Die Überschreitung des Narakamms von Pregasina aus sieht rein von Höhenmeter und Distanz erstmal ned so wild aus... Allerdings ist die Tour nicht zu unterschätzen und trotzdem lang! Man verläuft sich oft und hat einige Kraxel-Passagen, zudem macht einen die trockene Hitze echt zu schaffen! Der Weg über den Kamm lässt sich nicht abkürzen und zeitlich geht die Tour dann doch in die Länge.
Von der idyllischen Ortschaft Pregasina geht es an der Kapelle los, dem Wanderweg an der Mauer folgend zunächst in Richtung Bocca da le Nodice. An der ersten Kreuzung biegen wir nach Rechts ab und es geht direkt steil in einer Sandrutsche bergauf. Nach ein paar schweißtreiebenden Höhenmetern erreichen wir nahe des Klettergebiets einen ersten Aussichtspunkt auf Gardasee und Monte Baldo. Weiter dem Weg folgend sehen wir immer mehr Leute an der Wand auf tollen aber schweren Mehrseilrouten. Direkt an der Kletterwand geht es durch einen rießigen Felsspalt hindurch und weiter an alten Kriegsschützengräben vorbei.
Weiter steilbergauf mit etwas Stahlseil erreichen wir nach etwas Zeit nun wieder den Wald am ersten Berg dem Cima Nodice. An diesem ist aber nicht wirklich irgendein Gipfelpunkt, stattdessen ein unterirdischer Tunnel durch den Berg. Etwas schwer zu finden ist jetzt der weitere Weg, der aber sofort einen Blick auf das noch bevorstehende liefert: Den nächsten Berg "Cima al Bal" und den dahinter weiterführenden Grat. Nach etwas Abstieg im Wald, taucht jetzt doch noch ein Kreuz auf (Cima Nodice)
Durch den dichten Laubwald geht es jetzt wie in einem Wanderlabirinth weiter. Eine große Höhle mit überdachtem Biwakplatz liegt auf dem Weg. Dann gehts wieder steiler bergauf in Spitzkehren - raus aus dem Wald und weiter zwischen Büschen hinauf. Hierbei ergibt sich nun auch ein guter Blick auf den ggü. liegenden Cima Capi & Cima Rocca, sowie den weiter hinten gelegenen Ledrosee. Nach etwas ausgesetzeren Passagen, kommt dann eine Abzweigung - beide Wege führen zum Gipfel weiter, allerdings geht es rechts schwerer mit Kraxelei bis 1. Grad hinauf, während es links chillig am Wanderweg weitergeht. Der Pfad über die Felsen macht mir mehr Spaß.
Am Bergrücken angekommen, folgen wir jetzt den Grat weiter auf Cima al Bal zu. Über ein paar weiterer Tunnel queren wir nun auf die westliche Seite des Berges. Von dort folgen wir den Steig direkt hinauf zum Gipfel. Dort muss aber noch ein Spalt übersprungen werden. Ca. 1 Meter muss man springen können ;). Nach unserer Gipfelpause ist es aber leider noch lange nicht geschafft... Es geht jetzt am Grat entlang weiter nach Süden in Richtung Cima della Nara.
Der weitere Wanderweg ist nicht sonderlich anspruchsvoll, denn man wandert jetzt fast nur noch östlich des Kamms an der Felswand entlang im Wald weiter. Oft gibt es Hölen zu entdecken, die auch auf die Westseite führen. Der Weg ist lang und zieht sich eine ganze Weile. Den Gipfel des Cima della Nara finden wir nicht, stattdessen geht der Weg nun schließlich nach Westen in ein paar Kerhen hinunter. Dunkle Gewitterwolken die im Westen den Himmel langsam einehmen, machen uns etwas Sorge... Wir steigen ab und queren westlich den Berg noch weiter nach Süden. Als wir schon fast glauben zu weit nach Süden gegeangen zu sein, überquert der Weg den Kamm dann schließlich erneut nach Osten über den Passo Guil.
Jetzt verlassen wir den Narakamm und wandern entlang einer Wiese zu einer größeren Kreuzung, nach links gehts jetzt wieder retour nach Norden in Richtung Pregasina über den Passo Roccetta. An diesem Pass angekommen ist jetzt wieder deutlich mehr los und viele Mountainbiker begegenen uns. Ein lohndender Ausblick hinunter auf Limone bietet sich dort von einem Felsvorsprung. Vom Passo Roccetta kehren wir wieder um über den sandigen, schmalen Weg und biegen an der kleinen Hütte nach rechts ab, hinunter in den Wald. Schon bis hier waren es 6 Stunden, eine weitere für den Abstieg folgt noch...
Während die breite Forststraße für die Mountainbiker perfekt gelegen in vielen Kurven bergab führt, führt unser Wanderweg geradeaus steil mittendurch - so kommen wir zügig voran, bis wir hinter der Lichtung des Walds über eine große Blumenwiese der Malga Palaer Alm absteigen. Erst hier gibt es das erste Mal eine Wasserquelle, uns ist das Wasser während der langen Tour echt ziemlich knapp geworden.. Die Hitze war die größte Schwierigkeit heute.