Kurz noch umgepackt, und weiter ging es zur nächsten Tour! Es sollte eine entspannte und leichte Wanderung mit Aufstieg zur Olpererhütte werden. Der Olperer ist einer der größten Dreitausender im Zillertal und bildet den Kopf des Tuxer Hauptkammes. Auf der Rückseite gibt es ein Ganzjähriges Ski-Gebiet auf dem Hintertuxer Gletscher.
Vom Schlegeisspeichersee folgten wir der Straße zum Parkplatz von wo der Aufstieg zur Hütte ausgeschildert war. Das Wetter war wieder hochsommerlich heiß und trocken. Wir staunten über die Bergkette des Hochfeilers und dem Gletscher, dessen Kamm bereits die Italienische Grenze darstellte. Man merkte auch schon die direkte Nähe zu Italien, es gab die typisch italienischen Nadelbäume und die Luft roch italienisch :)
Der Aufstieg war superidyllisch! Serpentinen bahnen sich bergauf durch Sträucher und Bäume. Bald überschritten wir aber die 2000 Meter und die Fauna ließ nach und gab einen Blick frei auf den langen Berghang des Olperers. Über ein imposantes Gefälle schoss ein Fluss den Berg hinunter. Es war Bockheiß und trotzdem war alles voll von Wanderern. Wir folgten dem Aufstieg eine gute Stunde, bis wir nur noch auf dem Fels liefen.
Man konnte die Alm jetzt sehen, wie sie über einem Felsvorsprung leicht hervorragte. Trotzdem führt der Weg noch gute 30 Minuten auf dem Tiroler Höhenweg entlang. Endlich an der Alm, schlugen wir richtig zu: Kaaspressknödlsuppe und Kaiserschmarrn! Aber was für einer!!
Kaum als wir fertig waren, fing es an zu nieseln. Jetzt holte uns wohl doch noch ein schlechtes Wetter ein? Wir blieben daher noch etwas in der Alm und warteten den Regen ab. Zum Glück ließ er schon bald nach und wir zogen wieder los. Draußen hatten sich jetzt viele Ziegen und Hühner versammelt, die im Regen die Terrasse erobert hatten. Einfach nur coole Tiere! Wir machten noch einen Abstecher zu einer Hängebrücke um dort tolle Fotos zu schießen. Der Blick auf den See und den Gletscher war Gold wert!
Wegen Angst um den Regen, gingen wir nicht, wie geplant, die Variante über die Neumarkter Runde, sondern stiegen ab wie wir gekommen waren. Hier verloren wir uns auch völlig und ich marschierte mit einem Pärchen aus Pennsylvania, die für 6 Monate in Deutschland waren. Wir ratschten den ganzen Abstieg lang über Politik in USA und Deutschland. Unten angekommen sammelte sich unsere Gruppe dann wieder.
Da es noch ein weiter Rückweg war, wollte ich gleich fahren. Die Anderen hatten eigentlich noch einen Klettersteig geplant, doch da es wieder geregnet hatte und schon nach 16 Uhr war, bezweifle ich dass sie es noch versucht haben. Mit Oliver machten wir noch einen kurzen Stopp am Sylvensteinspeichersee auf einer tollen Brücke mit Aussicht ins Karwendel. Der Rest des Weges war Staufrei.
Fazit
Ein fantastisches Wochenende im Zillertal! Ein fast 3000er, ein irre guter Klettersteig und eine wunderschöne Landschaft mit tollen Leute und bestem Wetter. Besser geht’s kaum, wir hatten nen schönen Abend auf der Dominikushütte und viele Leute kennengelernt. So hätte ichs gerne immer!!!