Dieser schwere Klettersteig ist einer der faszinierensten und gleichzeitig der schönsten Klettersteige die ich bisher gemacht habe! Dieser relativ neue Steig, etwas nördlich vom Gardasee und von Arco, geht sprichwörtlich senkrecht einen rießigen Wasserfall empor. Mit Kategorie C ist er schon recht anspruchsvoll dafür ist er aber nicht sehr lang. Der Steig ist überwiegend mit Klammern verbaut und eigentlich sind es schon (ähnlich wie beim Monte Albano KS) zu Viele davon... Bei Gewitter oder Regen umbedingt abbrechen, es gibt keinen Notaustieg! Steig: 140hm und 1 Std. Zeit
Vom Dorfbrunnen in Bellino ist der Weg zum Klettersteig bereits ausgeschildert. Man kann direkt am Parkplatz schon das Set anziehen, der Zustieg geht nur 10-15 Minuten. Wir verlassen das Dorf und gehen auf die Bergwand zu. Dabei umkreisen wir ein großes Weidegehege mit jungen Ponys. Dann führt der Weg in den Wald und über eine Brücke weiter bergauf. Wenige Höhenmeter später steht man davor: Ein rießiger Wasserfall. Viele Leute sind bereits am Steig und sie hängen an den Wänden rechts vom Wasserfall verteilt.
Ohne lange zu zögern steigen wir ein. Die ersten Klammern hinter der Tafel sind noch mild und nur Kat A und B, dafür aber senkrecht hinauf. Dann kommt ein erster Steg: Statt einem Drahseilakt sind hier sogar künstliche Fußspuren aus Eisen zurechtgelegt worden. Jetzt hat man den ersten Wassersturtz überwunden und befindet sich im Kessel. Hier lohnt es sich nach links noch über den zusätzlichen Steg zu gehen um ein guten Blick auf den Rest der Steilwand zu erhaschen. Man sieht gut, wie sich der Steig rechts vom Wasserfall schön steil hochzieht.
Zurück an der Wand gehts jetzt etwas schwieriger weiter - druchgängig B/C über viele steile Klammern. Ich empfehle wieder sehr den geübten Einsatz der Rastschlinge um wenig aus Armkraft zu machen und das umhängen der Karabiner zu erleichtern. Mit der Rasti gehts echt easy - WENN man gelernt hat sich reinzusetzen und ihr ganz zu vertrauen! Ab und an kommen dann schwierigere Querungen, wo es keine Tritthilfen mehr gibt und man ganz auf Felstirtte oder Reibung gehen muss (Kat. C). Diese prüfen deine Technik schnell.
Zwischendrin wird es wieder B und einfacher aber stets steil und senkrecht an der Wand. Unterm Arsch gehts immerzu senkrecht den Wasserfall hinab. Die Fotos sprechen hier für sich... Es ist sehr eindrucksvoll! Etwas gestuft gehts jetzt nach links um die Ecke und dann ein paar leicht überhängende Klammern hinauf (C). Dann hängt eine luftige Drahtseilleiter vor einem, die man raufkraxelt (B und C). Jetzt folgt die große, spektakuläre Seilstegbrücke über den Wasserfall - da ists mit Schwindelfreiheit und Ausgesetztheit dann besonders gefragt! Der Blick nach unten ist einfach irre...
Aber es ist noch nicht vorbei. Etwas gehend und in Kat. A gehts leichter weiter zur nächsten Seilbrücke. Auf der rechten Seite geht es dann zum Endspurt nochmal kräftig mit C am Fels weiter bis man die Holzstufen erreicht, wo der Steig geschafft ist. Zum Abstieg folgt man dem Forstweg und erreicht nach weniger Zeit eine Kreuzung: Hier nicht zum Passo Bellino gehen, sondern geradeaus weiter. Bald ist man wieder an der Holzbrücke und findet schnell den Weg wieder zurück nach Bellino.