Der 1.625 Meter hohe Berg ist unscheinbar und nur wenig bekannt, hat aber einiges zu bieten. Der Gipfel ist von der Litzlalm aus schnell erreicht, der Aufstieg vermittelt mit versicherten Stellen ein hochalpines Flair und – oben angekommen- bietet der Litzlkogel einen fantastischen Rundumblick auf die Berchtesgadener Berge und die Gebirgsstöcke und Almen des Salzburger Saalachtals! Gerade der Weg durch das Klausbachtal zum Hirchbichl lädt zum Träumen ein!
Jedoch ist es bis zum Berg selbst ein ganz schöner Hatscher! Vom Wanderparkplatz des Nationalparks am Klausbach hinterm Hintersee geht es gemütlich los. Auf noch absolut flachem Talboden und kaum einer Steigung gehtes Flussaufwärts tiefer in die Berge hinein in Richtung Österreich. Sofort stauenen wir links über den gewaltigen Hochkalter der noch tief verschneit neben uns steht. Rechts von uns bestaunen wir die ersten hohen Steilwände der Reiter Alpe. Ein noch sehr touristischer Weg mit Holzskulpturen und Steinfiguren.
Näher am Bach folgen wir den Weg hinein in den Wald. Weit hinten, erscheint dann irgendwann eine große Hängebrücke, die schon etwas an Nepal erinnert. Von ihr sehen wir den ganzen Hochkalter in voller Pracht und daneben die Hocheisspitze und das Kammerlinghorn. Auf der anderen Talseite folgen wir den Bach weiter nach oben: Endlich geht es auch etwas bergauf. Mehrere Male überqueren wir den Bach und folgen den Wanderschildern. Dann hinter dem Wald eröffnet sich eine noch wundervollere Almgelände der Bindalm mit weiten, großen Wiesen und Hügeln auf denen prächtig die Blumen blühen.
Etwas abseits der Forststraße gibts einen paralell-folgenden Weg der die Idylle auf die Spitze bringt. Hier, an einem Bankerl auf einer Anhöhe ist der Blick auf die gewaltigen Wände vom Mühlsturtzhorn und Grundübelhorn der Reiteralpe nur noch toll! Jetzt gehts wieder etwas steiler in den Wald. Dann führt er schließlich mit der asphaltierten Straße zusammen, der wir jetzt noch ein Stück zur Grenze am Hirschbichl folgen. Hier gibt es die Endhaltestelle des Wanderbusses, einen Biergarten und ein paar gekühlte Getränke. Nach einer kurzen Pause ziehen wir wieder weiter. Alleine bis hier sind es bereits 8km und 1:45 Std. Gehzeit.
Jetzt folgen wir der Straße ein Stück und biegen dann rechts auf den Steig ab hinauf zur Litzlalm. Hier folgt nun schließlich normaler Wanderweg, der in vielen Kehren zur Litzlalm hinaufführt. Oben angekommen überblicken wir wieder weite Wiesen des Almgeländes und mehrere kleine Hütten darauf. Es bleibt auch weiterhin super fotogen! Nach einer Pause an der Alm wandern wir jetzt weiter in Richtung des Litzlkogels (Noch eine knappe Stunde). Auf dem Forstweg weiter kommt jetzt noch Altschnee dazu. Nach vielen Kehren zweigt dann nach rechts der Steig hinauf zum Gipfel ab - der es aber dann nochmal in sich hat.
Es wird schnell alpiner, steiler und der Weg sehr schmal, teils nass und verschneit und rutschig. Nahe der überhängenden Wand folgen wir dem schmalen Steig zu ein paar Steigelementen, wie Trittbügel und einem Stahlseil zum Festhalten. Ein Schneefeld, dass sulzig und weich auf dem steilen Hang uns den Weg versperrt, macht uns etwas Bauchschmerzen. Wir umgehen es und steigen die letzten Meter hinauf in die Latschen. Oben am Berg, folgen wir dem jetzt wieder angenehmen Weg mitten durch unzählige Latschenkiefern und einer letzten leichten Kraxelstelle hinauf zum Gipfel des Litzlkogels (nach 4:45h und 12km). Hier oben sehen wir nun auch die Loferer- und Leoganger Steinberge befor wir wieder Absteigen.
Wieder an der Alm biegen wir nun links ab zur Eiblkapelle. Hier folgen wir jetzt der breiten Forststraße den Weg zurück zum Hirschbichl und anschließend auch wieder den ganzen, langen Hatscher zurück durch das Hirschbichltal. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann schließlich wieder am Parkplatz.
Bewertung
Landschaft:
Überwältigend!
Markierungen:
Gut
Kondition:
Mittel
Gefahrenpotential:
etwas riskant
Wandern vom 16.May 2021 in Ramsau (Berchtesgadener Alpen)
Kaj
Litzkogl (1.625m)
Wandern
Hirschbichlstrasse 26, 83486 Ramsau bei Berchtesgaden
Schwer
1.000 +
