Die ersten Klettersteige haben wieder geöffnet! Zumindest die, die vom Tal aus losgehen. So sind wir direkt ins Zillertal gedüst, wo ein ganzes Sortiment von Klettersteigen (Mayrhofen) auf uns wartete. Am Parkplatz warteten wir auf fast 10 Leute bis es los ging.
Vom Parkplatz aus nach links erreicht man in 5 Minuten den Zustieg. Beim ersten KS handelte es sich um den Huterlaner Klettersteig (C). Nach einem lockerem A/B Einstieg konnte man wählen zwischen der Kinder- & Familienroute (A/B) oder der normalen C Route. Der Familiensteig ähnelt eher einem Hochseilgarten mit Parkour & Flying Fox, wir wollten also lieber die normale C-Route nehmen.
Der Klettersteig ist leider nicht so lang. Ca. 250hm geht die Route, macht aber schon Spaß. Im Grunde ist er B, bietet aber immer wieder eher anspruchsvolle C-Stellen. Die erwähnte C/D Stelle im Topo hätte ich jetzt eher als C bewertet, da sie nur kurz ist und mit bisschen Kraft und Rastschlinge gut überwindbar war. Die Eisenbügel in der Wand, die einen leicht geneigt ist, sind spannend und man blickt weit nach unten. Aber nicht zu wild!
Nach den 2 Alu Leitern wird’s dann wieder spannender: Ein bisschen C und an der Efeuwand dann eine weitere knackigere Stelle, wo man einen spitzen Schrofen ohne guten Tritt überqueren muss. Vor der Seilbrücke kann man den Wanderweg erreichen (als möglicher Notausstieg). Ein Typ hinter mir hatte sich an der Stelle wohl seine Schulter verletzt, sodass ein Stau entstand und 30 Minuten nix mehr weiterging. Der KS ist eben nichts für Anfänger!
Die kurze Seilbrücke macht Laune und an den Platten muss man noch bisschen leicht überhängenden Fels überwinden. Aber es ist mehr als genug Eisen verbaut! Danach folgt nur noch vereinzelte A/B Stellen am Forstweg und hat schon die Zimmereben Hütte vor der Nase und somit den KS gemeistert.
Wir sind nach einem Bier runter und haben uns noch den sehr schweren Einsteig vom D/E KS (Zimmereben) angeschaut, weil wir neugierig waren. Danach sind wir dann aber weitergefahren zum Talbach Klettersteig.
Weiter unten kannst du noch unseren Bericht vom Astegg Klettersteig lesen!
Fazit
Kurzer und toller Klettersteig perfekt für den Frühling ohne langen Zustiegsweg. Intressante C-Stellen und schöne B Stellen. Er ist durchgängig gesichert und es ist überall Eisen für Tritte verbaut. Nicht für Anfänger geeignet, aber ein guter KS um sich von B auf C zu steigern.
Ist man oben an der Zimmerebenhütte angekommen, kann man seine Klettersteigreise nach oben direkt fortsetzen. Denn hinterm Hof der Alm befindet sich gleich der Einstieg zum Astegg Klettersteig. Wir haben diesen 2019 nachgeholt. Dieser ist über die Normalroute C mit zwei klaren C/D Stellen meiner Meinung nach schwieriger als der Hutelaner. Am Einstieg sind erstmal nur leichte Klettereien zu bewältigen, mit gelegentlichen Wänden mit C, bis man nach einem kurzen Stück gehen dann die längere Wand erreicht.
Hier bekommt man die Chance sich einem sehr kurzem aber knackigem D/E zu stellen. Wer nicht mag, kann über die Wand mit Klammern (links) aufsteigen. Rechts bin ich lang, da ich Kletterschuhe dabeihatte und es mal wissen wollte. Die Variante geht komplett ohne Eisentritte direkt am Drahtseil hinauf. Man zieht sich mit Armkraft die Wand hoch und geht fast nur auf Reibung an der glatten Wand (D). Eine Stelle ist dabei leicht überhängend (D/E), eine andere geht um eine Kante herum ohne Tritte, fand ich am schwierigsten. Wer aber gut mit der Rastschlinge arbeitet und geübt ist, kann die Variante machen.
Das letzte Stück, wo beide Routen wieder zusammenführen, hat dann nochmal eine C/D Stelle auf Lager. Dabei muss eine kurze Querung ohne Tritte gemacht werden. Der Rest hinauf ist dann C bis zum Ausstieg.