, da es 20cm Neuschnee gab, deshalb wollte ich nur zum Pürschling und zum Latschenkopf gehen.
Nach 3€ Parkticket ging es vom Lift aus den Weg entlang. Es war noch eisekalt, und schattig. Die Baumkronen waren ab einer gewissen Höhe verschneit und es herrschte traumhafte Stille. Außer mir gab es nur Skitourengeher. Man folgt dem Weg bis zu einer Gabelung: Wanderer links, Skifahrer rechts. Ich ging trotzdem rechts, und das lohnte sich, denn man erreicht nach etwas Anstieg eine Anhöhe im märchenhaften Wald!
Nach einer Teepause gings weiter. Man kommt an einer Hütte vorbei wo sich wieder die Wege kreuzten. Geradeaus: Skitourer, links der völlig zugeschneite Wanderweg. Der Ski-Weg führt steil in den Wald hinein und folgt danach Serpentinen am Waldrand entlang hinauf bis zum Pürschling. Ich war sehr langsam, wegen des vielen Schnees und lauter Ski-Leute überholten mich. Aber es war herrlich! Man hörte Tiere in den Ästen, die immer wieder Schnee von den Zweigen warfen.
Es wurde auch langsam ganz schön warm in der prallen Sonne. Der Schnee war trotzdem super! Oberhalb des Pürschlings folgt man jetzt einem Weg in Richtung Latschenkopf (also weiter bergauf). Nach ein paar etwas gefährlichen (engen) Passagen erreicht man dann den Buckel des Kamms und sieht vor einem den Latschenkopf. Doch ich entschied mich statt dessen auf den Teufelsstättkopf zu klettern. Man ist da in 10 Minuten oben. Es gibt ein kurzes Drahtseil, das bei dem Schnee echt nützlich war. Oben war die Sicht einfach gigantisch!! Aber leider war hier der Wind etwas nervig und es war sehr kalt.
Aber am meisten hab ich dann den Abstieg genossen! Es wurde jetzt richtig heiß und ich ging nur mit Pulli weiter. Ich zog meinen Weg einfach über den breiten Tiefschnee bergab. Ein paar Skitourengeher verfluchten mich, weil ich ja die Spuren kaputt mache... jaja die Münchner, die meckern immer ;)
Ich verlor mich ganz in Gedanken und genoss die Sonne und den weichen Schnee, in dem ich stets bis zu den Knien steckte. Als es über den Wald dann ganz runter ging, kamen mir noch eine Menge Rodler entgegen. Warum sind wir noch nie auf die Idee gekommen? So ein Plastikteil wiegt ja fast nix, und kann man per Schnur einfach hintersich her ziehen! Und dann gibts ne ziemlich wilde Abfahrt :D Da musste ich schon etwas grübeln... Vielleicht hol ich mir mal so ein Teil! :)
War dann bereits um 14:30 Uhr wieder beim Auto. Perfekter Tag!!
Fazit
Man sollte sich vom Winter nicht stoppen lassen! Wer den Winter nicht auskostet hat auch den Sommer nicht verdient! Und ich bin selbst überrascht wie man sogar alleine so eine schöne Zeit in der Natur haben kann, auch wenn es nur der kleine Pürschling war! Mega!