Eigentlich wollte ich ja auf die Notkarspitze, doch da Regen und Gewitter angekündigt wurde, entschied ich mich dann doch lieber mich der fb-Gruppe anzuschließen um auf den Zwiesel zu gehen! Mit der Michi an Board ging es daher von Pasing aus los. Wir hatten Pech mit dem Verkehr und hatten uns am Ende auch noch ein bisschen verfahren, daher kamen wir zu spät :(
Aber die Leute warteten auf uns. Es waren auch wieder neue Gesichter dabei. So ging es dann im Regen los, den Berg hinauf.
Man folgt einem sehr breitem Weg der nur einen leichten Anstieg hat und gewinnt zunächst einmal mehr Strecke als Höhe. Irgendwann kommt dann ein Schild, dass den "Mulisteig" ankündigt. Mulis werden hier genutzt um Fracht zur Alm zu tragen, so erklärte uns Beni das, da es keinen Lastenlift gab und der Heli zu kostspielig wäre. Ein Muli ist eine Esel - Pferd Kreuzung ^^
Jetzt wird der Weg etwas steiler und führt über schmalere Wege in Serpentinen weiter hinauf zur Alm. Aber es ist noch immer kein schwieriges Gelände! Irgendwann blickt man zwischen den Bäumen hindurch und sieht die Chiemgauer Berge und westlich davon die Berchtesgardener Berge. Die Stimmung war jetzt gleich noch besser! Wir verstanden uns alle sehr gut und trotz sehr unterschiedlichem konditionellem Niveau gab es keine Diskussion und man nahm sich einfach wie man ist! Es waren wieder sehr intressante Leute dabei, von denen ich auch wieder das ein oder andere lernen durfte :)
An der Alm vorbei zogen wir weiter den Berg rauf. Ab jetzt wird der Weg etwas technischer, bzw. es gibt ein paar Stellen wo man über Fels muss. Die Bergneulinge taten sich hier etwas schwieriger. Auch eine Verunsicherung wegen Höhe und Weg war dann da. Aber wir motivierten uns gegenseitig so dass es dann ging. Irgendwann hört der Wald auf und man läuft zwischen den allseits bekannten Nadelstäuchern. Wir standen jetzt in einer Wolke und waren im Schnee angekommen. Jetzt geht es noch eine gute halbe Stunde durch den Schnee. Irgendwann hören die Nadelsträucher auf und man kann die beiden Gipfel des Zwiesel sehen. Die letzte Etappe hinauf kostet noch etwas Kraft aber dann ist man da!
Und kaum waren wir oben, rissen die Wolken auf und die Sonne kam hervor. Es war wahnsinnig schön! Überall ringsrum bildeten sich dunkle Regenwolken und man sah es auch überall regnen, und wir saßen im trockenen. Ein Blick nach Norden bot Sicht auf einen kleinen Bergsee, westlich den Chiemsee und auf das östlich gelegene Salzburg. Ein Blick nach Süden zeigt die Chiemgauer Berge und frische Wolken die sich an ihnen hinauf ziehen. Ich habs ein bisschen bereut meinen Camcorder diesmal nicht dabei zu haben... Wir genossen es wirklich!
Wir schauten dannach noch schnell beim Nebengipfel vorbei und machten uns dann an den Abstieg. Die Bergneulinge fanden den Abstieg schwieriger als den Aufstieg und rutschten immer etwas im sehr weichem Schnee :). Es war dann auch ein bisschen schwierig an der felsigen Stelle, aber wir schafften das ohne Probleme! Alle redeten nur noch vom Kaiserschmarn auf den wir scharf waren, doch gab es an der Alm dann aber keinen :( Aber die Brotzeit, die es gab, entschädigte!
Der letzte Abstieg zog sich und war länger als wir in Erinnerung hatten. Ich empfand das etwas langsamere Tempo aber als sehr angenehm, da man dann auch einfach etwas mehr die Landschaft wahrnimmt und die Wald- und Bergluft tiefer einatmet! Über den Baumkronen thronen die wunderschönen Chiemgauer Gipfel und wenn man aufpasst, findet man auch eine Stelle wo man von unten zum Zwiesel hinaufblicken kann und staunen darf!
Fazit
Die Gesellschaft der Outdoor Singel Gruppe genieße ich mit immer mehr Zuneigung! Es sind immer sehr intressante Menschen dabei und Veranstalter (Beni) macht einen großartigen Bergführer! Die Tour war sein Lieblingsberg, und obwohl er weniger spektakulär ist, kann ichs verstehen, denn es war schon wirklich sehr schön dort oben!