Die technisch schwierigste Etappe ist jene, die von der Sella Hütte zur Mantova- bzw. Gnifettihütte führt. Die versierten Bergsteiger können bei perfekten Bedingungen den Eis- und Firntanz über den gewaltigen Lyskamm wagen (AD, 8-9 Stunden) – Achtung Neuschnee, Wind?. Alle anderen müssen den Weg über den Il Naso (Schneedomspitze) gehen. Aber auch diese Tour steht dem Castor an Schwierigkeit nicht nach.
Über den Il Naso planen wir heute zu steigen. Wieder in der Finsternis geht’s los aufs Eis und wieder auf dem Abstiegsweg von gestern ein Stück auf den Castor zu. Schon bald zweigt die Spur dann aber nach rechts ab um weiter durchs Lystal bzw. dem westlichen Lysgletscher zu wandern. Links ragen große Gletscherbrüche empor und rechts umrunden wir einen anderen gigantischen Eisbruch. Mit etwas up- and down geht es einen weiten Weg auf den Il Naso zu.
Aufbruch von der Hütte. Links Castor und Rechts Lyskamm
Lyskamm Wände
Dabei staunen wir immer mehr über die links von uns aufragenden Lyskammwände. Der Il Naso gehört im Prinzip auch zum Lyskamm, ist aber ein südlicher Ausläufer, der etwas niedriger gelegen ist. Jetzt ist die Kuppel (daher auch der Name Schneedomspitze) wie die Nase des Lyskams (Il Naso) vor uns. Kurz besprechen wir unser Vorgehen und kommen auf die Idee, eine gemeinsame Sicherungs-Strathegie mit der Gruppe Österreichern hinter uns zu planen. Sie geben uns ihre Eisschrauben, sodass wir insgesamt mit 8 Schrauben die kompletten 2 SL auf dem Firnfeld absichern können ohne Zwischenstand! Sie würden dann als zweite Seilschaft alles wieder einsammeln und uns auf der Hütte wiedergeben.
Es geht um den beeindruckenden Bruch herum und vor uns auf den Naso zu
Gesagt, getan, steigen wir nun in die Westwand ein. Nach etwas steilem Schnee geht’s zunächst ans Blockwerk. Dort geht es im 1. Grad über grobe Granit- und Schieferplatten hoch. Am fließenden Seil um die Felsköpfle gesichert kommen wir noch entspannt hinauf. Einmal müssen wir trotzdem einen Schwenker durch den Schnee raufpickeln. Irgendwann sind wir dann am oberen Ende des Felsarms und es steht nun das bis zu 40° steile Firnfeld vor uns. Es gibt am Fels einen Bohrhaken wo ich nun die Seilschaft per HMS in die Sicherung nehmen.
Am Blockwerk empor
gehts auch mal durch den Schnee
Ralf steigt voraus und verbaut alle paar Meter die Eisschrauben, die Anderen folgen ihm. Irgendwann steige ich nach, sodass die ganze Seilschaft über die Expressen verteilt am Hang klettert. Ich darf als letzter dann ausklippen, aber lasse alles drin für die Österreicher. Der Hang ist nicht ganz so steil aber deutlich vereister und die Schneeschicht vom Wind weggepustet. Deshalb müssen wir heute mal so richtig Pickeln und uns ganz auf die Frontalzacken verlassen, eine neue Erfahrung und es zieht immer mehr an den Wadeln. Aber ohne viel Drama schaffen wir es nach ein paar starken Windböen hinauf.
Am Firnfeld empor
Jetzt noch ein bisschen der Kuppel hinauf folgend, wandern wir zum Naso-Kamm und folgen diesem zu dessen Gipfel. Geschafft! Mit ein paar Skitourengeher stehen wir oben auf der Schneedomspitze und staunen wieder über eine neue Aussicht nach Osten: Dort sehen wir ein unendlich weites Geltscherfeld und dessen zahlreiche Gipfel (Ziele unserer nächsten Etappe). Jetzt geht’s an den Abstieg und der macht die Tour dann langsam anstrengend.
Gipfel erreicht
Wir überschreiten den Gipfel nach Südosten und folgen der Spur, welche durch die Skitourengeher jetzt nicht mehr eindeutig ist, weiter nach Süden. Dann entdecken wir den Südabstieg über das Blockwerk (was die sicherste Route runter sein dürfte). Es geht den ganzen Berg dort hinunter und man kann kaum sagen, wo es am sinnvollsten langgeht, da jede Spur fehlt und alles gleich aussieht. Zum Glück stehen ab und zu ein paar Holzstöcke die grob den Weg weisen. Mit dem Seil ist es nervig und kostet uns viel Geduld, zudem sind viele Kraxelstellen im tiefsten Schnee und erdigen Untergrund ziemlich eklig zu klettern. Nach über einer Stunde sind wir dann irgendwann endlich erschöpft am Fuße des Il naso angekommen.
Abstieg in die Tiefe suchen
Aber wir sind noch lange nicht am Ziel, denn jetzt müssen wir noch den ganzen östlichen Lysgletscher bis zur Vincent Pyramide überqueren, da ein direkter Abstieg aufgrund gigantischer Gletscherstürzte unmöglich ist. Also geht’s noch eine gute Stunde über einen stetigen Aufstieg nach Osten weiter. Leider fängt es dann an zu schneien und wir wandern blind in der Wolke. Auch die Spur verschwindet irgendwann sodass wir per GPS uns im weißen Nichts orientieren müssen. Als wir dann die Nord-Süd-Spur endlich erreichen, ist es wieder einfacher.
Wir biegen nach rechts ab und steigen nun ins Gressoney Tal ab. Hierbei geht’s auch über ein paar große Schneebrücken drüber. Beim Abstieg im Blindflug dürfen wir wieder nicht falsch gehen, da es hier zwei Hütten gibt. Wir halten uns links und erreichen dann irgendwann das Ende des Gletschers, wo einige Leute zelten. Noch etwas wandernd über die Felsen erreichen wir dann endlich nach 9 Stunden die Citta di Mantova-Hütte auf 3500m.
Die Hütte
Die Mantova Hütte im obersten Gressoney Tal am Garstelet, ist eine Privathütte, die den Gressoneyer Alpine Guides gehört. Besonders viele italienische Zwei-Tages-Touristen, welche vom Tal aufsteigen für eine Tour zur Signalkuppe und zurück, kommen als Gäste. Aber natürlich auch Spaghetti-Tour-geher. Sie ist sehr groß und hat einen rießigen Gastraum, wieder ganz dem italienischen Standard angepasst. Diese Hütte bietet neben WLAN sogar auch eine warme Dusche an. Das Essen ist TOP, die Leute sehr freundlich und wir fühlen uns sehr wohl!
Abbruch Variante
Gletscherfreier Abstieg zur Stazione Punta Indren (Seilbahn Optionen in verschiedenste Richtungen), Wanderabstieg ins Gressoney Tal nach Stafal oder auch nach Osten nach Pedemonte. Viele Wege nach Rom! Alle Abstiege nur nach Italien möglich. Es gibt keine „Untenrum-Alternative“ zur nächsten Hütte. Wer hier absteigt, bricht die Tour dann ab.
Diese Etappe könnte einer der schönsten sein, denn man überschreitet mehrere 4000er auf dem langen Weg zur Signalkuppe. Unterwegs gibts das Balmenhorn, die Vincent-Pyramide, den Corno Nero, die Ludwigshöhe und die Parrottspitze. Alle Erhebungen liegen direkt auf dem Weg zur Margherita Hütte und sind nicht sonderlich schwierig. Ist allerdings dann ne ganz schön knackige Tour! Es gibt auch einen direkten Weg links an allem vorbei. Der letzte Gegenanstieg führt dann zur Singalkuppe auf der die höchste Schutzhütte der Alpen troht: Die Capanna Regina Margherita auf 4554m Höhe!
Als wir am nächsten sehr frühen Morgen aus dem Fenster schauen, ist schnell klar, dass wir ein Problem haben. Denn schon seit gestern Abend schneit es stark und jetzt immer noch. Außerdem jault bereits hier ein strammer Wind, Nach einigen Überlegungen haben wir dann schließlich beschlossen heute nicht aufzubrechen und eine weitere Nacht auf der Mantova zu bleiben. Denn bei schlechter Sicht, anhaltendem Niederschlag und Wind hat man keine Orientierung oder Spur mehr... Zu unserem großen Glück konnten wir fix einen Platz bekommen und auch auf der Margherita um 1 Nacht schieben. Also haben wir heute erstmal entspannt, karten gespielt und uns kräftig ausgeschlafen - was auch wirklich nötig war.
Einige Runden Durak...
Bei dann wieder perfektem Wetter brechen wir wieder auf. Wieder in der Dämmerung schimmern die gigantischen Eisfelder in dunkelblau und die großen Bergreihen im Süden schimmern im roten Sonnenaufgang. Heute sind wir allerdings nicht so einsam unterwegs: Der ganze Gastelet Gletscher vor uns, bis zu den Gipfeln gleich mehrere Ameisenstraßen. Viele haben ihre Reservierung geschoben und besonders viele Italiener machen hier nur Tagestour zu Signalkuppe. Deshalb, so schön es auch ist, ist es etwas stressig. Wie üblich bei Hochtouren gibt es wenig Rücksicht und Seilschaften überholen sich immer wieder gegenseitig... Viele gehen sogar ganz ohne Seil über den Gletscher - komplett irre! Es dauert heute auch nicht lang bis ich in eine Spalte einbreche, allerdings nicht so tief.
Los gehts wieder hinauf.
Nervige Überholungen - Schweigen
Guter Ort fürs Zelt oder?
Meine ganz persönliche Gletscherspalte <3
Ameisenstraße hinauf
Die ganzen Höhenmeter vom letzen Abstieg gehts hinauf bis wir schließlich wieder unterhalb der Vincent-Pyramide (4215m) an der Kreuzung stehen: Links der Naso, geradeaus der Normalweg bzw. Abstiegsweg vom Lyskamm und nach rechts gehen wir nun hinauf zur V. Pyramide. Ein wirklich einfacher Weg. Gemütlich bisschen Zick-Zack den Hang hinauf gehen bis wir dann am Gipfel stehen (nach 3 Std.). Der Blick auf Lyskamm Orientale ist gewaltig! Von hier haben wir auch einen guten Überblick wo die Reise noch hin geht. Es geht wieder hinaub und gegenüber eine Querung hinauf zu den Felsen die aus dem Schnee ragen. Dort führt ein kurzer Steig mit Tritthilfen und dickem Hanfseil die Wand hinauf (B). Oben angekommen begrüßt uns die rießige, eiserne und verschneite Christus-Statue mit offenen aber mahnenden Armen. Ich verspüre doch etwas Erfurcht und erinnere mich wie klein wir doch im Vergleich zu diesen Bergen sind.
Vincent-Pyramide
Weiter zum Balmenhorn
Am Balmenhorn (3:35h, 4167m) liegt auch eine kleine Biwakschachtel die ganz gut ausgestattet ist: Kochfeld, Töpfe und gemütliche Matratzen. Ein paar übernachten dort auch heute. Jetzt steigen wir wieder ab und folgen dem Schneefeld weiter nach Norden und wieder bergauf zur Ludwigshöhe empor. Auch jetzt könnte man wieder links gehen um auf den Direktweg zurück zu gelangen. Rechts von uns ragt noch der Corno Nero auf, den wir aber auslassen: Er hat wieder ein äußerst steiles Firnfeld und ist am Grat sehr schmal, einige versuchen es aber. Über eine Eisbrücke gehts dann auf den nächsten Gipfel vor uns: Ludwigshöhe (4:46h, 4341m). Hier sehen wir nun vor uns noch die Parrottspitze und dahinter unser Ziel. Der rießige Berg hinter allem ist übrigens die Dufourspitze - der höchste Gipfel der Schweiz. Die Ludwigshöhe überschreiten wir nach links und steigen ein etwas steiles Stück mit Pickeleinsatz nach Süden ab.
In der Ferne die Toscanan??
Weiter am Corno Nero entlang
Auf die Ludwigshöhe
Corno Nero Zustieg
Jetzt kommt wieder die Entscheidung: Noch die Parrottspitze mitnehmen oder zurück auf den Direktweg (links lang)? Wir haben noch Lust, da der Tag so perfekt ist! Also gehts auf den recht breiten Schneebuckel vor uns zu. Dann gehts wieder recht steil im Zickzack auf den Firnkamm empor. Diesem folgen wir dann immer weiter hinauf. Rechts und links gehts wieder steil hinab und der Firnkamm ist stellenweise etwas schmal. Leider ziehen jetzt aber wieder dichte Wolken auf und schon bald gehen wir im Blindflug über die Schneewechten ins "Ungewisse". Wortlos überschreiten wir den Gipfel (5:50h, 4432m) nach Osten hin. Hinten gehts dann erstmal eine weile im Schnee bergab und dann vor einem Felsturm rechts weiter. Dann wieder am Schneehang nach links orientieren um abzusteigen. Ganz unten wieder angekommen folgen gehen wir nach GPS geradewegs zurück auf die Haupt-Zustiegsspur hoch zur Signalkuppe. Es dauert eine Weile bis wir schließlich wieder auf diese stoßen.
Parrotspietze und dahinter Signalkuppe - links Dufourspitze
Am Kamm der Parrotspitze
Der folgen wir dann weiter. Und oh my boy die Höhenmeter haben sich gesammelt und wir haben echt nimmer viel Power. Die Gruppenerschöpfung, die Höhe und die lange Tour zwingen uns jetzt nur im Schneckentempo den steilen Anstieg in Richtung Zumstein und Dufour zu wandern. Immer ein paar Schritte und dann Pause.... Nach ca. 150hm macht gehts scharf nach Links über die Wechten drüber und ab dann schnurstracks auf den schwarzen Klotz auf dem Gipfel zu. Erst noch flach, später wieder steil, sind diese letzten weiteren 150hm wirklich eine Probe und eine Qual. Gefühlt hat es jetzt Stunden gedauert nur geradeaus zu gehen und es war ein Kräfteringen. Aber dann nach fast 8 Std. und 1380hm sind wir schließlich da, am höchsten Punkt unserer Tour: Der Signalkuppe (4554m). Die Schutzhütte ist einmalig!
Die Hütte
Die Capanna Regina Margherita des CAI der Sektion Varallo ist die höchste Hütte der Alpen. Sie liegt mitten auf dem Gipfel in greifbarer Nähe zur Dufourspitze. Es ist der Grenzgipfel zwischen Schweiz und Italien, zwischen Wallis und Piemont. Sie sieht aus wie ein großer Kasten aus schwarzem Blech, der mit Seilen im Boden verankert ist. Von außen total vereist, innen aber kuschlig und gemütlich warm. Es gibt hier kein fließend Wasser. Das Essen ist gut und es gibt schwaches WLAN. Zimmer haben auch voll gepasst! Der Blick aus dem Fenster ist mit Worten nicht mehr zu beschreiben. Sie ist ein Ausgangspunkt für die Dufourbesteigung.
Abbruchvariante: Es gibt keine. Abstieg geht nur über Aufstiegsweg oder über den Grenzgletscher in Richtung Zermatt zurück-
VI. Abstieg über den Grenzgletscher zum Riffelberg
Kaj
Der Author
Kaj
- Wednesday, 24. November 2021
Wir erwachen heute auf der höchsten Hütte der Alpen auf 4500m. Nach kurzem Frühstück bestaunen wir draußen die Welt! DIrekt hinterm Geländer gehts viele Hundert Meter in die Tiefe hinab. Der tosende Eiswind pustet große Schneeverwehungen an den weißen Bergkämmen durch die Luft und weit im Süden hinter der gut sichtbaren Toscana geht dann die Sonne auf. Wohl einer der tollsten Sonnenaufgänge an die ich mich erinnern kann!
Dann wandern wir los. Wir blicken geradewegs zwischen Lyskamm und Dufour hindurch und auf das Matterhorn herab. Im starken Wind gehen wir den ersten Hang herab und dann entlang vom Joch auf die Dufourspitze zu. Wer früh genug losgeht, kann auch noch auf die vorgelagerte Zumsteinspitze steigen, wo man den Sonnenaufgang wohl noch herrlicher erleben kann. Einige Leute haben das auch gemacht, wir allerdings lassen auch diesen Gipfel heute aus und steigen direkt runter zum sogenannten Grenzgletscher.
Über diesen gelangen wir nun wieder ins Walliser Tal, zurück in die Schweiz und gradewegs auf das Matterhorn zu. DIeses, und auch die hohen Nachbarn wie Weißhorn, Zinalhorn, Täschhorn und Dom lassen sich wie in einem langsam immer größer werdenden Gemälde bestaunen. Während rechts von uns sich die gigantischen Fels- und Eiswände des Monte Rosas (der Dufourspitze) auftun, wirkt vor allem auch links von uns die Steilwände der Lyskammberge immer gewaltiger. Genau dazwischen wandern wir so dahin, in einer Gletscherwelt wie aus dem Märchenbuch. Manchmal kann ich gar nicht glauben wo ich bin, so rießig ist alles. Besonders die großen Spalten und Eisbrüche: Teilweise Haushohe Eisplatten die aus dem Boden ragen.
Gerade hier ist es besonders kritisch dass man in der Seilschaft wandert. Auch unter der Schneedecke lauern klaffende Spalten und man muss immer wieder mal über eine drüberhupfen. Je weiter wir absteigen, desto näher kommt der erst mickrig aussehende Gornergrat-Berg. Weiter unten wird der Gletscher schließlich aperer und nach kurzer Zeit stehen wir dann wieder auf dem Felsboden. Das erste Mal wieder auf normalem Terrain wandern seit der Gandegghütte. (Aber die Steigeisen brauchen wir später nochmal) Über das Plattje gehts dann noch gute 30 Minuten weiter über grobes Blockwerk und unwegsam aber stets gut markiert bis zur Hütte. Schon von der Ferne sieht das Haus inmitten dieser übertrieben malerischen Welt toll aus. Links die Breithörner, der Castor und der Pollux (wir erinnern uns..) und darunter der rießige Grenzgletscher auf seiner Reise ins Tal.
Das apere Ende des Gletscherabstiegs
Monte Rosa Hütte
An der Monte Rosa Hütte angekommen (nach 3 Stunden), staunen wir weiter, besonders über die Dufourspitze vor uns. Denn von hier geht der Normal-Weg hoch auf den höchsten Schweizer Gipfel. Wir machen eine Jause und gönnen uns ein Bier bevor es weitergeht, denn es ist erst die Hälfte geschafft. Nun folgt Jetzt folgen wir der Weiß-Blau-Weißen Markierung weiter über den Wanderweg zum Gornersee hinab, einem kleinen eisblauen Gletschersee. Dann geht der Weg noch ein gutes Stück über Geröll runter bis auf den Gletscher zurück. Über diesen kann man jetzt auch ohne alles wandern, man sieht alle Spalten, es ist durch die Kieselschicht kaum rutschig und es ist flach.
Dort hinunter wieder zurück aufs Eis
Dort dann suchen nach dem Aufstieg zum Gornergrat
Allerdings ist die Orientierung jetzt eher das Problem. Wir müssen den Aufstiegsweg zum Riffelberg finden und der ist dann irgendwo rechts vom Gletscher und führt wieder über das Terrain bergauf. Der Gornergrat ist vor uns nun plötzlich ganz schön groß und ganz links sehen wir auch schon den Riffelberg wie ein Turm aufragen. Wir folgen den roten Holzstangen im Eis und beobachten den GPS Track bis wir den Weg dann schließlich finden. Jetzt gehts wieder gute 300hm bergauf, und darauf hat man nach 2000hm Abstieg mal so gar keine Lust mehr...
Nochmal mit den Eisen hinauf
Wir folgen den roten Stangen, welche uns zunächst an einem Wasserfall und ein paar Gletscherflüssen im Zickzack nach Nordosten hinaufführen. Dann irgendwann ist es da, ein klares Hindernis und die klare Grenze für alle unausgerüsteten Wandertouristen: Ein großes, steileres Gletscherfeld. Hier ist ohne Steigeisen Schluss, daher ziehen wir sie wieder an und gehen ohne Seil auf dem aperen Eis nach oben. Hier muss man dann immer ein bisschen den Zustiegsweg zum Fels links beobachten. Man kommt nicht direkt zum Steig, wegen der großen Randkluft zur Wand, und muss stattdessen im größere Spalten herum gehen und weiter rauf gehen um dann einen sicheren Weg rüber an die Wand zu finden.
Der Alte Weg hinauf
Dann können die Eisen schließlig endgültig weg und man befindet sich nun am Gornergratberg. Ein Felsband mit Fixseil führt uns an der feingeschliffenen Moräne weiter hinauf. Der Abgrund links von uns wird mit zunehmender Höhe schnell tief. Weiter oben gehts dann über eine Gitterbrücke auf eine Leiter zu. Hier darf man dann einfach mal 2 Leitern gute 40 Meter hinaufklettern (B). Und dann beginnt der eigentliche Panorama-Weg erst! Die sich nun auftuende Aussicht spricht Bände! Immer wieder verharren wir angesichts der Berge rundherum.... Angefangen links mit dem gigantischen Monte Rosa, der allein schon faszinierend ist, folgt das lange Gletscherband von dem wir heute gekommen sind, rechts daneben die Lyskammgipfel, dann rechts davon Castor und Pollux gefolgt von der Messerscharfen Breithornreihe, die sich mit dem rießig wirkenden Breithorn Hauptgipfel abschließt. Noch weiter rechts, quasi in Wanderrichtung, natürlich das prächtige Matterhorn!
Königs Panorama
Es kommen uns erste Wandertouris entgegen und immer mehr Vegetation am Wegesrand. Der Wanderweg quert immer weiter nach Nordwesten den Gornergrat, bis wir schließlich, nach 6,5 Stunden, das große Joch vor dem Riffelberg erreichen. Dort tummeln sich unzählige Touristen rund um den berühmten Riffelsee - der See in dem sich das Matterhorn spiegelt, ein klassisches Motiv für die Fotographen. Hier treffen wir nun auch endlich Beni und Alex wieder, die für eine Tagestour hochgewandert sind von Zermatt. Im Prinzip endet die ganze Tour hier, an der Station Rotenboden.
Riffelsee
Wege nach Zermatt zurück
- Mit der Zahnradbahn von der Station Rotenboden (52 CHF)
- Etwas bergab wandern zur Station Riffelberg und dort mit der Gondel hinab zur Furi Station (26 CHF), restliche 30 Min zu Fuß nach Zermatt.
- Alles absteigen nach Zermatt. Gibt durchaus schöne Wanderwege! Gute 2,5 Stunden, 8 KM und 1200hm Abstieg.
Diese Tour ist schon was ganz besonderes! Wer Hochtouren liebt, ist hier richtig! Außerdem bietet die Tour auch besondere Erlebnisse für etwas erfahrenere Bergsteiger... Auch wenn diese Reise gut ins Geld ging, hat es sich vollends gelohnt und ich würde wiederkommen. Man staunt jeden Tag, und erlebt einfach richtig viel. Einzig negativ sind oft rücksichtslose Seilschaften, ignorante Einzelgänger und die immer schlimmer werdende Haut und Erschöpfung. Ein Pausentag auf einer Hütte kann ich nur empfehlen. Aber so war es einfach nur wild und oft gar nicht so überlaufen! Wer weiß, vielleicht werden wir Lyskamm und Dufourspitze sowie Pollux irgendwann einmal nachholhen??