Gerade im Oktober zur Herbstmitte ist ein Besuch in der Eng am großen Ahornboden ein besonderes Highlight. "Oktober ist Karwendelzeit" sagen wir mittlerweile. Denn dort ist es gerade zu dieser Zeit besonders schön. Folgt man der Alpenstraße am Sylvensteinspeichersee bis zum Ende nach Vorderiß und weiter nach Hinteriß, erreicht man irgendwann das tiefe Karwendel über die lange Mautstraße hinein zur Eng. Am großen Ahornboden finden sich die vielen schönen Laubbäume deren gelbe Blätter im Sonnenschein die Landschaft besonders verzaubern. Wir gehen heute zur Binsalm hinauf, einer sehr Kinderfreundlichen und romantischen Bergalm.
Vom großen Parkplatz vor dem Eng-Hotel geht es nach links in den Wald und dem Wanderweg folgend zur Binsalm hinauf. Nach einigen Kehren erreicht man die breite Forststraße und folgt dieser nun zur Binsalm. Nach ca. 30 Minuten haben wir diese dann bereits erreicht. Dort treffen wir noch Beni und Olivia zum Abendessen. Wenn ihr mehr über die Binsalm erfahren wollt und über eine tour zum Lamsenjoch und Hahnkamplspitz schaut mal hier rein: https://www.headshaker.de/unit.php?ID=510
Am nächsten Morgen starten wir bei noch blauen Himmel. Gegenüber liegt prächtig das großartige Gamsjoch. Wir steigen nun wieter auf und folgen der Forststraße. An einer Kreuzung biegen wir nach links ab und folgen den Schildern in Richtung Sonnjoch. Es geht zwischen den Serpentinen über einen Weg weiter hinauf. Dann an einer weiteren Kreuzung biegen wir scharf links ab um den Steig zum Gramaijoch zu erreichen. Dieser schmale Weg geht über zig Kehren steil den Grashang hinauf zu einem Joch. Hierbei fällt auf, dass dieser besonders erdig, glitschig und rutschig ist. Bei Nässe im Abstieg ist das ohne Stöcke schon echt heikel!
Am Gramaijoch angekommen blicken wir nun auf den schönen Berg vor uns: Dem Sonnjoch. Unterhalb liegt die kleine Alm "Gramai Hochleger", rechts von uns geht es zum Hahnkamplspitz. Jetzt queren wir den Hang auf gleich bleibender Höhe bis zu einem Gatterl. Dahinter geht es nun etwas bergab zum Fuße des Sonnjochs. Jetzt sind es noch gute 500hm bis zum Gipfel. Der Pfad verläuft einfach am Bergrücken entlang bis hinauf auf den hohen Kamm des scheinbar rundlichen Berges. Die ersten Höhenmeter auf einer schönen Graswiese, etwas später wird es aber karger und grauer. Dann verläuft der Weg auf immer kiesiger und rutschigerem Wege.
Mit der Höhe wird der Berg anspruchsvoller. Ab und an etwas Fels zum anfassen. In unserem Fall haben sich schnell die Wolken zusammengezogen und wir sind blind im Nebel marschiert. Der Boden wurde schnell feuchter und die Angelegenheit rutschig. Also Wanderschuhe wären schon gut! Weiter oben lagen immer mehr Schneereste die das ganze noch etwas rutschiger machten. Der Weg hinauf scheint ohne guter Sicht schier endlos zu sein. Jedoch sind zum Glück überall gut sichtbare Markierungen da. Nach ungefähr 2 Stunden Gehzeit erreichen wir den Grat der auf eine Anhöhe zugeht: Ist aber noch nicht der Gipfel. Dahinter führt der Berg noch wie auf einer Rampe weiter hinauf.
Dieser noch etwa 15 Minuten folgend sind wir schließlich am großen Gipfelkreuz vom Sonnjoch angekommen. Genau jetzt schlägt die Kaltwetter Front zu und es wird plötzlich stürmisch, eiskalt und fängt zu Regnen an. Wir schauen nun dass wir so schnell wie Möglich wieder absteigen. Gerade bei dem Regen fordert der Weg hinunter besondere Konzentration. Immer wieder vorsichtig auf Schnee und rutschige Webstrecken treten. Aber mit gutem Schuhwerk und Stöcken kein Thema. Nach dem Abstieg geht es wieder zum Gramaijoch und von dort den jetzt noch viel rutschigeren Weg hinunter. Ziemlich nass kommen wir schließlich an der Binsalm an.
Am nächsten Morgen schneite es bereits.
Fazit
Eine schwere Wanderung auf einen hohen, aussichtsreichen Berg im Karwendel. Bei schlechtem Wetter nicht die beste Idee. Die Hütten, die Ruhe und das wundervolle Karwendel sind sehr schön. Das Sonnjoch sowie das Gamsjoch sind beliebte Wanderziele von der Eng und daher bei bestem Wetter zu empfehlen aber auch dann etwas überlaufen.
Wir haben jetzt auf der Binsalm eine weitere Nacht gebucht, da die Lamsenjochhütte storniert hat. Damit sollte dem Event erstmal nichts im Wege stehen.
Die Lamsenjochhütte hat aufgrund der Reisewarnung und dem Schnee unsere Buchung storniert und die Hütte geschlossen.
Noch sagen wir das event nicht ab, solange die Binsalm noch nicht storniert.
Man darf ja aktuell ohne Quarantäne und Problem 48 Stunden nach Tirol!
Abwarten...