Da uns die erste Königsstadt Aburathapura zu weit im Norden lag haben wir uns „nur“ Polonnaruwa angesehen. Die Königstadt wurde zur Hauptstadt des zweitältesten Königreichs des Landes um 1000 n.C. und gilt ebenfalls als UNESCO Weltkulturerbe. Wir starteten zunächst im lokalen Museum, welches uns in Modellen die alten Paläste und Gebäude rekonstruiert vorstellte.
Anschließend ging es zur Tempelanlage. Man erkannte gleich den Palast und die Tempelanlagen die wir im Museum gesehen hatten. Doch war nur mehr altes Gemäuer übrig. Die alte Stadt ist sehr groß, so dass die meisten Touristen sich ein Fahrrad mieteten um alles anzusehen. Besonders aufgefallen waren mir die unförmigen Steinquader die sich einfach perfekt miteinander zusammen fügten und eine glatte Mauer bildeten. Eine ganze Horde Affen kletterten am Tempel umher und lieferten tolle Fotos. Der nächste Stop war eine gewaltige antike Pagode.
Und ich meine wirklich gewaltig! Habe die einmal umrundet, was schon seine Zeit dauerte. Dann sind wir noch zur großen Gal Vihāra Anlage gefahren, wo in eine Felswand gewaltige Buddhafiguren eingemeißelt worden sind. Besonders beeindruckend, die liegende Buddhastatue die ca. 10 Meter lang in den Fels gearbeitet wurde.
Zum Schluss sind wir noch zum großen Lankatilaka Vihara Tempel gefahren, was sich auch wirklich noch gelohnt hatte.
Angekommen in Dambulla viel mir sofort der gewaltige Felsbrocken auf, der sich über die Stadt erhob. Direkt davor, besuchten wir den Goldenen Tempel. Ein 3-stöckiger Tempel mit bunten Verziehrungen und einem großen Drachenmaul. Direkt darüber thronte eine gewaltige, vergoldete Buddha Figur. Sie ist mit 30 Metern Höhe die größte Statue der Welt, in der Buddha in der sogenannten Dharmachakkra-Pose gezeigt wird.
Dann fuhren wir weiter, zur Rückseite des Felsens, wo man parken konnte und Tickets kaufen konnte. Eine schöne Treppe führte vielleicht 100hm den Felsen hinauf. Wieder mal eine schöne und antike Treppe. Schnell hatte man eine gute Sicht auf die weiten Landschaften ringsum. Oben angekommen, mussten wieder Schuhe aus und Hut runter. In Sri Lanka gibt es eine Vielzahl an Felsentempel bzw. Höhlentempel, jedoch war das wirklich die am beeindruckenste Anlage von Allen!
Ein großer Hof mit altem Baum und Räucherstäbchen begrüßte uns hinter dem Tor. Am Fuße der Felswand war eine weiße Galerie mit mehreren verzierten Toren, die ins Felsinnere führten. Die Räume im Fels wurden sehr aufwendig in den Felsen getrieben. Der erste Raum war noch recht klein und zeigte einen liegenden Buddha. Im nächsten Raum bekam ich echt eine Gänsehaut. Es war eine ganze Halle! Gute 100 Meter breit und 30 Meter tief, die Felswände und die Decke komplett mit Fresken bemalt und entlang der Wände duzende Buddha Figuren. Einfach nur irre! Hier ein paar Fotos
Und ein Raum weiter, folgte noch so eine Halle (etwas kleiner). Es gibt insgesamt 4 Räume. Habe da drin echt staunen müssen! Über denselben Weg stiegen wir wieder runter zum Parkplatz.
Kandy ist wohl die meist besuchte Großstadt in Sri Lanka. So wie Ella ist sie ein sehr zentraler Ort für Backpacker und einen Besuch wert. Sie gilt auch als die letzte Königstadt des Landes und beherbergt das größte aller Heiligtümer, welches auch als Symbol der Macht des Landes gilt: Buddhas Zahn. Ja es soll sich sprichwörtlich um den Backenzahn von Buddha selbst handeln.
Der Zahntempel ist somit also der wichtigste Punkt aller Buddhisten im Lande und einen Besuch wert. Den Überlieferungen zufolge, wurde der Zahn vor der Beisetzung mit Feuer entfernt und wurde im Zopf einer Frau von Indien nach Aburathapura geschmuggelt. Jetzt befindet er sich in Kandy, eingesperrt in 8 vergoldeten Schatullen. Als Besucher kommt man allerdings nur bis zum Vorhang des großzügig verzierten Raumes aus Nußbaumholz in dessen Mitte der Altar stünde.
Duzende Menschen kommen zum Beten. Sie bringen Lotusblüten oder Jasminblüten, zünden Räucherstäbchen an und verbeugen sich vor dem Vorhang, der sich vor dem Raum befindet. Der Vorhang, auf dem die goldene Schatulle aufgestrickt ist, ist umringt von Elefantenstoßzähnen, wird von jedem Gläubigen verehrt. An den Wänden hängen Gemälde, die die Geschichte und die Lehre Buddhas erzählen.
Anschließend bin ich noch durch die Stadt geschlendert. Eine richtige Metropole! In den Gassen herrscht das Leben und duzende Straßenmärkte reihen aneinander. Schnell spürt man, wie Fremd man hier ist. Ein großer künstlicher See mit einer künstlichen Insel durchdringt die Stadt. Eine große Buddhastatue thront über der Stadt. Zudem kann ein botanischer Garten oder der Stadtpark besucht werden.
Zugfahrt von Kandy nach Ella
Zug fahren in Sri Lanka versteht sich nicht als einfaches Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu kommen, sondern als ein besonderes Erlebnis. Ein paar Verbindungen gibt es, die berühmteste jedoch ist die, zwischen Ella und Kandy. Wir wollten bewusst mit dem Zug fahren um auch das einmal gemacht zu haben.
Am Bahnhof in Kandy tobte der Rubel. Unzählige Backpacker Pärchen und jede Menge Locals standen an den Bahnstegen und warteten auf einen Zug. Wir mussten eine Stunde vor Abfahrt bereits am Bahnhof Tickets kaufen. Für lächerliche 250 Rp pro Person hatten wir Tickets für die 2. Klasse nach Ella besorgt. Doch garantierte das keinen Sitzplatz! Da die Fahrt ca. 6 – 7 Stunden dauert, war das schon ziemlich begehrt.
Über einen Schwarzhändler erhielten wir eine Sitzplatzgarantie für 1000 Rp. Als der Zug dann einfuhr, brach der Stress aus. Alle drängten sich durch die Türen um Plätze zu besetzen. Aber tatsächlich erhielten wir über den Händler 2 Sitzplätze. Einer musste aber stehen… Als der Zug sich dann bewegte, dachten wir erst, er fällt komplett auseinander. Stahl krachte aufeinander und schleifte. Es ruckelte wild und man musste sich schon gut festhalten. Die Gänge waren überfüllt von Leuten.
Wir wechselten uns mit stehen ab, pro Station. Der Zug fuhr nicht schneller als ein Tuktuk und führte im Zickzack durchs Land. Teilweise richtig durch den Dschungel, vorbei an den großen Teeplantagen vor Nuwara Eliya und weit hinauf ins Hochland zu Horton Plains auf über 1800meter. Regelmäßig zog ein Verkäufer mit Snacks und Scampis durch den Zug. Es gab zum Glück auch WCs an Board. Nach ein, zwei Stunden wurde der Zug aber etwas leerer und man konnte sich auch wieder bewegen.
Dann erst sah ich, dass alle Türen der Abteile offen standen und Leute einfach die Beine raushängen ließen. Ich wartete eine Weile, dann konnte ich auch mal. Sogenanntes Trainsurfing war es, was echt eine irre Erfahrung für mich war. Sich also einfach aus dem fahrenden Zug raushängen lassen! So saß ich dann einfach einige Stunden am Eingang und hielt Kopf und Beine raus und bestaunte die wundervollen Landschaften, die so vor meinen Augen vorbei zogen. Berge, weite Teeplantagen, Abgründe, Wasserfälle, Dschungel und Slums.
An den Stationen sprang ich ab und lief am Bahnsteg entlang bevor der Zug weiterfuhr. Die Zugfahrt war ein absolut tolles Erlebnis! Aber auch recht anstrengend und langwierig.