Auf den höchsten Berg am Lago Iseo. Ein grasiger, fast 2.000 Meter hoher Berg in den Brescianer Voralpen mit einer großen, sehenswerten Kapelle am Gipfel. Den Großteil des Berges befährt man mit dem PKW und startet eigentlich erst bei der Croce di Marone, einem Gebirgspass auf 1.100 Meter. Von hier geht’s ist es dann eine recht einfache Wanderung hinauf.
Das anspruchsvolle ist schon eher die Fahrt auf der sehr schmalen Serpentinenstraße hinauf. Gegenverkehr ist da schon stellenweise tricky. Der Parkplatz oben war bei uns völlig überfüllt aber wir haben trotzdem was gefunden. Dem breiten Fahrweg folgen wir und entdecken in den Büschen so ein großer, bunter Salamander oder sowas… Eine Echse auf jeden Fall.
Man kann im Prinzip immer dem breiten Forstweg folgen, der in großen Kehren immer weiter den Berg hinaufführt, so bietet sich die Tour auch für das MTB an. Wer aber lieber einen schönen, steilen Wanderweg bevorzugt, kann auch das tun, es gibt immer wieder direkt-abzweige durch den Wald, wo es sich auch etwas schattiger wandert. Nach ein paar Höhenmetern erreichen wir die Rifugio Malpensata wo ein paar Pferde geparkt stehen.
Weiter geht’s über den direkten Wanderweg hinauf in Richtung Berg. Die sommerliche Idylle nimmt immer mehr zu und ein Blick zurück bietet bereits eine tolle Aussicht in Richtung Lago Iseo. Schon jetzt wirbt der Weg mit immer mehr bunten Blüten und anderen Pflanzen. Nach viel Wandern im Grünen erreichen wir schließlich den kleinen Bauernhof „Malga Guglielmo di Sotto“ wo der Weg entlang einer Mauer zwischen den Kuhweiden führt.
Jetzt machen wir eine kleine Chillo-Pause. Dann geht es wieder über den breiten Fahrweg hinauf. Auf der Alm sind ganze Horden von Kühen gerade auf einem Run zum Brunnen. Über uns sehen wir bereits die große Kapelle in den Wolken verschwinden. Man kann jetzt weiter den Forstweg über die Rifugio Almici gehen oder auch einfach direkt den Hang raufwandern. Nach etwas bergauf sind wir schon am Gipfel.
Wirklich eine beeindruckende Kapelle mit einer gewaltigen Bronze-Tür mit epischem Papst-Relief. Die Wolken ziehen mehr und mehr vorbei, sodass man sich doch mal eine Jacke anzieht. Statt wieder denselben Weg abzusteigen, entscheiden wir uns weiter nach Osten über die Grashügel zu wandern, und das ist eine ganz coole Entscheidung, weil wir dort ab dann wirklich mutterseelenallein sind: kein einziger anderer Wanderer mehr.
Was besonders ist: Diese weißen Blumen. Unzählige Massen von ihnen, als hätte sich ein Gärtner ausgetobt. Bin kein Botaniker aber da sind schon ungewöhnlich viele die lustig im Wind tanzen. Wir tanzen mit ihnen. Der Weg führt über das fast schottisch wirkende Gelände zum Coma Tiragna und dann entlang des Hangs runter in Richtung Tal. Nach etwas grasigem Abstieg erreichen wir eine verlassene Hütte: Die Cascina Costarica.
Der Weg zurück geht nun über die Wiese nach Westen und leider wieder in einen Gegenanstieg im Wald. Dahinter erreichen wir schon bald wieder den breiten Fahrweg in der Nähe des Bauernhofs. Jetzt nur noch den Wanderweg über die Rifugio Malpensata absteigen. Und wieder ein paar große Echsen im Gestrüpp entdeckt! Dann geht’s noch mal am Parkplatz in das kleine Restaurant für einen Kaffe bevor wir zurück zum See fahren.
Ein Abstecher in Pisogne ist dann auch sehr zu empfehlen. Hat eine schöne Altstadt am Hafen. Zusammen mit dem Rest der Gruppe gehen wir hier gemeinsam zum Abendessen.
Fazit
Eine schöne einfache Bergwanderung. Zwar nicht direkt am See aber lohnende Ausblicke garantiert! Es gibt viel zum Einkehren und besonders werde ich mich an die unzähligen Blumen erinnern.
Bewertung
Landschaft:
Schön
Markierungen:
Befriedigend
Frequentierung:
unter Leuten
Kondition:
Wenig
Gefahrenpotential:
Ungefährlich
Wandern vom 13.June 2020 in Zone (Berscianer Voralpen)
Monte Guglielmo (1.957m)
Wandern
25054 Marone, Province of Brescia, Italien
Leicht
1.000 +
