IV. Portree – Sligachan
Robin und Roland machten einen Tagesausflug nach Dunvegan und ich marschierte (ohne Zelt) die nächste Etappe. Allerdings hatten wir ausgemacht uns abends in Sligachan wieder zu treffen. Es war wieder eine weite Etappe aber ich war so glücklich, nach all dem Ärger und Streit und den Tagen in Portree endlich wieder weiter zu marschieren. Vom Campingplatz gings in die Stadt und dann nach Süden wieder hinaus. Die Etappe ist gute 23km lang und führt sehr lange über asphaltierte Wege (perfekt nach dem weglosen Bergabenteuer), wird allerdings zum Ende hin wieder zum Wanderweg.
Erst folgte ich der Bundesstraße in Richtung Sligachan, irgendwann wurde mir das zu doof und ich sprang über einen Zaun. So konnte ich abseits der Straße einem Bach folgen, musste dabei aber immer wieder über Zäune klettern. Irgendwann kommt dann die schmale Seitenstraße „B883“ die abzweigt. Der folgte ich jetzt quasi den ganzen Tag. Es regnete heute nicht so schlimm, mal kam ein Schauer dann war wieder Ruhe. So wurde es richtig schön. Im Schatten von Ben Tianavaig im Osten ging ich singend dahin. Ich war hier völlig alleine und nur selten überholte mich ein Auto.
Nach einigen KM hatte ich Lust etwas über die Hügel östlich des Weges zu gehen. Ich fand einen Aufstiegsweg und folgte ihm. Eine ganze Weile wanderte ich jetzt oberhalb der Straße auf den Bergen entlang. Da es keinen Wanderweg gab, war das auch nicht immer einfach, dafür hatte man jetzt einen gigantischen Blick auf den Fjord „Sound of Raasay“ und der Nachbarinsel Raasay. Bei Ollach stieg ich wieder ab und schaute mir die alte Kapelle an. Jetzt fing der Regen wieder an, leider auch wieder konstant und stark.
Noch eine gute Weile folgte ich der Straße nach Süden, bis sie schließlich in einer winzigen Siedlung endete. Ich stand vor dem Fjord Loch Sligachan an dessen Nordufer ein schmaler Wanderweg (ca. 6km) weiterging. Bei starkem Wind und strömenden Regen ging ich fluchend weiter. Schnell verließ ich den Weg, da dieser keiner mehr war, sondern eher ein Bach. Das Wasser stand schon wieder in meinen Schuhen. Ich versuchte es über den steinigen Strand, der aber voller glitschiger Algen war.
Unterwegs entdeckte ich noch einen prächtigen Wasserfall. Kurz vor dem Ende des Fjords lies der Regen schließlich nach. Doch jetzt musste man durch die Flüsse hindurch. Die waren schon sehr tief und auch breit, also musste ich furten. Zum Ende hin wars mir irgendwann egal und marschierte einfach mit den Schuhen, die eh schon nass waren durch das Wasser. Dann war ich da: Am Campingplatz von Sligachan! Und mein Zelt hatten Robin und Roland schon aufgestellt.
Sligachan ist keine Ortschaft, eher eine Art Rasthof für Durchreisende. Aber es liegt am Fuße der beeindruckenden Cuillin Hills und dem rundlichen Berg „Sgurr Mhairi“. Es gibt außerdem eine Lodges Anlage, ein Hotel und den berühmten Sligachan-Pub! Dort herrschte reges Leben, so viele Reisende zu finden. Und der Pub war genial! Hatte unzählige Scotch-Sorten. Wir hatten einen süffigen Abend und diskutierten wieder wie es weitergehen würde. Ich rechnete aus, dass ich trotz des Trails noch einen Tag überhätte, daher beschlossen wir eine zweite Nacht in Sligachan zu bleiben und dafür zu den Fairy Pools zu wandern.
Tagestour in die Cuillin Hills
Die Cuillin Hills sind ein auffallender Gebirgszug im Süden der Skye und haben die höchsten Gipfel der Insel. Wenn man dem Wanderweg folgt, erreicht man irgendwann die „Fairy Pools“, einem kleinen Wasserfallbecken am Fluss, der als Sehenswürdigkeit gilt. Zusammen wanderten wir den Fluss entlang immer in Richtung der Berge. Heute blieb es tatsächlich mal trocken! Nach einigen Kilometern bemerkten wir einen abzweigenden Wanderweg, der in die Berge führte. Robin und ich entschlossen uns spontan das gute Wetter zu nutzen und aufzusteigen.
Einfach mal so ungeplant auf die Cuillin Hills zu steigen, hätte ich gar nicht gedacht! Ging aber entspannt. Es sind ca. 1000hm und man geht auf Höhe 0 los. Der Wanderweg führte uns tiefer in ein nördliches Tal der Berge. Zunächst noch einen grünen Wanderweg in Serpentinen gefolgt, doch schon bald befand man sich auf alpinem Gelände inmitten von grobem Geröll. Verrückt, da man sich auf gerade mal 700m überm Meeresspiegel befand. Technisch ist der Weg allerdings nicht sonderlich anspruchsvoll. Bald waren wir oben am Rücken des Gebirgskammes angekommen.
Wow, eine richtig schroffe, leicht ausgesetzte Bergwelt! Die Felswände waren schwarz und ragten wie Pfeiler steil empor. Zunächst folgten wir dem Nordgrat weiter bis zum Gipfel „Sgùrr a‘ Bhasteir“ (900m). Nun auch wenn man sich wie in den Hochalpen fühlt, werden die Berge immer noch als Hügel bezeichnet. Wir kehrten um und sahen weiter hinten den imposanten Gipfel Sgùrr nan Gillean (dem höchsten Berg der Insel). Wir wollten mal sehen was uns dort erwarten würde, doch schnell sahen wir Leute mit Kletterequipment an der Senkrechten. Also nix für uns, schade! Dafür folgten wir dem offiziellen Wanderweg weiter über den Grat zum „Bruach na Frithe“ (958m). Hierfür war schon leichte Kletterei (1-) über plattigen Fels zu überwinden.
Etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte man da schon haben. Die Aussicht war natürlich grandios! Man überblickte die Insel vom Ostufer bis zum Westufer. Auch die Küste von Camasunary (wo unser Trail weiterging) konnte man überblicken. Die Gipfel der Cuillin Hills würden wir von weit weg noch sehen. Über den Weg, von dem wir gekommen sind stiegen wir wieder ab. Zurück am Camp kam dann richtig die Sonne raus und wir hatten einen seltenen Moment: Chillen auf der Wiese ohne Mitchies und Regen! Herrlich! Im Pub tranken wir gut und planten wieder wie es weitergehen würde. Robin sah ein, dass es für ihn nur eine Möglichkeit gab: Den Trail mit mir finishen, da nur 1 Zelt. Roland meinte er würde uns noch 1 Etappe folgen und dann wieder sein eigenes Ding machen.
Der schöne Tag endete mit einem unglaublichen Sonnenuntergang. Ein rießiger, vollständiger Doppel-Regenbogen erschien inmitten der Berge und die Sonne tauchte die grünen Hänge in goldene Farbe. Alles schimmerte golden, ein episches Bild! Das ist die volle Schönheit von Schottland.
Die Tages-Tour gibt’s hier: https://www.komoot.de/tour/70601622/zoom
V. Sligachan – Camasunary
Die nächste Etappe ist relativ kurz und nicht sonderlich anspruchsvoll. Eine gemütliche Tour über die Sümpfe im Tale zwischen den Hills bis zur Meeresküste. Am Tagesziel erwartet uns eine wundervolle Bucht mit einem großen, geräumigen Bothy „Camasunary“. Ca. 13km (einfache Variante) oder 17km (schwere Variante).
Vom Campingplatz wandern wir los in die Berge nach Süden. 2 tolle Abende im Pub mit interessanten Leuten lagen hinter uns. Der Weg führte uns in die totale Idylle und Einsamkeit. Es regnete heute wieder aber zum Glück nur noch Etappenweisen und nicht so stark. Es ging jetzt zwischen den Bergen hindurch über etliche Bäche durch ein Art Moorgebiet. Die großen Cuillins rechts von einem und weitere Hügel links. Nach einigen KM, hinter dem kleinen See „Loch Dubh“ folgt ein Abzweig.
Biegt man rechts ab, so geht der längere Weg etwas bergauf auf eine Hochebene und führt dann entlang der Küste südlich um Sgùrr na Stri herum. Zwischen den Stränden gibt es eine sehr knifflige Stelle, dem sogenannten „Bad Step“. Man muss eine glatte, rutschige Steinplatte überschreiten, soll der schwerste Teil des Trails sein. Da es nass war und sowohl Roland als auch Robin kein gutes Profil mehr hatten entschieden wir uns für den kurzen, direkten Weg „Sligachan Path“. Dieser war unspektakulär aber trotzdem schön und führte uns um Fuße des Blà Bheinn zum Loch an Athain und weiter zum größeren See „Loch na Creitheach“
Da gab es sogar einen richtigen Sandstrand! Hinter einem Hügel des Sees erblickten wir bereits die Küste. Ein einsames Haus mit einer Art Glockenturm stand dort (wohl verlassen). Wir waren wieder am Meer angekommen. Die Küste von Loch Scavaig. Hinter dem verlassenen Haus war der Stand: Die Camasunary-Bucht. Und diese war völlig vermüllt: Überall Plastikmüll und alte Fischernetze. Auch hier bemerkt man die Plastikverschmutzung unserer Meere. Etwas weiter hinten steht es: das Bothy! (Das Bothy bittet auf einem Schild die Gäste etwas Müll am Strand einzusammeln, da hier regelmäßig Tiere verenden)
Das Bothy war sehr groß, aber leider ohne Ofen. Es gab eine Küchenzeile, zwei große Tische und ein extra Raum mit großem Schlaflager (Keine Matratzen!). Das Bothy wurde vor wenigen Jahren erst erbaut, und wurde einer Gruppe Leuten erdacht sein, die in Kanada gestorben waren. Man hatte, um ihnen zu gedenken, das Bothy erbaut, damit Leute dort Singen, lachen und trinken würden – so steht es auf der Gedenktafel. Im Küchenbereich gab es Schokolade, Kaffepulver und Geschirr. Für das große Geschäft soll man mit dem Sparten losziehen. Wasser muss gefiltert werden aus einem Bach.
Wir genossen zusammen mit ein paar anderen Gästen die Ruhe. Wir spielten Karten, hörten schottische Musik und genossen die herrliche Aussicht auf das Meer und die Berge. Weiter draußen bei einem Fluss, gönnte ich mir ein eiskaltes Bad unter einem Wasserfall. Es war ein schöner, trockener Abend! Am nächsten Tag würden wir uns trennen. Roland würde den Bergpass nach Osten nehmen, über Am Mam nach Kirkibost (siehe unten im Trail), und von dort mit dem Bus fahren. Robin und ich würden den Trail weiter nach Süden folgen in Richtung Elgol.
VI. Elgol, Glasnakille, Kilmarie, Torrin | Fjord Loch Slapin
Nur noch zu zweit ging es jetzt weiter. Wir wollten den Rest des Trails in 3 Tagen schaffen, daher planten wir unsere Etappe mit 20km Länge von Camasunary über das lange Südufer nach Elgol und dann zur Bucht Slapin der wir entlang bis zum nördlichsten Ende folgen würden. Irgendwo vor Torrin wollten wir einen Platz finden. Die Etappe ist technisch einfach, da man fast nur asphaltierte Wege geht, leider aber auch viel Straße.
Zu Beginn ist man noch abseits von Zivilisation. Diese versuchen wir nun im Süden zu finden. Der schmale Wanderweg geht immer entlang der Küste nach Elgol. Der Weg ist ziemlich schmal und führt auf steilen Klippen über dem Meer hinweg. Man sollte an manchen Stellen lieber nicht stolpern. Ab und an landen wir in Buchten wo ein paar Kühe und Schafe weiden. Nach ca. 2 Stunden kamen wir in Elgol an. Viel gibt es hier nicht zu sehen, es ist ein winziges Kaff. Aber es gibt einen kleinen Supermarkt. Eine nette Tante macht hier frischen Kaffe und leckeren Caramel-Kuchen. Wir stärkten uns und zogen dann wieder weiter.
Jetzt gings nämlich einfach einer Straße nach (Achtung: Nicht der Hauptstraße folgen, sondern der kleinen Seitenstraße nach Glasnakille, die ist direkt am Markt). So gings wieder sehr verlassen über die Hügelebene vom Westufer zum Ostufer dieser Landzunge. Angekommen in Glasnakille, legten wir die schweren Rucksäcke ab und wollten die Küsten-Höhlen erforschen. Am Road-End links abbiegen und ein kleines Stück bergab – dann findet sich ein Wanderweg, der in die Bäume nach unten führt. Hier kann man bis zum Ufer absteigen und findet sich in einer Höhle wieder.
Ist zwar viel rutschiges Geröll und das Wasser aber man kommt mit etwas über Steine springen weiter. Links rum geht’s dann zur Spar Cave, einer tiefen Schlucht. Die Felswände sind durch das Wasser gezeichnet. Sieht einfach toll aus! Wieder zurück in der Ortschaft sattelten wir auf und zogen wieder los nach Norden. Der Weg ist abwechslungsreich: Mal kleine Siedlungen mit schönen Gärten, dann wieder Feldwege. Aber ihm fehlt es landschaftlich an nichts: Grüne Hügel, Bäume und kleine Waldstücke und immer der große Fjord im Hintergrund. Blickt man über die Meeresenge sieht man die Berge der südlichsten Halbinsel von Skye „Sleat“.
Dieser Weg zog sich wirklich ewig. Wir wollten ehrlich gesagt gar nicht mehr so weit gehen aber mussten noch. Also gings über Drinan bis nach Kilmarie. Hier gabs neben einem pompösen Anwesen einen Wald mit einer wunderschönen Brücke. Mein Bruder liebte solche Orte und machte ein paar Fotos. Dann stießen wir wieder auf die Straße: Es war die von der auch Roland heute Morgen den Bus nahm, nur ging er den sehr viel direkteren Weg.
Der Rest des Weges war nicht so dolle… Es fing wieder an zu schütten und man folgte jetzt einfach nur noch der stark befahrenen Straße. Noch ganze 6 KM ging es bei Regen auf der Straße entlang. Irgendwann waren die Kräfte am Ende und wir waren auch etwas genervt. Robin wollte unbedingt ein Bed&Breakfast finden, aber wir fanden nichts außer Privat-Häuser. Schließlich erreichten wir das nördliche Ende des großen Fjords und nahe einer Ruine einen relativ guten Platz für das Zelt.
Tipp: Wie wir später erfuhren, es gibt in Torrin (noch 40 Min. weiter) ein Resort mit günstigen, kleinen Hüttchen und das Bunkhouse (Hostel).
Unser Abend sah aber ganz anders aus. Erstmal hunderte Schaf Kot Haufen von der Wiese kratzen um das Zelt zu bauen. Dann stellten wir fest, dass man es draußen keine Sekunde aushalten kann. Nein ernsthaft, so viele Mücken habe ich noch nie gesehen. Eine schwarze Wolke: Millionen von ihnen direkt vorm Zelt. Trotz dem Mückennetz und jeder Menge Deet Spray war es nicht zu ertragen. Sie kamen doch irgendwie durch. Es war an sich eine herrliche Abendstimmung, doch waren wir gefangen im Zelt.
Zugegeben ich hatte in diesem Moment auch genug von dem Ganzen. Wir konnten uns riechen und irgendwann ging der Gesprächsstoff aus. Naja, irgendwie ging der Nachmittag auch vorüber. Auch am nächsten Morgen lagerten die Mitchies vor unserem Zelt. Zelt abbauen und Wasser filtern wurde eine echte Challenge! Doch sollte der nächste Tag uns entschädigen!
VII. Torrin & Küstenweg nach Broadford
Diese Etappe ist meiner Meinung nach einer der schönsten des Trails und geht zum Glück wieder über einen Wanderweg weiter. Vom Fjord Loch Slapin geht es im großen Bogen entlang der Küste nach Süden und dann weiter nach Osten in den Fjord Loch Eishort bis man schließlich wieder nach Norden durch Steppe nach Broadford wandert. Geplant war es an der Südküste ein letztes Mal zu zelten. Geht man vom Platz vor Torrin los, sind es allerdings 25 KM bis Broadford.
Nach dieser sehr unschönen Campingerfahrung am Ufer, waren wir ehrlich gesagt beide der Meinung es evtl. jetzt als Tagestour durchzuziehen. Noch eine Nacht mit den Mitchies oder Regen, ohne eine Dusche vorher? Nein, Eher nicht. Wir wanderten zurück zur Straße und staunten erstmal über die wundervollen Berge (Sgurr nan Each, Garbh bheinn, Clach Glas) über die eine Wolkendecke zog. Von hier gab es sogar einen direkten Wanderweg (am Fluss) bis hinauf zum Blabheinn.
Wir holten frisches Wasser und zogen weiter. Jetzt machte die Straße den Bogen auf die andere Seite des langen Fjordes und führt wieder nach Süden. Hier kann man in ein tiefes, breites und völlig verlassenes Tal blicken. Weiter gings nach Torrin, wo wir vergeblich auf ein Cafe hofften. Allerdings gab es hier wohl gute Unterkünfte, die wir hätten nutzen können. Hinter Torrin folgt man, leider gottes, immer noch der Bundesstraße, bis zu einer fast unscheinbaren Abzweigung. Wir dachten erst es wäre die Einfahrt zu einem Privatgrundstück.
Es war aber der richtige Weg um zum Wanderweg nach Süden zu gelangen. Die Sonne kam jetzt richtig raus und es wurde warm und richtig schön. Das erste Mal im Tshirt seit Anfang der Tour! Hinter einem Hügel erblickten wir dann wieder das Meer: Heute war es wundervoll! Helles Blau und die Sonnenstrahlen schimmerten in den saichten Wellen. Wir trafen hier ein französisches Pärchen, mit denen wir ein Stück weit wanderten. Dieser Wanderweg war so wahnsinnig schön. Der ganze Tag entschädigte einfach all den Regen und die Probleme der Vergangenheit!
Ganz im Süden geht’s dann um eine Felswand herum. Hier blickt man dann auf den nächsten Fjord. Von weit oben sieht man die ganze Küste, die sich vom Cam Dearg ins Meer stürzt. Eins der besten Bilder der ganzen Tour! Wir ließen uns heute mal so richtig Zeit für alles. Nach einem steilen Abstieg hinunter ans Ufer, wandert man über grasige Hügel entlang des Meeres. Ich kletterte zu einem Wasserfall um eine Naturdusche zu haben und Robin chillte mit den Schafen auf einem Vorsprung.
Es war das schottische Paradies! Die Dusche tat unglaublich gut und am liebsten hätte ich jetzt wieder ein Zelt aufgebaut. Diese Diskussion führte leider wieder zu Streit. Für mich war es der Grund meiner Reise nach Schottland, genau hier und jetzt an diesem perfekten Ort zu zelten, für Robin war es aber genug und er brauchte jetzt dringend eine Unterkunft mit Dusche und einen Pub. Also ging es weiter, zunächst einen Hügel hinauf.
Das letzte Wegstück nach Broadford ist ebenfalls wahnsinnig schön! Eine richtige Gras-Steppe die unendlich weit und verlassen wirkt. Die Berge der Cuillins sind immer noch zu sehen und vervollständigen diese Kulisse. Noch gute 2 Stunden wandern wir entlang des gemütlichen Pfades. Ein toller Abschluss! Irgendwann erreichten wir dann die Stadt, der Trail war geschafft! Da wir aber schon wunde Füße hatten sparten wir uns den weiten Weg bis zum Hostel und griffen einfach nach dem aller ersten freien Bed&Breakfast. Eine Wohnung in einem Trailer, 100€ die Nacht.
Carbost & Tallisker
Zurück in Sligachan, kehrte wir mit Roland das dritte Mal in den großen Pub ein. Es sollte zum Abschluss der Reise nochmal nach Carbost gehen, wo die Tallisker Distillery steht. Einmal in Schottland eine echte Scotch-Distillery zu besuchen, war von Anfang an unseren Plan. Per Anhalter sind wir nach Carbost gekommen und standen erstmal planlos rum. Nach etwas Diskussion jedoch, entdeckten wir oberhalb der Stadt auf einem Berg ein Denkmal. Hier oben war viel Platz und man hatte eine gigantische Aussicht auf den Fjord und die Ortschaft.
Daher errichteten wir wieder unser Zelt. Hier oben war es herrlich! Nicht ganz so viele Mitchies und die Aussicht direkt aus dem Zelt heraus. Robin und ich gingen wieder in einen lokalen Pub wo viele Locals abhingen. Der Tag verging sehr langsam aber irgendwie mal entspannter, auch wenn wir wieder im Zelt schlafen mussten. Am nächsten Morgen stiegen wir bei Regen ab und gingen zur Destillerie. Eine klasse Führung durch das Werk, wo uns jeder Schritt der Gewinnung erklärt und gezeigt wurde. Zum Schluss gab es noch eine Verkostung. Im Shop haben wir uns dann eine Limited Edition vom Tallisker Whiskey geholt.
Unsere Reise zurück war entspannt. Per Bus sind wie von Sligachan bis nach Inverness gefahren und haben eine weitere Nacht auf dem Campingplatz verbracht. Am nächsten Morgen ging unser Flieger über London zurück nach München. Ende der Reise! Der Alex ist kurz darauf operiert worden. Den Rest des Jahres bis zum nächsten Frühling wird er keine Wanderungen mehr machen können.
Danke, dass du den Bericht bis hier her gelesen hast! Wenn er dir gefallen hat, kannst du ihn gerne teilen oder uns ein Feedback geben.
Ein weiterer guter Blog zum Skye-Trail: https://www.walkhighlands.co.uk/Forum/viewtopic.php?f=9&t=42380
Eine Karte der Bothies: https://www.mountainbothies.org.uk/bothies/north-west-highlands-islands/
Die Tallisker Tour: https://www.malts.com/en-row/distilleries/talisker/flight-tour/
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