Höhenmeter sammeln im Karwendel! Der rießige, bauchige Berg, der seinen Schatten über den Ahornboden wirft ist ein beliebtes und lohnendes Tourenziel und eine schwere Berg-Wanderung. Tag 2 unserer Karwendeltour auf der Westseite des Engtals. (Teil1: Ostseite)
Es gibt einen direkten & sehr steilen Weg hinauf, allerdings wollten wir den schöneren & längeren Aufstiegsweg nehmen. Vom großen Parkplatz am Gasthof Eng wandern wir nun den Ahornboden entlang, der sein herbstliches Kleid trägt. Die rießig hohen Berge des Karwendelhauptkamms werfen ihren Schatten auf uns. Es geht jetzt an den berühmten Engalmen vorbei und auf den Wanderweg in Richtung Falkenhütte zu.
Der Aufstieg geht echt ganz gemächlich, ist aber richtig schön. Gerade zum Indianer-Herbst tragen die Bäume gelbe & rote Gewänder. Richtig Fotogener Tag! Die Äste im Fokus und die hohen Kalkwände des Kamms im Hintergrund. Nach 1:50h gemütlichem wandern erreichten wir schließlich das Hohljoch am Fuße der nun sich senkrecht auftürmenden Dreizinkenspitze. Wir machten Brotzeit auf der Wiese und stauten über den Blick hinüber zur Falkenhütte, die noch in der Ferne lag. Dahinter erhebt sich wie ein Gemälde die Birrkarspitze.
Jetzt folgt man dem Wanderweg entlang des Berghangs nach Osten um den Teufelskopf herum. Und anschließend geht es auf gleichbleibender Höhe gemütlich um die Gumpenspitze herum. Irgendwann geht man über eine Anhöhe und erblickt nun die noch fehlenden Höhenmeter zum rießigen Gamsjoch vor sich. Zur Rechten entdeckten wir gleich noch den steilen Weg hinunter zum Parkplatz. Zum Gipfel sind es jetzt noch ca. 700hm
Die ersten 300 gehen über die Kehren zunächst hinauf auf das Gumpenjöchl, der Scharte zwischen den Bergen. Unterwegs sollte nochmal am Bach das Wasser aufgefüllt werden, letzte Chance. Jetzt sieht es gar nicht mehr weit aus, doch ist schon noch eine gute Stunde hinauf. Hier folgen auch leichtere Kletterpassagen, die den Weg hinauf etwas schwerer machen. Dann gelangt man auf den Rücken des Berges. Hier wandert man nun nur noch die Höhenmeter ab hinauf zu Kreuz.
Endlich am Gipfel genossen wir die grandiose Aussicht. Ich war einfach völlig fasziniert von der Kette bis hin zur Birkkarspitze. Auch das Sonnjoch vom Vortag auf der Ostseite sieht plötzlich ganz anders aus. Nach dem Gipfelfoto machten wir uns wieder an den Abstieg. Doch diesmal wählten wir den steilen Abstiegsweg. Dieser hatte es auch wirklich in sich! Sandig, glatt, steil wie die Hölle. Ich war echt dankbar über meine Stöcke! Viel Schotter und zum Schluss hin ein ebenso steiler Waldweg, matschig und noch rutschiger.
Wir stiegen wirklich zügig ab, aber der Weg forderte sehr viel Trittsicherheit und Konzentration. Zum Schluss hin wuschen wir uns im Fluss, den man jetzt auch zu Fuß durchquert. Doch bevor es heim ging machte ich noch Fotos: Denn der Sonnenuntergang verzauberte den herbstlichen Ahornboden jetzt noch mehr!
Fazit
Mittelschwere – schwere Bergwanderung. Viele Höhenmeter in Auf- und Abstieg. Genug Wasser und Brotzeit mitnehmen. Doch das Panorama ist einfach jeden Meter wert! Bis zum Joch ist der Weg relativ einfach, zum Gipfel hin etwas schwieriger. Der direkte Weg sollte nur von erfahreneren Wanderern gewagt werden.