Die Hochtour auf den 3059 Meter hohen Großen Moosstock gilt als eine der schönsten und beliebtesten in den Tauferer Bergen. Der südlichste Hochgipfel der Durreckgruppe erhebt sich zwischen dem Ahrntal und dem Reintal und verzaubert Alpinisten mit seinem atemberaubenden Panorama über das Tauferer Ahrntal.
Mit der Bersteigerlegende Hans Kammerlander starten wir eine Tour auf dessen Hausberg: Dem großen Moosstock im Ahrntal. Über Taufers fahren wir weiter bis nach Ahornach hinauf - genau dort wo der Hof steht auf dem der Hans groß geworden ist. Etwas oberhalb der Ortschaft (ein paar Serpentinen der Straße folgend) erreicht man den Wanderparkplatz. Von dort führt der ziemlich gradlinige und direkte Wanderweg schnurstracks in den Wald hinein und steil bergauf.
Dabei erhaschen wir nicht nur schöne Aussichten bereits, sondern erleben auch einen wirklich naturbelassenen und wunderschönen Wanderweg durch den Wald. Nach gut einer Stunde erreichen wir dann die Schlafhäuser, von denen leider nur noch eine kaputte Hütte übrig ist. Eine frische Wasserquelle lädt zur Pause ein, denn jetzt ist man auf genau 2.000hm. Jetzt wird der Wald lichter und der Weg felsiger. Entlang wunderschöner Sträucher und Blumen wandert es sich fast wie in einem botanischem Garten, so wunderschön ist der Weg. Bald wird es noch karger und wir erreichen das Hochplateau des Moosstocks.
Hier scheint uns die Sonne nun auch ins Gesicht und wir überblicken ein immer alpiner werdendes Gelände vor uns. Die Berge rundum wirken einsam und karg, doch keiner von ihnen ist schon der Moosstock. Über die Granitplatten durchqueren wir das Plateau geradlinig weiter, etwas nach rechts orientiert. Auf der Südwestflanke des Berges sehen wir immer mehr Schneefelder und jetzt wird es auch zum ersten Mal etwas anspruchsvoller: leichte Kraxelei im Blockwerk mit rutschigen, feuchten Platten. Am Hang geht es steil empor und quert diesen
Die Stöcke kommen bald weg und es geht mit Einsatz der Hände weiter. Eine Seilgesicherte Stelle umgehen wir linksseitig, da sie zu rutschig erscheint. Fast oben am höheren Plateau angelangt folgt noch eine sehr rutschige Felsrinne voller dünnem Schnee, wo der Hans uns ein Seil fixiert. Anschließend ist man am Joch mit Blick zum Moostocksee angekommen. Hier erscheint vor uns nun auch schließlich der große Gipfelaufbau. Der Geländeschulter folgend, gehen wir nun rechts in Richtung Berg und überqueren ein großes Altschneefeld. Hierbei kann man super den unzähligen roten Markierungen folgen.
Dann gehts zum Finale: Immer am Grat entlang über aufwendiges Blockwerkkraxeln bis I+ hinauf. Es gibt keine Fixseile oder Trittbügel. Die Orientierung kann bei schlechten Bedingungen uUst. heikel werden. Wir folgen stets dem Hans, der uns die optimale Kraxelroute vorgeht und eine Schlüsselstelle erneut mit seinem Seil sichert. Dabei geht die Schwierigkeit aber nie über den ersten Grad hinaus. Da die Luft schon leicht dünner ist, schnaufen wir alle mehr aber schon bald erreichen wir das große Gipfelkreuz des Großen Moosstocks nach ca. 4:30 Std.
Die Aussicht ist überwältigend schön! Ich kenne viele Berggruppen hier noch nicht, aber erkenne die Zillertaler Alpen, und das Ötztal, den Schwarzenstein und die Weißkugel. Der Abstiegsweg ist gleich wie im Aufstieg und kostet natürlich auch wieder viel Trittsicherheit, Zeit und Ausdauer. Am Ende des Tages doch eine lange Tour !