Nach einer Nacht im Hotel Ammerwald mit gewaltigen Gewittern überlegten wir uns noch spontan eine lockere Hüttentour zu machen. So fiel die Wahl auf die Gehrenalm mit möglichem Ziel zum Gehrenjoch weiteraufzusteigen. Also sind wir über den schönen Plansee nach Reutte gefahren und haben in der Gemeinde Holz geparkt. Wir hatten keine exakte Route, daher sind wir einfach dem nächsten Wanderschild (Gehrenalm 2 Std.) gefolgt.
Ein Stück bergab in Richtung Wängle wäre ein "normaler" Wanderweg gewesen. Wir sind aber direkt in Richtung Berg marschiert und erstmal auf einem Bauernhof gelandet. Der Weg war erstmal eine Sackgasse und wir mussten auf die Karte sehen. Dann entdeckten wir den fast unsichtbaren Schleichweg, der von der Breiten Zufahrt in den Büschen verschwand. Ein sehr abenteuerlicher weg zwischen den Brennesseln und Gestrüpp, aber es gab einen Weg über den Zaun des Hofes. Im Wald wurde der Weg nicht besser: Keine Markierungen und nur waage Vermutungen wo es weiterging.
Über steiles, verwürzeltes Gelände suchten wir den ausgetretenen Pfad. Fand das eigentlich schon ganz spannend! Mal bissle suchen um nach oben zu kommen. Außerdem waren wir bei diesem schönsten Sommerwetter komplett allein. Manu meinte schon, dass wir hier nicht absteigen dürften, da es zu steil und zu rutschig war. Wo er Recht hat, hat er Recht. Irgendwann passierten wir eine Jagdhütte und mussten wieder etwas suchen. Dann querten wir den breiten Zufahrtsweg, den man eigentlich gehen könnte. Doch wir folgten weiter den direkten Forstpfad. Es zog sich schon ganz schön lange, doch nach ungefähr 1:30h waren wir dann auf dem offiziellen Wanderweg zur Hütte. Hier begegneten wir dann auch anderen Leuten.
Dieser Wanderweg war sehr sehr schön! Schmetterlinge flogen umher, es blühte und man hatte eine tolle Sicht auf die umliegenden Berge. Dann führten Serpentinen ganz gemächlich den Hang hinauf. Nach 650 hm und 2 Stunden tauchte dann plötzlich die Hütte hinter den Bäumen auf. Hinter ihr die prächtige Gehrenspitze mit 3 Gipfeln und der Grat hinüber zum Hahnenkamm. Die Speisen waren top! Es gab alle Knödel und Kaiserschmarrn und zum Bier gabs nen Gratis-Schnaps. Wir informierten uns noch bzgl. eines möglichen Aufstieges zum Berg, allerdings wäre das von hier gute 2 Stunden im II+ Gelände und dass ohne Helm und mit Alkohol im Blut keine gute Idee.
Irgendwie schade, da es vom Wetter und der Zeit her gepasst hätte. Wir stiegen dann wieder ab und gingen diesmal enspannter den breiten Serpentinen Weg. Der war länger und dauerte auch länger. Waren dann doch sehr gemütlich unterwegs. Irgendwann mussten wir aufpassen, dass wir wieder zurück nach Holz kamen und mussten dann doch mal Rechts in den Wald abbiegen.
Fazit
Eine lohnende, leichte Hüttenwanderung mit genug HM und Strecke. Wers mag, kann den abenteuerlichen Weg für den Aufstieg wählen. Die Hütte war super freundlich und schön. Perfekter Ausgangspunkt für die Gehrenspitze. Würde wiederkommen um den Gipfel dann zu machen.
Bewertung
Landschaft:
Schön
Markierungen:
Ausreichend
Bewirtung:
Sehr Gut
Frequentierung:
Gering
Kondition:
Wenig
Gefahrenpotential:
Niedrig
Wandern vom 15.July 2018 in Reutte (Tannheimer Tal)