Ein weiteres winterliches Wochenende stand an und wir hatten Lust aufs Rodeln! Da auch vom Wetter und der Lawinensituation her nicht viel möglich war, fiel die Wahl auf zwei kleine Touren im Karwendel. Samstags brachen wir vom Gasthof Wiesenhof in Scharnitz aus auf in Richtung Pleisenspitze. Noch gab es etwas Sonne und blauen Himmel. Der Forstweg führte uns in den winterlichen Wald, der sein winterliches Kleid trug.
Die Straße war soweit noch geräumt und gut mit Grödeln zu begehen. Die Landschaft war verträumt und schön, viel Schnee lastete auf den Ästen der Tannen. Wir erreichten nach 15 Minuten einen schönen Aussichtspunkt mit Blick auf den Brunnensteinkopf und den Kamm zur Rotwandspitze.
Nach 30 Minuten erreichten wir die Kreuzung: Links ins schneebedeckte Karwendel Tal und rechts hinauf zur Pleisenspitze. So ging es nun immer leicht und angenehm bergauf am Forstweg. Wir zogen dann auch die Schneeschuhe an, da der Weg nicht mehr geräumt war und wir einfach den Schnee etwas planieren wollten für die spätere Rodelabfahrt ;-)
Leider war die Steigung bisher nur minimal: Also ca. 180hm auf 2 KM. Je weiter wir gingen, desto mehr bedeckte sich der Himmel und lies immer weniger Sonne raus. Nach 1,5 Stunden hatten wir dann eine herrliche Sicht auf den beeindruckenden Berg „Hohe Munde“, aufs Inntal und auch auf das mir sehr vertraute Skigebiet Rosshütte und Seefelder Joch. Ab und zu kamen uns Skifahrer entgegen. Die Wege waren daher auch ganz gut gespurt.
Dann gings nochmal etwas steiler bergauf für eine Weile. Nach viele Serpentinen verließen wir dann schließlich die Baumgrenze (2h) und hatten eine tolle Sicht auf die Berge, die aber von der Wolkendecke überzogen waren. Unser Weg führte jetzt nur noch ein paar Hundert Meter am Hang entlang bis wir schließlich die Pleisenhütte erreicht hatten. Die Pleisenhütte war mit 2 Stunden ausgeschildert, wir hatten 2,5h gebraucht.
Die Hütte war gut besucht und bot eine warme Stube. Es gab Kaaspressknödelsuppe, Schokokuchen und Glühwein. Während wir uns aufwärmten ging dann draußen die Welt unter: Es begann sehr stark zu schneien. Jetzt packten wir die Schneeschuhe ein und machten die Zipflbobs startklar und los ging der Rodelspaß.
Man kam nur sehr beschwerlich weiter, da viel Schnee lag und der Abhang nicht wirklich steil war, aber doch konnten wir immer wieder ein gutes Stück runterrutschen. Blöderweise hatte ich keine Skibrille dabei und bekam den ganzen Schnee in die Augen… Wir verloren uns beim Rodeln aus den Augen und Nadja und ich beschlossen eine Abkürzung zu versuchen. Dabei waren wir einer Skispur in den Wald gefolgt, die aber schon bald wieder die Richtung wechselte. Wir sind einfach mit dem Z-Bob vorsichtig den Abhang durch den Wald runter. War schon etwas lustig, vor allem weil da überall Baumstämme und Äste im Schnee waren.
Weiter unten waren wir wieder auf dem Weg und rodelten in der leichten Dämmerung weiter. Es wurde schnell immer dunkler, daher schauten wir, dass wir zügig weiterkamen. Auf der geräumten Straße war die Schneedecke sehr dünn und man konnte hier dann endlich mit richtig Tempo runterrodeln. Nach 1,5 Stunden hatten wir das Auto wieder erreicht.
Doch herrschte Schneechaos auf den Straßen. Mit nur 40km/h schlichen wir vorsichtig zum Campingplatz „tirol.camp“. Es gab dann noch Sauna, Schwimmbad und tolles Abendessen. Wir unterhielten uns noch mit ein paar Campern die den Winter gern im Wohnmobil verbrachten. Es schneite den ganzen Abend und die ganze Nacht weiter…
Fazit
Rodeltechnisch war die Strecke jetzt nicht perfekt aber der Aufstieg zur Pleisenhütte war gut zu gehen und würde man auch endlich mal wieder gutes Wetter haben, bestimmt sehr schön! Aber trotzdem hab ich den Winterzauber grad um die Weihnachtszeit sehr genossen! Das Hotel tirol.camp rundete den Abend gut ab! Super Tag gehabt!