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Riffelspitze

 

 

 

 

ThemaLeserechtSeitenadminErstellt amSchreibrechte(50x bewertet)
Bergsteigen Öffentliche Seite Kaj 25.May 2018 Alle Mitglieder
4.8
Index: Über das Höllental zur Riffelspitze - Riffelriss | Pinnwand
Über das Höllental zur Riffelspitze - Riffelriss
Kaj
Der Author
Kaj
- Thursday, 16. August 2018

➚1633hm - 14KM - 04:53H Schwer I

Zusammen mim Michi ging es wieder mal ins Wetterstein Gebirge. Doch anstelle der stark frequentierten Besteigung der Zugspitze, sollte es zur nur weniger begangenen Riffelspitze gehen. Der Zugspitz Tourismus hatte mittlerweile Ausmaße angenommen, die nicht mehr feierlich waren: Schon um 07 Uhr war der Parkplatz Hammersbach fast voll. Und selbst so spät brachen noch Leute mit Pickel auf zur Zugspitze, na viel Spaß! Wir waren müde und gingen eher gemütlich los in Richtung Höllental. Es war noch kühl und die Luft war feucht. Der Weg war rutschig und glatt, denn die Massen an Leuten hatten ihre Spuren hinterlassen. Kurz vor der Höllentaleinlass Hütte bogen wir rechts ab um über den Stangensteig zu gehen. Da es in den vergangen Tagen viel geregnet hatte, wollten wir nicht durch die Klamm gehen und den Stangensteig kannte ich noch nicht.

Dieser führt noch einige Serpentinen hinauf und geht dann oberhalb der Klamm entlang. Dort können historische Lawinenschutztunnel der alten Bergleute bestaunt werden. Schließlich kommt man via Brücke über die Schlucht der Klamm (beeindruckender Blick nach unten!) und auf der anderen Seite, über Stufen und Fels, wieder nach unten. Für den Abstieg zurück ins Tal ist Trittsicherheit erforderlich. Der Stangensteig ist ein Umweg und im Vergleich zur Klamm "kostet" er ca. 75hm extra. Nach 2 Stunden erreichten wir die Höllentalangerhütte, wo es eine leckere Buttermilch mit Blaubeeren gab. DIe Hütte war wie verlassen: Alle waren schon unterwegs zum Gletscher. Michi zeigte mir das rote, fast ausgewaschene "W" an einer Felswand, die den schier nicht wahrnehmbaren Aufstieg zum Waxenstein kennzeichnete (wäre mir nie aufgefallen). Der gewohnte Höllentalblick, so beeindruckend wie eh und je, mit einzelnen Wolken durchzogen, grüßte wieder. Nach unserer Pause ging es dann weiter hinein: Zum ersten Mal von der Hütte aus habe ich diese Richtung eingeschlagen. Wen die Höllentalklamm-Tour zum Alpspix (Osterfelder Köpfe) genauer interessiert, wird hier fündig.

Die Schilder an der Hütte waren verwirrend. Eines sagte 3,5 Std. zum Riffelriß, ein anderes 4,5 Std... wir zogen los und die Wolken klarten jetzt auf, sodass die Sonne das Höllental schließlich begrüßte. Es wurde sofort wärmer. Vorbei an einem Hirten, der bei seinen Schäfchen verweilte, kamen wir der imposanten Wand der Riffelköpfe immer näher. Dann erreichten wir das sogenannte Brett, welches der erste Steig in Richtung Zugspitze bedeutete. Die Wand des Brettes vor uns schien senkrecht im Tal aufzuragen. Ein Steig führt in Serpentinen irgendwie hinauf in Richtung des Höllentalferners (nächste Ebene). Doch schon vorher kam die Gabelung, an der wir jetzt rechts in Richtung Riffelscharte abbogen. Ab jetzt kamen mehr und mehr drahtseilversicherte Stellen die schon schwieriger wurden. An manchen Stellen musste leicht geklettert werden und dann ein Schotterfeld überquert werden. Oben auf dem Schotterfeld sahen wir dann eine ganze Gruppe Gämse!

Sie riefen ihren Freunden immer wieder die Warnung zu: "Achtung 2-Beiner!". Trotzdem kam ich einer Gams erstaunlich Nahe um sie zu fotografieren, bevor sie sich aus dem Staub machten. Weiter am Weg, am Kamin, welcher zu den Riffelköpfen raufführen würde, setzten wir uns auf eine Anhöhe. Unter uns auf einer Wiese sammelten sich die Gämse und grasten. Wir beobachteten sie noch eine Weile und gingen weiter. Nur ganz wenig Leute kamen uns entgegen und 2 Damen waren noch hinter uns auf dem Steig. Wir waren jetzt im Hochgebirgsgebiet angekommen und so wirkte es auch: Rund um uns rum ragten die Kalkwände empor und Steinbrocken bedeckten den Untergrund. Irgendwo dort oben müsste der Eisenzeit-Steig zur Zuspitze sein, dachten wir uns. 

Dann erreichten wir schließlich die Riffelscharte: Das Joch in der nördlichen Kette der Zugspitze. Auf der anderen Seite begrüßten die Ammergauer und der prächtige Eibsee weit unter uns. Michi machte Brotzeit, aber ich wollte noch schnell auf den Gipfel rauf. Also bin ich nach Rechts und weiter auf die Riffelspitze zu. Sie wirkt jetzt ganz Nah, doch musste ich noch etwas ungesichertes Klettern im weglosen Gelände in Kauf nehmen. Hier war keine Markierung, kein Weg & kein Fixseil mehr. Ich versuchte den einfachst möglichen Zustieg zu erahnen und kletterte zum Gipfel (1. Grad Stellenweise). Oben war ich dann Muttersehlen allein und griff nach dem Gipfel-Stöckchen, dass jemand zwischen Steinen aufgestellt hatte. Man konnte im Norden den Grat zum Waxenstein verfolgen und im Süden die Station der Zugspitze sehen: Sie wirkte zum Greifen nah, doch trennten uns noch 750hm. Unter mir das Höllental bzw. der Eibsee, schon schön!

Ich kletterte vorsichtig zurück zum Michi und machte auch Brotzeit. Von der Hütte haben wir 3 Std. hierher gebraucht (mit Gipfel). Eine Gruppe in Klettersteigausrüstung kam vom Riffelriß hinauf und erfreuten sich gerade über das Erreichen der Scharte. Genau dort kletterten wir jetzt runter. Es handelt sich um einen kurzen Klettersteig der Kat. A/B und sollte unbedingt mit Helm begangen werden: Achtung Drahtseil kann auch stechen: Handschuhe! Der Steig ist recht einfach, es gibt ein paar Eisenstifte im Fels. An 1-2 Stellen muss man schon bisschen auf Reibung gehen und überlegen, besonders am Schluss wo man mit einem schlappen Drahtseil nen glatten Fels absteigen muss. Dann folgte ein steiles Schotterfeld, auf dem uns ein verirrtes Pärchen entgegenkam. Die Guten wussten nicht so richtig wo sie waren, hatten keine Ausrüstung dabei und mussten daher umkehren (hoffe ich!), als wir ihnen mitteilten, dass ein Klettersteig auf sie warten würde.

Michi und ich fuhren jetzt im Schotterfeld ab, hatte ich so bisher noch gar ned praktiziert, ging aber gut und machte Spaß. Ein paar Mal landete ich aufm Po aber sonst kamen wir schnell runter. Jetzt führte der Weg in Richtung der Seilbahn in die Latschenkiefern hinein. Man geht ein gutes Stück durch die Sträucher entlang der Zugspitze, immer weiter auf die Schienen zu, bis man plötzlich aus dem Wald tritt und am Bahnsteg steht (nach ca. 1 Std). Die Station Riffelriß war leer und verlassen. Ein Eisentor blockierte den Tunnel in den Berg. Doch zum Glück kam der Zug nach nur 5 Minuten aus dem Tunnel gefahren und hielt an (man muss aber winken!). Gutes Timing! Ohne den Zug hätten wir noch einen ganz schönen Hartsch runter zum Eibsee vor uns gehabt: So konnten wir mit dem überfüllten Zug bis nach Hammersbach fahren. Mit gut 50 Bergsteigern (die offenbar Ersten von der Höllentaltour) marschierte man zum Parkplatz. Abartig was für Massen das waren...

 

Fazit

Mit 1.600hm eine ordentliche Bergtour, die besonders schön ist, weil dort fast niemand unterwegs ist. Der Abstieg kann bequem mit der Zugspitzbahn abgekürzt werden. Die Steige machen Spaß und sind landschaftlich wunderschön. Ein leichter Klettersteig ist im Abstieg zu meistern, der Gipfel ist technisch nur für Fortgeschrittene zu haben. Insgesamt eine wundervolle Tour, ohne Haken! Man sieht das Wetterstein und den Eibsee aus einer tollen Perspektive und bekommt einen guten Vorgeschmack auf die Zugspitze. Nicht für Anfänger zu empfehlem. Helmpflich, ggf Klettersteigset mitnehmen.

Tourbeschreibung: https://www.kraxl.de/riffelscharte.html


 Bewertung
Landschaft:
Sehr Schön
Markierungen:
Gut
Bewirtung:
Gut
Abenteuer:
Aufregend
Frequentierung:
Gering
Kondition:
Hoch
Gefahrenpotential:
etwas riskant

 

Bergsteigen vom 15.August 2018 in Hammersbach (Wetterstein Gebirge)

mit Kaj Streitmacht

Schwierigkeit: UIAA I
Höhe: 2.000 +
GPS-Werte:
Anstieg ➚: 1633 hm
Distanz ➙: 14 km
Ø Geschw. ➠: 3.60 km/h
Ø Pace: 16:39 min/km
Gesamtzeit 🕓: 06:57 h
Zeit in Bewegung 🕓: 04:53 h
Talhöhe: 742 m
Berghöhe: 2262 m
Erfahrung: + 40 EP.
Wegpunkte
Riffelspitze (2.262m)
Gipfel
Höllentalangerhütte (1.387m)
Hütte
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Stadelhorn


Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 


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