Die strahlende Sonne begrüßte mich schon recht früh, als ich bei wolkenfreiem Himmel von Augsburg losfuhr. Nach 3 Stunden war ich schließlich in Marktschellenberg. Lange Fahrt für eine Tour, aber der Untersberg sollte sich ja schließlich lohnen! Tipp: Wenn man der Maut entgeht und bei Bad Reichenhall rausfährt, schickt einem das Navi über eine unglaublich schöne Bergstraße!
Am Parkplatz, der am Fuße der gewaltigen Klippe des Untersberges liegt, traf ich dann auf Beni und co. Wir waren heute zu Sechst. Darunter eine Ironman Trainerin und eine Wanderin aus Mainz! Als wir loszogen, wars kurz vor 10 und die Sonne brannte guad runter! Zum Glück führte uns der Weg direkt in den Wald wo wir es schattig hatten.
Ich hatte schon Angst mein Durchhänger vom Nagelfluh wäre noch da, aber zum Glück war ich fitter denn je! Gar keine Probleme heute! Wie auch immer das sein konnte…. Der Weg führt auf breitem Schotterweg immer entspannt mit leichtem Anstieg durch den Wald. Man findet allerdings immer wieder Abkürzungen, die etwas steiler sind.
Irgendwann erreicht man kleine Wasserfälle. Von hier aus geht’s dann etwas steiler rauf. Man sieht auch schon die Toni Lenz Hütte am Fels. Es gibt überall so Waypoint Schilder auf der Strecke, die einem zeigen wie weit es noch bis zur Hütte ist. Dann gings schließlich raus aus dem Wald und in die pralle Sonne. Von hier aus ists noch ne knappe Stunde zur Alm. Wäre nicht immer wieder eine kühle Brise vorbeigezogen, wäre das schon unbequem geworden. Man erreicht irgendwann einen Vistapoint wo man einen tollen Blick auf den Untersberg erhaschen kann. Weiter den felsigen Weg hinauf und ehe man sich versieht, steht man vor der Hütte.
Die Hütte ist echt super! Man hat eine Veranda mit traumhafter Aussicht bis zum hohen Dachstein. Es gibt einen Brunnen mit kühlem, frischen Quellwasser und gute Speisen! Bestellt bloß ned den großen Kaiserschmarn, der legt euch lahm, versprochen! Und tankt unbedingt die Wasserreserven auf, es ist noch nicht vorbei! Die Hälfte der Gruppe stieg von hier aus wieder ab. Beni, die Ironman Trainerin und ich gingen weiter bergauf. Nicht weit von der Alm erreicht man einen wahrlich fantastischen Platz. Ein Plateau mit Gipfelkreuz und der gewaltigsten Sicht auf den Watzmann, den ich je gesehen habe! Seht selbst:
Von hier aus kann man auch zur Schellenberger Eishöhle (die erst ab 01.Juni öffnet) weitergehen. So spektakulär sie auch wäre, sie hatte noch zu . Nach vielen Fotos gings weiter über den kieseligen Weg. Der weitere Aufstieg wird jetzt richtig abenteuerlich! Der Pfad wurde in den Fels geschlagen und führt über wacklige Holzleitern durch einen, in der Wand eingelassenen Tunnel, hindurch. Wir brauchten hier etwas länger für Fotos. Abenteuerlich geht’s auch dann noch über Stahltreppen den Fels hinauf.
Ist man über der Kante, erreicht man ein Schild, dass den Berchtesgadener Hochthron (Berg zur linken Seite) und den Salzburger Hochthron (rechts) mit 30 Minuten Gehzeit ausschreibt. Man meint, man hätte den Aufstieg schon geschafft, aber Irrtum! Es geht noch ein ganzes Stück über den Fels in kleinen Serpentinen hinauf. Das Gelände wird zunehmend alpin und ist nicht ganz ohne. Es wurde auch immer heißer und trockener, sodass wir dann schon froh waren, weiter oben, bereits das Gipfelkreuz sehen zu können. Doch kommt hier noch ein Schild, das also wieder lügen will: Immer noch 30 Minuten??? Schon etwas daneben….
Jetzt irrten wir noch eine gute halbe Stunde zwischen den Nadelsträuchern umher. Der Weg nahm kein Ende. Viel Schlimmer fand ich aber, wie viele Touris uns hier entgegenkamen. Leute in Jeans und T-Shirt ohne Rucksack, in Sandalen und mit 4-jährigen Kindern! Wenn man an den Abstieg durch die Tunnel im Fels denkt, finde ich es recht verantwortungslos das als Spaziergänger zu wagen. Die wollten halt von der Bergstation aus zur Toni Lenz Hütte gehen.
Der letzte Aufstieg zum Gipfel ist kaum zu finden. Aber wenn man den breiten Weg folgt, findet man ihn schließlich auf der Rückseite der Erhebung. Nach weiteren 5 Minuten ist man mit jeder Menge Touris am Salzburger Hochthron. Aber lange blieben wir nicht, da wir umzingelt von Selfiesticks und Flugdrohnen waren. Von hier zum Geiereck ist ein Katzensprung. Nur noch einmal runter und bisschen bergauf und man ist am Ziel. Dort ist eine sehr schöne Alm mit Sommerliegen. Man hat hier eine fantastische Sicht auf Salzburg! Die letzte Seilbahn runter kommt um 17:00 Uhr. Wir nahmen die um 16:30 Uhr. Dafür, dass wir aber im Alpenverein waren, mussten wir NUR 13 € statt 13,50 € zahlen!!! So ein stumpfes Lachen hatte der Ticketverkäufer scheinbar nicht zum ersten Mal gehört.
Unten angekommen, war es aber noch nicht vorbei. Da kein Bus mehr kam und uns auch sonst niemand abholte, mussten wir noch gute 2,5 km der Straße folgen zurück nach Deutschland und zurück zum Parkplatz! Zum Schluss fuhren wir noch in den Biergarten und rundeten den Abend prima ab! Die 6 Stunden Autofahrt hatten sich auf jeden Fall gelohnt! Danke Benni für diese wundervollen Touren!!!
Fazit
Ich dachte mir noch: Kaj warum tust du dir das an? Die lange Fahrt, die Hitze, die Erschöpfung von Nagelfluh... Als ich da war, wusste ich es wieder: Es geht einfach nicht anders! Die Berge sind mein Zuhause! Tolle Gruppe, schöne, spannende Tour. Es hat an nichts gefehlt! Die Sicht auf den Watzmann ist der Wahnsinn und der Steig durch die Tunnel echt cool. Untersberg muss man auf jeden Fall machen!
Kaj
Salzburger Hochthron (1.853m)
Bergsteigen
Schellenberger Eishoehle, 83487 Marktschellenberg
Schwer
1.000 +
Wandern @ Marktschellenberg (Berchtesgadener Alpen)