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Schwarzenstein

 

 

 

 

ThemaLeserechtSeitenadminErstellt amSchreibrechte(50x bewertet)
Hochtouren Öffentliche Seite Kaj 6.October 2020 Alle Mitglieder
4.8
Index: Hochtour auf den Schwarzenstein (Sasso Nero) durch den Zemmgrund | Pinnwand
Hochtour auf den Schwarzenstein (Sasso Nero) durch den Zemmgrund
Kaj
Der Author
Kaj
- Monday, 7. December 2020

➚2074hm - 33KM - 10:02H Einfach

Die Hochtour auf den Sasso Nero (dem Schwarzenstein) mit seinen 3.370m Höhe ist eine von Vielen möglichen Hochtouren im Zillertal. Aber gerade er lockt, da er relativ einfach zu Besteigen aber dennoch recht Hoch ist. Damit ist er aus Tiroler Seite eine gute Tourenalternative, die schwerer als das Schönbichler Horn aber einfacher als der große Möseler ist. Am einfachsten ist der Berg allerdings von Süden (aus dem Ahrntal / Italien) über die Schwarzensteinhütte Gletscherfrei zu besteigen. Wir versuchen es aber aus dem Zillertal über den Zemmgrund, was auch einen richtig richtig langen Marsch voraussetzt....

 

Durch den Zemmgrund zur Berliner Hütte

Ein letztes Mal wollen wir diese Saison eine schöne Hochtour machen. Unser Tagesziel ist heute die Berliner Hütte. Vom Gasthof Breitlahner hinter der Bergsteigerdorf Ginzling (Parkplatz gegen Gebühr) geht es los. Ein Traumhafter Spätsommertag in unserem absoluten Lieblingstal: Dem Zillertal. Bis zur Hütte sind es heute bereits über 3 Stunden (9km, 800hm) mit dem schweren Rucksäcken - Hochtourenausrüstung, Seil & Hüttenzeug. Hier folgen wir immer der Forststraße entlang des Flusses bergauf tiefer in den Grund hinein. Nach etwas Wald erreichen wir schnell die Klausenalm, wo es Gänse, Esel und Ziegen zu sehen gibt. Dann gehts recht saicht über den asphaltierten Weg weiter.

Später wird es dann doch steiler und die Straße geht in ein paar Kehren weiter den Hang hinauf. Zur Halbzeit erreichen wir dann die Grawandhütte. Die Schlepperei ist bei der Hitze heute wieder schweißtreibend, daher kehren wir hier kurz auf eine Cola ein. Jetzt gehts nochmal 1,5 Stunden weiter hinauf. Immer der breiten Forststraße folgend geht es langsam aber angenehm weiter bergauf. Die Berge rundum engen das Tal immer mehr, sodass man sich wie in einer Schlucht fühlt. Irgendwann erreichen wir dann etwas mehr Höhe und blicken schließlich in den wundervollen Talschluss.

Zu Füßen des Großen Möselers und der Hornspitzen ist dies doch einer der schönesten Fleckchen Tirols, wie ich finde! Je weiter wir nun wandern, desto mehr breitet sich das schöne Hochtal vor einem auf. Der Fluss, dem wir bisher gefolgt sind, verschwindet hinter einem Damm dann in einem Loch. Es gibt unterhalb der Zillergründe diverse super aufwendig gebaute Wassertunnel, die unter den Bergen die Stauseen verbindet. Hier wird also das Wasser umgeleitet unter den Bergen durch und kommt am Schlegeis Stausee wieder empor. Aber egal.... jetzt erreichen wir die Privathütte Alpenrose, wo gerade eine Hochzeitsgesellschaft sich versammelt hat.

Von hier aus steigen wir nun eine letzte halbe Stunde weiter hinauf. Ich bin selbst überrascht, aber es geht doch noch ein ganzes Stück bergauf. Über einen aber wunderschön errichteten Wanderweg! Ein großes Steindenkmal erinnert an gefallene Gebirsjäger. Dann steht sie plötzlich vor aus: Die Berliner Hütte, die mehr einem Burgfried gleicht. Ein denkmalgeschütztes Haus der Kaiserklasse: Roter Teppich, Kronleuchter, verzierte Holzwände, Prunkvolle Fenster und ein Festsaal (Speisesaal). Auf der Terrasse tummeln sich neben vielen anderen Hochtour-Gästen auch die Stammgäste: Die lokalen Jäger, die hier ihr Revier haben. Wir genießen das Essen und gutes Zillertaler Bier bevor es in die kurze Nacht geht. (Dusche ist hier kostenlos)

 

Tour zum Schwarzenstein

Wir brechen noch vor 6 Uhr morgens auf und erhalten von der Hütte ein "Thermo-Frühstück" mit Kaffe und Brot. Das brauchen wir auch, denn bis wir wieder an der Hütte zurück sind vergehen 9 Stunden. Ja richtig, in unserem Gehtempo haben wir zum Gipfel alleine 5 Stunden benötigt. Zunächst noch in der Dunkelheit geht es erstmal dem Berliner Höhenweg folgend in Richtung Möhrchenscharte weiter. Ein uns bekannter Weg, da wir den Höhenweg letztes Jahr gegangen sind. Langsam dämmert es und ein Blick zurück zeigt eine immer toller werdende Ausicht auf das Hochtal. Nach einigen Höhenmentern geht es über einen kleinen Bach und dann kommt ein Abzweig.

Das Schild nach rechts weißt den Weg zum Schwarzenstein. Dieser Weg führt jetzt um einen Kessel herum und am Grashang entlang nach Süden immer weiter auf das Möhrchenkar zu. Bald geht die Sonne hinter dem Schönbichlerhorn auf und wir blicken nach einigen Serpentinen auf dem Grashang auf einer Anhöhe auf das ganze Hochtal mit Hütte. Besonders die aneinanderreihenden Hornspitzen bis hin zum großen Möseler sehen gewaltig aus. Bald wird es karger und felsiger: Das Kar. Und hier ist auch der Grund für die lange Gehzeit - es ist einfach richtig unwegsames Gelände. Zwar ist die Route über dieses Meer aus Granitplatten bestens markiert, doch ist man immer auf der Suche der roten Punkte und einer Möglichkeit diese Sinnvoll zu erreichen.

Mal ist eine Platte zu glatt, mal ist sie vereist, mal ist es rutschig, mal muss man etwas kraxeln. Kurz gesagt: man kommt nur langsam voran und es ist ein langes Stück über das Kar. Irgendwann kommt eine Leiter eine Steilstufe hinunter, dahinter dann wieder über Blockwerk hinauf. Der Gletscher und dessen Gipfel kommen nur zaghaft näher. Gerade zum Ende hin, wenn das Eis nun unmittlebar über einem ist, muss noch mal richtig geguckt werden, wo man die Blücke und Platten hinaufkommt zum Anseilpunkt. Ist man vor dem Eis und hat den Track auf dem GPS Gerät vor sich, kann die Gletscherausrüstung angelegt werden, denn ab jetzt geht es über den Schwarzensteinkees weiter.

Wie man geht bleibt jedem da selbst überlassen, aber wir versuchen uns an den Track zu halten und gehen daher auf dem aperen Eis im Zickzack steil hinauf auf den Rücken des Kees. Ab dann geht es direkt auf den Schwarzenstein zu. Nur kleine, schmale Spalten sind zu sehen, die heute jedoch zugefroren sind. Bald wird die Schneeauflage dicker und wir wandern im Schnee weiter. Es geht zügig voran, da es nun eher eine Distanzwanderung auf dem Gletscher ist und nicht wirklich steil. Irgendwann sind wir vor dem Gipfelaufbau angekommen und es geht ein kurzes Stück steiler im verhärteten Schnee hinauf. Auf der Schulter angekommen binden wir uns aus und genießen erstmal den Blick nach Italien.

Eine große Wolkendecke rückt an und zerreißt am scharfkantigen Grat der Hornspitzen. Man kann prima entlang des Kammes in Richtung Möseler schauen. Der finale Gipfelsieg ist jetzt greifbar nah, wir müssen nur noch ein bisschen über grobes und vereistes Granitblockwerk klettern und sind nach wenigen Minuten am Gipfelkreuz des Sasso Neros angekommen. Yuhuu! Nach etwas Schnaps und tollen Fotos kehren wir um. Der Rückweg zur Berliner Hütte dauert nun weitere 4 Stunden. Wieder zurück zum Seil, alles anbinden und dem Kees zurück folgen. Hierbei gibt es ein tolles Spiel aus Wolken und Sonne, sodass das Hochtal dass wir so überragend überblicken können, noch gute Lichtverhältnisse bekommt: Ein Traum!!!

Nach dem Gletscher packen wir alles wieder in den Rucksack und suchen wieder den mühsamen Weg zurück über das Kar. Steinmännchen und Markierungen immer im Fokus, fragt man sich wann denn endlich diese dumme Leiter kommt. Man vermutet sie hinter jeder Kante. Denn nach der Leiter ist es nicht mehr weit bis zum Grasigen Boden wo auch wieder der Wanderweg beginnt. Mit brennenden Füßen erreichen wir schon Nachmittags endlich wieder die Hütte. Dort gönnen wir uns noch eine kurze Dusche und eine Suppe bevor es dann an den letzten Abstieg ins Tal geht. Ja - das macht es so arg: Wenn man schon 9 Stunden Tour hinter sich hat und dann nochmal 2,5 Stunden Abstieg vor sich hat...

Irgendwie vergeht dieser Talweg aber friendlich, still und harmonisch. Zeit in sich zu Kehren und die Natur auf sich wirken zu lassen.

 

Fazit

Eine gewalitg schöne, lohende Anfänger Hochtour, die besonders mit der Übernachtung in der Berliner Hütte lockt. Ich habe es in vollen Zügen genossen und es waren keine nennenswerten Schwierigkeiten dabei. Jedoch sollte man sich sehr fit fühlen und früh aufbrechen aufgrund der schieren Länge dieser Tour. Bis auf eine Gruppe mit Bergführer waren wir alleine unterwegs, die Meisten gehen auf die Berliner Spitze.

Mehr Infos zur Hochtour: https://www.tourentipp.com/de/touren/Schwarzenstein-Bergtour-Berliner-Huette_1498.html

 



 Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Markierungen:
Befriedigend
Bewirtung:
Gut
Frequentierung:
Gering
Kondition:
Sehr Hoch!
Gefahrenpotential:
Niedrig

 

Bergsteigen vom 19.September 2020 in Mayrhofen (Zillertal)

mit Benni Kaj Streitmacht

Schwierigkeit: Leicht
Höhe: 3.000 +
GPS-Werte:
Anstieg ➚: 2074 hm
Distanz ➙: 33 km
Ø Geschw. ➠: 3.30 km/h
Ø Pace: 18:18 min/km
Zeit in Bewegung 🕓: 10:02 h
Talhöhe: 1250 m
Berghöhe: 3369 m
Erfahrung: + 59 EP.
Wegpunkte
Schwarzenstein (3.369m)
Gipfel
Berliner Hütte (2.042m)
Hütte
Klausenalm (1.301m)
Hütte
Grawand Hütte (1.640m)
Hütte
Alpenrosenhütte (1.878m)
Hütte
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Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 


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