Die Tour fehlte noch in Oberammergau! Die Notkarspitze ist einer der Klassiker in den Ammergauer Alpen und stand schon länger auf meiner ToDo. Mit Niko an Board und noch Zwei von den Bergsüchtigen (Michael und Maren) haben wir uns am Ettaler Sattel um 09 Uhr versammelt. Es regnete und die Wolken hingen tief. Unsere Tour sollte uns zunächst durch das Grießenbachtal (geheime Schlucht) führen und anschließend über das Hasenjöchle weiter zum Gipfel. Abstieg geplant als Überschreitung zum Ziegelspitz. Also nicht die Standardroute von der Ettaler Mühle aus.
An der ersten Kreuzung bogen wir links und gingen ca. 200 Meter den breiten Kiesweg rauf wo sich dann schon der Abstieg vom Ziegelspitz kreuzte. Wir folgten dem Weg ins Grießenbachtal. Nur ein einziger Mensch kam uns hier entgegen, ansonsten waren wir allein. Es war frisch und nieselte noch. Nur geringe Steigung und den Grießenbach als ständigen Begleiter führte uns der Weg weiter in das Tal. Dann musste man irgendwann den Bach ständig überqueren, was gar nicht so ohne war, da nicht immer Steine zum Überqueren parat waren.
Am Ende des Tals ging es dann nach links hinauf in den Wald, die Abzweigung ist kaum zu verfehlen. Der Boden war durch den Regen ziemlich matschig und der Forstweg führte hier ziemlich steil in Serpentinen den Berg hinauf. An manchen Stellen musste man schon etwas Kraft aufwenden um rauf zu kommen. Wir kamen ins Schnaufen. Michael und Maren waren etwas schneller unterwegs aber warteten immer wieder auf uns. Niko musste etwas kämpfen.
Der Wald zeigte uns sein herbstliches Kleid. Es waren schon Farben in den Bäumen und überall sprossen Pilze aus dem Boden. Nach einer Weile kamen wir dann aus dem Wald heraus und fanden die Roßalm-Dienst Hütte (die nicht bewirtschaftet war). Hier machten wir Brotzeit und Tee Pause und zogen die Regensachen aus, da es endlich aufgehört hatte zu nieseln.
Die Wolkendecke stieg auch immer weiter auf, riss mehrmals auf und gab uns immer wieder einen schönen Blick auf den Hang des Berges frei. Weiter ging es jetzt gnadenlos bergauf durch den Forst, der langsam immer lichter wurde. Unser Gehtempo war sehr unterschiedlich, also verloren wir Maren irgendwann und mussten immer wieder auf Niko warten. Nach einer guten Stunde Bergauf erreichten wir dann das Hasenjöchle und waren somit am Rücken des Berges angelangt.
Doch war das noch lange nicht das Ziel. Immer noch eine gute 3/4 Stunde zog sich jetzt der Weg durch das dichte Gestrüpp stetig bergauf. Viel länger als ich gedacht hätte! Die dichte Wolke blieb auf der Ammergauer Seite und die Garmischer Seite war frei, sodass wir hier endlich mal eine tolle Sicht hatten! Langsam kamen wir in den Schnee, war allerdings nur wenige cm. Dann zog eine Wolke vorbei und es schneite für ein paar Minuten. Und dann waren wir am Gipfel, wo die Maren auf uns wartete.
Hier oben trafen wir dann noch mal einen Menschen, der sich erstmal ein Bier aufmachte. Die Sonne kam endlich auch mal raus! Nach etwas Pause ging es dann weiter über den Grad in Richtung Ziegelspitz und Ochsensattel. Der Weg war zunächst sehr rutschig und hatte viele Stellen mit Matsch oder glattem Fels. Stürzen war hier nicht drin, deshalb hielt ich immer Kontakt zu Niko, der dank seiner neuen Stöcke sehr viel sicherer war. Der Weg führt auf einen Vorgipfel und dann durch das dichte Gestrüpp langsam und sicher bergab. Der Grad wurde dann auch breiter und sicherer.
Dennoch ist es ein langer, anspruchsvoller Abstieg. Ich genoß den Mix aus Wolken und Kälte oben am Berg. Die Wolken holten uns kurz ein und verzogen sich dann wieder. Dann passierten wir den Ziegelspitz Gipfel. Hier bot sich jetzt eine tolle Sicht auf Ettal und umliegende Berge. Der Kofel war noch in voller Schönheit links von uns zu sehen und ein schöner Regenbogen erscheinte über dem Kloster. Noch waren wir höher als die Nachbaren. Der Weg führte von hier weiter zum Ochsensattel und dann zurück in den dichten Wald.
Der Abstieg über Serpentinen im Forstweg schien ewig zu gehen und kein Ende nehmen zu wollen. Wir hielten immer Ausschau nach interessanten Pilzen, wobei wir nie wirklich wussten was das für welche waren. Gegen 16 Uhr waren wir dann endlich an der letzten Kreuzung wo es jetzt stark zu regnen begann. Schnell zum Auto gelaufen und dann noch in Ettal essen gegangen. Genau dann klarte alles auf und die Abend Sonne verzauberte die Berge, wie gemein!
Fazit
Wirklich faszinierend schöne Tour in den Ammergauern, mit Rundumblick! Der Berg ist wesentlich schwieriger als Angenommen und fordert viel Kondition. Die Variante durch das geheime Tal, fand ich sehr schön und abwechslungsreich.
ehh wir haben wieder das Problem mit Landsberg. Aber ich würde auf jeden Fall nach der Tour nach München fahren. Kannst du evtl. nach Kaufering fahren am samstag?