Eine typische Ski/Schneeschuhtour im Allgäu geht mitten im Naturpark Nagelfluhkette entlang des südlichen Kamms des Hauptgrates durch das Ostertal und Stubenbachtal. Ausgehend vom Parkplatz an der Gunzesrieder Säge gehen viele Touren ins Herz des Naturparkes. Diesmal machten wir eine Tour über die kleinen Berge bis zum Bleicherhorn und weiter über den Tennenmooskopf zurück. Eine ausgedehnte, mittelschwere Schneeschuhtour. Zunächst geht es entlang der Straße nach Süden in Richtung der Buhlsalpe, dann aber schon vorher rechts in den Wald hinein. Über die Wiese steigen wir 300hm auf zum ersten "Gipfel" dem Mittelberg mit seiner Alpe (geschlossen) (1h). Zeit für ein erstes Teepäusschen!
Jetzt geht es weiter über den Rücken des Berges in Richtung der weiter hinten liegenden, schneebedeckten & etwas höheren Berge. Ein schöner Weg entlang des Bergrückens führt uns nach kurzer Zeit zur Alpe Birkach: Eine SektionsHütte des DAV Ulm, auch hier gibt es nichts für uns. Weiter geht es nach Westen entlang des Bergrückens, doch nun in den Wald hinein. Hinter dem Wald erhascht man dann ein weiteres Panorama: Ausblick auf den Dreifahnenkopf und seine Ausläufer (doch so weit geht die Tour heute nicht). Jetzt entdecken wir am Hang vor uns die Höllritzer Alpe, zu der wir jetzt direkt über einen Hang aufsteigen. Nach ein paar Höhenmetern stellen wir fest: Auch diese Hütte hat im Winter geschlossen. (2:30h)
Das ist für uns etwas doof, da wir mit zumindest einer geöffneten Alm gerechnet haben und kein Vesper dabei haben. Daher futterten wir jetzt einfach Vanessas Schokolade auf, um nicht mit leerem Magen weiter zu wandern. Denn von der Alm aus steht noch ein weiterer steiler Hang bevor. Hinauf zum Gipfel sind es dann noch 30 Minuten bergauf. Oben angekommen am Bleicherhorn hat man endlich auch eine Richtige Allgäu-Rundum-Aussicht! Für mich darf ja auf keiner Tour der Blick zum Hochvogel fehlen: er ist zweifelsohne der schönste Berg im Allgäu für mich. Wer mag kann auch nie 10 Minuten zum Nachbargipfel "Höllritzer Eck" rüberwandern oder sogar noch bis zum weiter entfernten Dreifahnenkopf gehen. Wir haben uns mit der Aussicht vom Bleicherhorn zufrieden gegeben. (3:45h)
Zeit für den Rückweg! Doch nicht über den selben Weg sondern über den Nachbarberg "Tennenmooskopf". Also überschreiten wir das Bleicherhorn nach Norden und steigen erstmal ein gutes Stück ab. Hier erhaschen wir das nächste Panorama: Rüber in den Bregenzer Wald wo eine größere Gebiergskette thront. Auch der hohe Ifen im Tannheimer Tal mit seiner langen Planke erscheint nun vor uns. Weiter geht es zur nächsten Hütte: Der oberen Wilhelmine-Alpe, die ebenso geschlossen hat. (4:25h)
Und nun wieder bergauf nach Norden auf ein Joch zu. Weiter oben erscheint links von uns der beeindruckende Siplingerkopf. Bestimmt auch ein lohnendes Ziel, doch im Winter schon etwas heikler, da hier kein einfacher Weg hinaufführt. Als wir weiterwandern, sehen wir seine Nord-Ost-Seite und die ist sehr typisch für den Nagelfluhpark: Senkrecht aufragende Steinplatten, wie ein Kamm. Noch etwas weiter bergauf in der Lichtung des Waldes und wir erreichen den nächsten Gipfel. (5h) Nach etwas Pause gehts an den Abstieg, der das größte Schwierigkeit der Tour darstellt: Wir finden keinen direkten Wanderweg und folgen daher den Skispuren Talabwärts. Nach etwas Wald landen wir dann auf einem sehr steilen Hang.
Hier muss man dann schon etwas vorsichtiger absteigen und Vanessa ist ab und an aufm Po gelandet. Die Höhenmeter gehen hier schnell weg und schon bald stehen wir unten im Stubenbachtal an einer weiteren verschlossenen Alm. Jetzt gilt es einfach nur dem Zufahrtsweg bergab zu folgen (bietet sich auch hervorragend zum Rodeln an). Einfach immer der Straße folgen bis man schließlich auf den Autalweg stößt. Dieser Hauptweg führt dann über die Schranke zurück nach Säge wo unsere Tour dann schließlich endet. (6:50h) Wir waren gemütlich unterwegs!
Fazit
Eine technisch weitesgehend einfache und trotzdem lohnende, ausgedehnte Schneeschuh- / Skitour im Nagelfluhpark! Viele geschlossene Hütten, verschiedene Aussichten in verschiedene Richtungen. Blick auf Hochvogel: Check. Viele Leute unterwegs gewesen. Ingesamt gemütlich gegangen mit gelegentlichen Steilanstiegen. Doch immerhin 15KM, daher etwas Zeit einplanen.