Haben uns vorgenommen eine entspannte Tour zum Wallfahrtskloster am Kreuzberg zu unternehmen. Von Schweinfurt aus waren wir nach 45min. Fahrt bereits in Schönau an der Brend angekommen. Dort, vor einer Therme, gibt es kostenlose Parkplätze. Es ist nicht der beste Ausgangspunkt, für Wanderer die einfach nur auf den Kreuzberg wollen, denn von hier sind es gute 10km bis zum Gipfel. Wer es als Abstecher machen möchte, kann auch von Bischofsheim aus gehen. Doch wollten wir schon etwas marschieren um uns das gute Bier auch zu verdienen ;)
Vom Parkplatz aus, an einem kleinen Teich vorbei, führte uns der asphaltierte Weg in den Wald. Hier fanden wir bereits ein Wanderschild "Zum Kreuzberg". Doch musste man aufpassen, dass man an der Weggabelung richtig geht: Nnämlich erst nach Rechts (in den Wald) und die nächste dann links, wo es auch bergauf geht. Denn der Wanderweg führt stetig entlang des Buckels dieser Hügelkette. Wir konnten auch jetzt fast nichts mehr falsch machen, da es für den Rest der Tour immer geradeaus weiter ging. Besonders spektakulär war die Landschaft jetzt nicht, doch hat ein herbstlicher Wald im Naturschutzgebiet, auf einem doch sehr einsamen Wanderweg seinen Charme. Auch wenn man keine Aussichten hat.
Ein Schild an einem Baum, wies auf die erste Anhöhe "Gehrkopf" hin. Es gab große Pilze und viele Vogelbeerenbäume. Manche der alten Bäume, luden sehr stark zum klettern ein, da sie auffallend viele dicke Äste hatten, sind aber unter besonderem Naturschutz und gekennzeichnet. Eine einsame Hütte mit Pausenbänken findet sich irgendwo auf der Strecke und man muss einmal die Budesstraße überqueren (Hier echt aufpassen!). Nach 1:40h erreichten wir schließlich eine Lichtung und sahen die Straße paralell zu unserem Weg. Hier erreichten wir eine Wirtschaft wo es auch einen Hochseilgarten gab.
Jetzt sind auch mehr und mehr Wanderschilder zu sehen, die auf den Kreuzberg hinwiesen. Auch eine Mountainbike Strecke gab es, für die man sich theoretisch Fahrräder ausleihen könnte. Ein Stück weiter nach Westen wies ein Schild auf ein Panorama-Spot hin. Ein kleiner Umweg, doch ein erster lohnender Ausblick auf die Rhön! Dann weiter, ging es schließlich zum letzten steileren Aufstieg zum Kreuzberg hinauf. Wir erreichten die Gemündener Hütte und folgten dann einfach dem Skilift und gingen die Piste hinauf, an der Bergwachthütte vorbei. Oben waren wir dann an der Kreuzberg-Anhöhe angekommen und genossen das Rundum Panorama, dass uns bis jetzt eher fehlte. Jetzt zog ein doch recht kühler Wind.
Die große, rote Antenne des Kreuzbergsenders ist jetzt der beste Orientierungspunkt. Auf dem Wag darauf zu, kamen wir noch durch eine Allee sehr alter, schöner Bäume und erreichten dann schließlich nach 2:30h die drei Kreuze. Ein rießiges Gipfelkreuz war noch ein Stück weiter bergauf zu sehen. Viele Leute waren jetzt hier und auf dem Weg nach unten waren Gedenktafeln an frühere Zeite und eine kleine Kapelle, wo eine sterbende Jesus Figur dargestellt wurde. Ein Stück die Treppe runter, erreichten wir das Kloster Kreuzberg. Hier war natürlich alles Menschenüberfüllt. Die Pilgerstätte, gilt als Wallfahrtsort aber auch als traditionelles Klosterrestaurant. Viele Leute kamen in Trachten um hier zu speisen und zu trinken. Mönche in Kutten wuselten sich durch die Menschenmassen.
Das Kloster war alt und wirkte wie eine alte Burg. Ich fand es noch schöner als Andechs! Vor allem nach dem langen Marsch, waren wir hungrig und durstig. Über 2 Stunden aßen wir im Biergarten und hohlten uns mehrere Hupen des Klosterbräu Schwarzbieres. Die Gesellschaft war in bester Stimmung: So empfinde ich Bayrisch-Fränkische Kultur! Gut gelaunt, machten wir uns dann an den Rückweg. Wir kletterten noch auf einen Baum bevor wir uns dann in Gesprächen verloren auf dem langen 10km langen Rückweg nach Schönau. Mein Tipp: Anschließend umbedingt nach Bischofsheim an der Rhön fahren und in die Innenstadt gehen. Es ist so ein uriges, schönes und typisch fränkisches Dorf mit einem schönen Kirschturm. Am Hauptplatz im "Brotzeitladen" sind wir dann noch hängen geblieben, wo es tolle Speisen und auch das Klosterbräu Bier gab. Übernachtet haben wir dann auf dem Campingplatz.
Fazit
Eine Wanderung an deren Mitte, nicht das wandern im Walde sondern mehr das Kulturerlebnis an der Rhön steht. Der Kreuzberg ist ein lohneder Aussichtsberg in dieser Gegend und das Kloster ein hervorragendes Ziel. Wer sich aber sein Bier auch wirklich verdienen will, nimmt den langen Weg in Kauf um das Gefühl auch voll zu erleben. Eine leichte Wanderung für jederman mit viel Raum für Ruhe und das einsame Walderlebnis.