| ➚1038hm - 19KM - 05:15H | Mittel |
Die Soiernspitze sieht schon auf den Bildern so eindrucksvoll aus. Ein massiver Berg auf dem eine gewaltige Steinpyramide steht. Egal von wo man loswandert, der Gipfel erfordert viel Zeit! Der Berg ist technisch nicht schwer aber die Tour ist einfach lang. Man kann von Krün aus starten oder den anderen Zustieg von Mittenwald aus gehen. Viele fahren mit dem Fahrrad in den Forst und sparen sich somit viel Strecke. Ich starte heute direkt von den beiden Soiernseen, die übrigens wahnsinnig schön sind. Der Weg zum Berg startet zwischen den 2 Seen und geht zunächst in Serpentinen ins rechte Feld hinauf.
Sind einige Höhenmeter geschafft, macht der Weg einen Knick und quert nun weit nach Osten in Richtung des kleinen, höher gelegenen Sees: Die Soiernlache. Der Weg geht nicht direkt am See vorbei, aber man kann über die Grashügel den Abstecher machen. Ich war dort und hab direkt ein paar Gämse aufgescheucht, der See war noch gefroren.
Jetzt mache ich mir Sorgen um den Aufstieg. Schon gestern sah ich den Schnee im Schotterfeld liegen. Ein paar Gipfelbiwakierer erzählen mir, dass ich es ohne Steigeisen nicht versuchen soll. Ein Pärchen vor mir dreht auch am Schneefeld um und kommt mir entgegen. Naja… ich hab nen recht schweren Rucksack dabei und auch kein Eisen für die Schuhe mit. Das Soiernkar liegt vor mir, der Schnee ist sehr verhärtet und das Feld zunehmend steiler. Oben ist eine Querung zu machen, die man evtl. auch über die Felsstrukturen machen kann.
Ein anderer Wanderer taucht auf und geht einfach drauf los, ich folge ihm. Zum Glück gibt es eine Trittspur! Damit geht es auch ganz ok. Ohne diese wäre es eine ganz andere Sache… Tatsächlich komme ich relativ einfach und schnell an der Soiernscharte oben an und lasse das Problem somit hinter mir. Von hier noch 20 Minuten zum Gipfel. Der Weg ist jetzt sehr entspannt. Nach Gesamt 2 Std. bin ich oben. Von hier geht ein Weg nach Süden runter in Richtung Mittenwald, jedoch kehre ich um und will weiter wandern bis zur Schöttelkarspitze. Die ist noch ganz schön weit weg…
Weiter zur Schöttelkarspitze & Abstieg nach Mittenwald
Eine ziemlich überraschende Information an der Soiernscharte: Nur 1:40h bis zur Schöttelkar? Optisch sieht es nämlich nach viel mehr aus: Denn sie ist auf der anderen Seite des großen Beckens und zu ihr führt nur der Weg am Grat entlang. Es stellt sich raus: Es ist tatsächlich sehr einfach und dauert auch nicht lang.
Der Weg bleibt ein Wanderweg und geht auch nicht direkt am Grat entlang, sondern links davon am Grashang. Erst geht’s um die eindrucksvolle Lahnspitze herum und dann unterhalb des Soiernschneids weiter. Nach 30 Minuten erreiche ich den Feldernkopf und bin damit schon oberhalb des westlichen Kars. Ein Blick zurück auf die Soiernspitze mit ihrer großen Felspyramide inspiriert mich. Weiter in Richtung Schöttelkar…. Als ich den Wanderweg von Krün aus erkenne sehe ich ganze Massen an Wanderern aufsteigen.
Das letzte Wegstück zum Feldernkreuz (wo die Wege zusammenführen) ist dann doch mit etwas Kraxelei verbunden, aber nicht so wild. Das Timing ist perfekt! Ich erreiche das Feldernkreuz und sehe nur 50 meter unter mir Beni, Alex, Kristin und Colei am Aufsteigen. Zusammen geht es jetzt weiter zum Gipfel, der super imposant vor uns liegt. Die größte Schwierigkeit kommt jetzt im kurzen Absteig in einer Scharte.
Es ist sandig und erdig und relativ steil. Hier konzentrieren wir uns ein Stück lang. Die Schöttelkarspitze steht jetzt direkt vor einem. Der letzte Aufstieg geht nördlich um den Berg herum und über bisschen Kraxelei zum Gipfel. Hier sind duzende Leute, ist halt doch ein Trendberg. Viele Leute kommen auch vom Soiernsee hinauf. Über das sandige Zeugs geht’s jetzt wieder zurück zum Feldernkreuz.
Hier trennen wir uns wieder: Beni will mit Alex meinen Weg zur Soiernspitze gehen um von dort dann nach Mittenwald abzusteigen und ich gehe mit Kristin und Colei den Normalweg von der Schöttelkarspitze runter nach Süden. Und das ist die eigentliche Hatscherei! Der Weg ist unglaublich monoton und in nicht enden wollenden Spitzkehren immer steil bergab. Erst durch die Latschenkiefern dann durch den Wald. Das waren bestimmt 2 Stunden Abstieg bis zur Forststraße.
Aber es ist noch nicht vorbei, denn jetzt müssen wir ja noch bis Mittenwald. Und so folgt eine weitere ganze Stunde Hatscherei im Tal. (Für Beni und Alex ist es noch viel weiter!) Aber der Weg ist echt schön! Ein paar Almen kommen und dann geht man an den Kasernen vorbei, bis die Dächer der Stadt vor einem am Waldrand erscheinen. Die Füße brennen jetzt arg, wir gehen uns erstmal ein Eis hohlen und checken dann im Hotel ein.
Fazit
Beide Tage waren 9-10 Std. Touren, beide über 20km und über 1.500hm. Und beide Touren sind echt geil gewesen! Sowohl die Namenlose Kette ohne Wegmarkierungen (schwer) als auch die Runde über Soiernspitze zur Schöttelkarspitze (mittel).
Mehr Infos: https://www.bergtour-online.de/bergtouren/bergwanderungen/schwer/soiernspitze/
| Bewertung |
Landschaft: |
|
Markierungen: |
|
Bewirtung: |
|
Frequentierung: |
|
Kondition: |
|
Gefahrenpotential: |
|