Eigentlich hatte ich gar nicht vor, irgendeine Tour zu gehen. Doch unsere Kumpel aus Klagenfurt wollten mit uns dann doch auf den Villacher Hausberg schauen. Zunächst unter einer dicken Nebelwolke, fuhren wir die Villacher Alpenstraßen immer weiter hinauf. Doch irgendwann brachen wir durch die Wolke und hatten plötzlich blauen Himmel und strahlende Sonne!! Die Winterlandschaft war ein Traum!
Vom Parkplatz #9 (auf 1.600m) ging es noch ein Stück die Straße entlang zum Rosstrattenstüberl am Rosstratte. Hier tummelten sich schon etliche Familien, Rodler und Ski Fahrer. Der Blick nach Villach war durch eine dichte Wolkendecke verdeckt. Nur die imposanten Gipfel der Karawanken ragten im Süden empor.
Da unsere 2 Kärnter mit Baby unterwegs waren, gingen wir nur ein kleines Stück gemeinsam. Der Winterwanderweg wurde hier geteilt von Wanderern, Rodlern & Skifahrern. Abseits war perfekte Tiefschneepiste. Wir folgten dem Weg eine Kehre hinauf und stapften dann noch gute 100meter durch nur leicht gespurten Tiefschnee um zur Aussichtsplattform zu gelangen.
Dort konnte man auch schon den Gipfel des Berges sehen
Dannach trennten sich unsere Wege. Andi und die Freunde gingen runter um dort noch einen entspannten Rundwanderweg zu gehen und ich wollte einfach mal sehen wie weit ich noch aufsteigen würde. Dazu muss man sagen, dass ich nur 2,5 Stunden Zeit hatte und weder Rucksack noch Wasser oder vernünftige Wanderausrüstung dabei hatte... Ich war heute in Jeans unterwegs :)
Also schaute ich, dass ich zügig voran kam. Der breite Winterwanderweg zog noch eine Serpentine und führte dann nach Westen am Zehner-Nock vorbei und weiter zwischen Elfernock und Zwölfernock. Villach war nun zu sehen und die Berge im Norden (wohl ein östlicher Teil der Tauern). Es ging mit angenehmer, leichter Steigung immer weiter in die Winterlandschaft. Auch wenn sehr viele Leute unterwegs waren, wirkten die verschneiten Hügel unberührt und einsam. Dann tauchte irgendwann der große Fernsehturm auf
Rechts neben dem Gipfel schmückten unzählige weiße Berge den Horizont. Eine Skitourengeherin meinte, es wäre noch 30 Minuten zur Station (was schon sportlich war). Also gab ich noch mehr Gas und ging so schnell wie meine Kondition es zuließ. Ein Stück weit geht es leicht bergab und eben und ich näherte mich schnell dem letzten Aufstieg. Ich ließ noch eine Serpentine aus und kürzte durch den Tiefschnee ab. So schaffte ich es tatsächlich in 20 Minuten zum Fernsehturm, der wirklich gewaltig war. Der ORF strahlte wohl von hier aus.
Ich hielt mich nicht lange auf und zog am Gipfelhaus vorbei und gleich weiter durch den Tiefschnee zum Gipfel. Das ging dann noch so 5 Minuten und man musste einen irre schmalen Weg langgehen. Die Kapelle lag auf der anderen Seite wie das Kreuz.
Uns so war ich am komplett verschneiten Kreuz angekommen. Es gab nur wenig Platz, denn an allen Seiten stürtzten sich steile Schneehänge in die Tiefe. Ich ging wieder vorsichtig über den schmalen Weg zurück und fluchte, dass ich mein Zipfelbob im Auto gelassen hatte. Aber in nur 45 Minuten joggte ich teilweise den Weg zurück zum Parkplatz. Ich traf die Anderen dann noch in der Aichingerhütte auf ein Radler und Suppe.
Fazit
In Villach ist das natürlich ein Klassiker schlechthin. Fantastischer Rodelberg für alles und jeden! Hätte nicht gedacht an diesem WE noch einen Zweitausender mitzunehmen. Und das Spiel zwischen Wolkenmeer, Sonne und dem Bergpanorama, sowie dem ganzen glitzernden Schneemassen war echt irre geil! Selten so gute Bedingungen gesehen wie heute! Ist insgesamt eine leichte Tour, aber 3,5 Stunden sollte man schon einplanen.