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Philosophie Öffentliche Seite Kaj 24.July 2018 Alle Mitglieder
4.8
Index: Die einsame Berghütte | Nur der Gipfel und Ich... | Pinnwand
Die einsame Berghütte
Kaj
Der Author
Kaj
- Monday, 20. May 2019

Auf dieser Seite geht es um besondere Momente, die man in der Natur erlebt hat. Dabei treten schwere Routen oder tolle Landschaften eher in den Hintergrund, mehr der erlebte Moment zählt. Es geht also um besondere Augenblicke im Abenteuer...


Nach vielen anstrengenden Höhenmetern mit schwerem Rucksack, nachdem wir über duzende umgefallene Bäume geklettert waren und unseren Weg durch den völlig verwüsteten Wald im Tiefschnee gesucht hatten, erreichten wir schließlich unser Ziel. Inmitten des Waldes auf dem Rücken des Berges lag sie, zwischen den meterhohen Wänden aus Altschnee: Die Hütte. Ein winziges Hüttchen, Platz für 4-5 Personen und kuschlig eng. Auf dem Dach lag Schnee. Es gab einen Ofen, Schlafsäcke, Schnaps, Kochtöpfe etwas Feuerholz, eine Sitzgarnitur und Kerzen. Ein winziges Fensterchen aus Plasik als einzige Lichtquelle. Wir waren sehr überrascht, wie gemütlich die winzige Mini-Biwakschachtel doch war! Der erste Eintrag des Hüttenbuchs stammte von 1988.

Alex und ich haben uns noch auf den Weg gemacht den Gipfel des Berges zu besuchen, was sich als überaus mühsam herausstellte, da es keine Spuren im tiefen Schnee gab und man quasi weglos durch den Wald irrte. Doch nach einer Stunde waren wir dort: Ein völlig einsames Gipfelkreuz und ein unfassbar schöner Blick auf das Inntal. Bis hierher verhinderten die Bäume einen guten Blick, doch war das Panorama nun perfekt! Wir tranken ein Bier und ließen die Ruhe und die Sicht auf uns wirken. Eine abendliche Stimmung war es! Ein paar Sonnenstrahlen durchbrachen die Wolkendecke, sodass der Inn vom Licht geküsst wurde.

Währendessen kochte Mirjam Schnee, um daraus dann Wasser für Spaghetti zu gewinnen. Als wir zur späten Stunde mit etwas Feuerholz zurückkamen fing sie zu kochen an. Wir richteten uns ein und Alex machte den Ofen an. Es gelang, und genauso schnell wie es draußen kälter wurde, wurde es jetzt in der Hütte wärmer. Nach dem Essen und einer Runde Enzian setzten wir uns draußen auf einen Baumstamm und schauten uns den Sonnenuntergang an. Es war absolut friedlich, nur die Vögel waren zu hören, und doch war es so unglaublich eindrucksvoll, als die Sonne den Schnee mit rotem Licht flutete. Wir sammelten Holz, solange es noch nicht dunkel war. Wie in einem Survivalgame: Quartier gesucht & los gezogen um Ressourcen zu sammeln.

Der Ofen knisterte und wir tranken Chardonney und erzählten lustige Geschichten. Draußen war es jetzt dunkel und das Ofenrohr begann zu glühen. Die Nacht war richtig kalt geworden. Es schimmerte das Licht des Ofens aus der Hütte und der Schnee tropfte vom Dach herab. Drinnen blieb es kuschlig warm und wir hörten Xavier Rudd über meine Bluetooth Box. Irgendwann legten wir kein Holz mehr nach und zwengten uns in die engen Lager, auf denen wir unsere ISO Matten und Schlafsäcke ausgebreitet hatten. Es war etwas dreckig und rußig und vor allem sehr begrenzt. Duch war es warm und ich konnte gut schlafen. Am nächsten Morgen startete der Tag mit Kerzenlicht, Tee und warmen Porridge, bevor wir wieder abstiegen und diesen Goldschatz von Hütte so zurückließen wie wir sie vorgefunden hatten.

Die war ein besonderes Bergerlebnis, dass ich mit guten Freunden geteilt habe, die so spontan da mitkamen! Wenn man sich manchmal erlaubt auch seiner Intuition zu folgen und dabei etwas Neues zu probieren, wird es am Ende doch belohnt! Ich werde diesen schönen Abend nicht vergessen und wenn ich wieder komme den Schnapsvorrat aufstocken. Hoffentlich bleibt es dabei, dass diese kleine Hütte ein Geheimtipp ist, den man nur dann kennt, wenn man es zufällig entdeckt. Ich bin erstaunt, dass es doch noch so viel Offenheit und Vertrauen gibt. Dass dies noch nicht so ausgenutzt wurde, und solche tollen Orte wie dieser 2019 noch frei zugänglich und nicht abgesperrt sind. Wem auch immer die Hütte gehört: Danke!


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Der "Moment"

Der höchste Wunsch.... überhaupt!


Bilder
Ausflug Bilder von
Kaj

 

Nur der Gipfel und Ich...
Kaj
Der Author
Kaj
- Tuesday, 24. July 2018

Nach einer etwas frustrierenden Woche, bei 30°C täglich im 4.OG meines Büros schwitzend, während das geplante Zugspitz-Wochenende ins Wasser fallen sollte (Gewitter), musste ich etwas für die Seele tun! Ich habe mich richtig schlecht gefühlt und konnte ja nicht einfach NICHTS tun. Nachdem ich das Wetter für den Freitag gecheckt hatte, dachte ich mir "ja da geht no was heit!?" und bin erstmal direkt in die Berge gedüst. Habe mir einen Wein und mein Biwakzeug eingepackt und bin gerade in Unterammergau auf den Wanderparkplatz gefahren, als die letzten Autos ihn gerade verließen.

 

Bevor ich losgehen konnte kam nochmal ein Regenschauer, und ich dachte mir... "Hmmm, vielleicht doch nix? A kim, ez wort ma hoit no bisserl" Als der Schauer dann aufhörte, packte ich zusammen und schnappte mir den schweren Rucksack. Ein, zwei Mountainbiker kamen mir noch entgegen sonst aber niemand mehr. Die 650hm zur Hütte zogen sich, aber ich war eigentlich recht fit. Immer wieder grummelte es am Himmel und ich hielt inne um zu hören woher der Donner kam "Ah vermutlich nur Zugspitze". Dann war ich überrascht, als ich das Pürschlinghaus mal geöffnet vorfand. (War ja 2 Jahre lang zu). Als ich rein kam, sprang mir die Wirtin entgegen "Sog bitte, dass du a Übernachtungsgast bist!!" Naja ich meinte mal schaun....aber dann wurde ich aufgeklärt, mein Biwak könnt ich scho moi vergessen, da man hier im Naturschutzgebiet ned erwischt werden sollte... 380€ Strafe oder so, meinte die Wirtin.

 

Ich bin trotzdem weiter rauf zum Teufelsstättkopf und als ich dann da oben saß, fing es direkt an zu regnen. Ich dachte mir nur "Bitte.... bitte nicht jetzt!" Zum Glück hörte es dann gleich wieder auf: Es war windig und kalt. Ich war völlig alleine und egal wohin ich sah, waren die Wege Menschenleer. Rund um mich waren Berge in düsteren Wolken gehüllt und es herrschte eine bedrohliche Stille. Das Licht der Zugspitzstation leuchtete durch eine Wolke hindurch. Am Anfang machte ich nur ein paar Bilder, aber dann, als ich meine Brotzeit vertilgte und mir ein Becher Chardonney gönnte, taute ich langsam auf. Nur der Berg und ich! Ich blieb ganze 3 Stunden dort oben und das Wetter hielt. Doch immer mehr verdunkelte es sich in verschiedenen Richtungen. Ich hörte mir ein Set von Kraut an, was die ganze Sache noch untermalte. Der Wein und die Musik wirkte und ich wollte nicht mehr weg von hier. Alles Negative der Woche hatte mich wohl heute an diesen Punkt geführt. 

 

Ich fing mit Selbstgesprächen an um meine Gedenken laut auszusprechen. Ich fühlte mich geborgen und in Frieden gelassen. So wollte ich die Berge schon oft mal erleben, aber erst heute schaffte ich es wirklich. Als dann irgendwann eine Regenfront von München herzog und es über Füssen bereits wie verrückt blitzte, verkrümelte ich mich schließlich. Doch beim Abstieg zur Hütte blieb ich auf der Lichtung des Waldes noch einmal stehen und telefonierte mit Oliver und Alex. Es wurde jetzt stockfinster und die Lichter Oberammergaus funkelten in der Ferne. Dann erwischte mich die Front schließlich: Heftiger Wind, Donnern und Blitze und zunehmend auch wieder regen. Wirklich episch, wie das Wetter jetzt zuschlug! Ich rannte schnell zur Hütte und verkroch mich in einem Bett eines Mehrbettzimmers.


Das war ein unglaublicher Abend, den ich nur mit mir selbt und der Natur hatte. Das war schon lange Mal nötig!

Bilder vom Tag | Teufelsstättkopf Tour


Auch Intressant...

Der "Moment"

Der höchste Wunsch.... überhaupt!



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