Um eine mittellange und mittelschwere Bergüberschreitung handelt es sich beim großen Pölven. Vom abgelegenen Dorf Reit, würde man nach Westen gehen um über einen leichten und relativ kurzen A/B Klettersteig auf den Berg zu gelangen um ihn oben durch den Wald zu überschreiten. Wir sind jedoch die Rundtour verkehrt herum gegangen. Es war ein kalter aber sonniger Novembertag und wir waren etwas spät dran. Vom Parkplatz (Reit 12) sind wir direkt in den Wald hinein und entlang der Forststraße die Serpentinen hinauf marschiert. Nach 45min verließen wir endlich den Wald und erreichten eine Lichtung.
Hier hatten wir schon eine nette Aussicht auf den Scheffau, der gerade von zahrleichen Schneekanonen befeuert wurde. Eine schmale Puderzuckerspur entstand entlang der Pisten. Es fehlte einfach der Schnee... In der Sonnen gings jetzt weiter den Hang hinauf, bis der Weg wieder im Wald verschwand. Hier führte uns der verwurzelte, schmale Aufstieg hinauf bis auf den Buckel des Berges. Ein Schild begrüßte uns dort oben und zeigte jetzt nach Links, wo unsere Überschreitung dann begann. Sonnenstrahlen brachen durch die Baumkronen und warfen ein schönes Licht in den Wald. Nach einer Weile fanden wir eine kleine Hütte mit einer Feuerstelle. Dies war eine Biwakschachtel mit mehreren Matratzen und einer Tischgruppe für vllt. 3-4 Personen. Den Ort habe ich mir gleich mal gebookmarked!
Der weitere Weg verlief nur noch im Wald mit leichter Steigung bergauf, bis wir nach 2:20h schließlich den höchsten Punkt erreichten. Ein Wegweise zeigt den Abzweig zum Gipfelkreuz des Großen Pölven: Der Mittagskogel! Hier haben wir Sonne getankt und eine dabei traumhafte Sicht ins Inntal genossen. Der Blick hinein ins Tal war heute sehr schön, da in der Ferne dünne Nebelschwaden über dem Boden schwebten und eine besonders schöne Atmospähre zauberten. Wir tranken unser Gipfelbier und zogen anschließend weiter nach Süd-westen: Jetzt bergab.
Etwas weiter den Forstweg entlang erreichten wir noch einen weiteren, lauschigen Platz: Mit einem kleinen gefrorenen Teich und Sitzbänken um eine Feuerstelle. Erinnert bisschen an Canada oder so... Nach 3 Stunden gesamt waren wir dann am zweiten Gipfel: Auch wieder ein protziges, großes Edelstahlkreuz: Das Häringer Kreuz. Hier war die Aussicht noch besser! Wir blieben kurz bevor es dann an den Abstieg ging und der hatte es etwas in sich (daher besser andersrum gehen).
Es geht etwas steiler auf rutschigem Untergrund bergab bis zum Rand der Fels-Klippen. Ab hier führte der Klettersteig, der gut Drahtseilversichert war, hinab. Vom Niveau war der A/B und sollte am besten Rückwärts abgestiegen werden. Es machte schon etwas fun und bald war man direkt an der hohen Wand. Eine kleine Leite führt ein Stück den Hang hinunter, dannach geht es entlang der Wand, versichert weiter. Wir brauchten ungefähr 40 Minuten für den Absteig am KS. Unterhalb mussten man noch einige sehr steile Wald-Wurzel Hänge runter die auch nicht so ohne waren um schließlich aus dem dichten Wald auf eine Serpentinen-Forststraße zu gelangen.
Dieser folgten wir noch eine Weile, während es schon dämmerte und kälter wurde. Als wir dann den Wald verließen, tauchte ein großes Haus und eine Kapelle auf: Lengau. Hier begrüßte und ein Pfau!! Kein Witz! Ein Haustier-Pfau. Sonst war alles verlassen. Wir gingen nach Osten über die Wiese, und zurück in den Wald. Ein Privatgrundstück musste umgangen werden, dazu war noch etwas Aufstieg notwendig. Hinter dem Wald gelangen wir wieder auf die asphaltierten Straßen und gingen noch ein paar Hundert Meter zurück nach Reit, wo unsere Rundtour dann schließlich endete.
Fazit
Insgesamt eine tolle mittel-schwere Tour mit leichten Klettersteigelementen: Genau das Richtige für jemand der etwas mehr action auf niedrigem Berg sucht. Die 2 Gipfel sind toll und die Sicht ins Inntal ebenso. Eine Alm gibt es nicht. Am besten die Tour andersherum gehen um den KS nicht im Abstieg zu gehen. Kein Alpines Gelände.