Ein weiteres Mal zum Galtjoch: ein neues Video für die Seite! Mit dem Sonnenuntergang am Gipfel ein unglaubliches Erlebnis, zusammen mit meinen Freunden. Auch die Übernachtung in der Ehenbichler Alm: eine richtig tolle privat Hütte! Hatten ein Zimmer mit großem Balkon von dem man die Sterne sehen konnte.
Der untere Tourenbericht ist ausführlicher und von 2018, als wir das erste Mal zum Galtjoch sind
Am Wochenende wurde es wirklich Schweinekalt! Nach einem forstlichen Samstag am Jochberg bei starkem Schneefall, sollte es am Sonntag einmal ins Lechtal gehen um einen saftigen 2000er zu rocken. Mit Nadja fuhren wir früh in München los um dann um 09 Uhr den Florian in Rinnen (nahe Reutte) zu treffen. Da er ohne Rodelgerät kam, entschieden wir dann ohne Zipfelbob loszuziehen.
Schon am Parkplatz, hatte es -6°C und der meterhohe, aufgetürmte Schnee am Straßenrand wirkte wie eine Mauer. Dick eingepackt gings los. Wir mussten zunächst über einen Forstweg zum Rotlech runtersteigen, wo wir den eigentlichen Ausgangs-Parkplatz entdeckten. Man konnte jetzt über langen und bequemen Winterweg oder über den Sommerweg, dessen schmale, steile Route evtl. nicht gespurt war, aufsteigen. Wir bogen rechts ab und folgten der Straße, bis zu einer Brücke. Dort war der Aufstieg zur Ehenbichler Alm ausgeschildert.
Der Sommerweg war auch gespurt, daher probierten wir es. Es wurde schnell ziemlich steil und man rutschte leicht im Tiefschnee ab. Eine sehr schmale Spur schlängelte sich sehr direkt den Wald Hang hinauf. Es wurde schnell warm, sodass wir etwas auszogen, und dann wieder eiskalt. Man musste sich heute öfters umziehen. Mit den Schneeschuhen kamen wir gut über den verträumten Weg durch das Geäst. Es war sehr einsam und in der Ferne konnte man in ein großes Tal blicken in dem die Sonne schien.
Bei uns blieb es weiterhin bedeckt und kühl. Zum Glück war es dafür auch windstill. Nach einer Weile erreichten wir einen ebenen Weg, wo wir jetzt für eine Weile entspannt liefen und die tolle Aussicht genießen konnten. Dann kreuzten wir plötzlich in den Winterweg, der geräumt war und sich als perfekte Rodelabfahrt vorstellte (Fürs nächste Mal ;)). Wir folgten dem Weg nur kurz und verließen ihn dann um wieder auf den Sommerweg zu gelangen.
Dieser führte jetzt noch ein wenig durch den Wald und ging dann noch ein letztes Mal steiler einen Schneehang hinauf, wo man bereits das Dach der Alm erkennen konnte. Nach 2:30h hatten wir die Ehenbichler Alm erreicht, die im Tiefschnee versenkt herauslugte. Sie war äußerst gemütlich und einladend! Drinnen wurde musiziert und die Bedienungen waren super freundlich! Wir machten eine Jause und tranken was, bevor es dann weiterging.
Noch 500hm bis zum Gipfel! So gings wieder rein in die Schneeschuhe und weiter bergauf. Vor uns erhob sich die Abendspitze, an der wir links vorbeigingen und noch ein steiles Waldstück aufstiegen. Dann sah man es: Das weit entfernte Ziel! Der Himmel war weiß vom Nebel und da wir oberhalb der Baumgrenze waren, war auch der Rest weiß. Wir sahen fast nichts mehr, außer den ewigen Schneehängen. Und genau dort ging es hinauf! Ein langer und anspruchsvoller Aufstieg im Tiefschnee folgte.
Abfahrende Skifahrer präparierten den Hang immer weiter, und boten so eine gute Spur zum Aufsteigen. Es ging jetzt einfach der Nase nach immer weiter in Richtung Gipfel. Man brauchte ein paar Pausen und konnte fantastische Bilder vom Panorama machen. Dann verlor ich einen Schneeschuh, dessen Bindung dann klemmte. Ich ließ sie zurück und ging ohne weiter, was dank des festen Schnees ganz gut ging.
Als wir dachten, dass wir oben angekommen wären, war dort kein Kreuz, was uns echt etwas überraschte. Ein weiterer Hang vor uns fehlte noch, doch bei diesem letzten, anstrengenden Aufstieg klarte plötzlich der Himmel auf und es wurde blau über uns. So erreichten wir nach 4 Stunden das große Gipfelkreuz vom Galtjoch. Ein beeindruckender Gipfel umringt von einem fantastischen Bergpanorama! Doch lange konnten wir hier oben nicht bleiben, da es ganze -15°C hatte! Der Schweiß meiner Jacke gefror und wurde hart.
Der Abstieg machte jetzt noch richtig Laune! Man stampfte so im Tiefschnee locker dahin und hatte eine irre Sicht vor einem. Ich sammelte meine Schneeschuhe wieder ein und wir gingen zurück zur Hütte. Dort gabs noch ein paar Wienerle und eine irre coole Begegnung! Eine Truppe Leute, die in Nepal waren, hatten einfach ihren nepalesischen Guide mitgenommen nach Tirol! Da wir ja dieses Jahr nach Nepal wollen, konnte ich ihn ausquetschen und Kontakte austauschen. Echt abgefahren!
Sehr spät erst, zogen wir wieder los. Es dämmerte bereits und die Licht-Stimmung wurde romantisch. Wir ratschten und machten Witze beim Abstieg, veranstalteten ein kurzes Tiefschneerennen und kamen so schnell voran. Doch diesmal gingen wir über den Winterwanderweg, der sich allerdings sehr lang in die Länge zog. Eine lange Serpentine zog sich bis ins Rotbachtal. Doch konnte man so immer wieder tolle Aufnahmen der rot schimmernden Berge machen.
Als wir unten waren, war es schon dunkel. Wir gingen dann wieder den Hang zurück nach Rinnen hinauf wo wir uns dann verabschiedeten. Rückfahrt, war gar nicht so lange: Ca. 1,5 Stunden bis München.
Fazit
Eiskalte Tour erwischt, mit abwechslungsreichem Wetter. Der Sommerweg sollte nur mit Schneeschuhen genutzt werden. Rodeln auf dem Winterweg ist zu empfehlen. Im Wald ist es einsam, auf der Hütte gesellig und schön! Der Gipfelanstieg hats in sich aber lohnt sich alle Male! Lange und schöne Tour, an die man sich gern erinnert!