Parkplatz-Adresse: Via C. Benso di Cavour, 152, 96017 Noto SR, Italien
Noto wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt und ist Spätbarock. Das Antike Noto wurde 1693 durch ein Erdbeben zerstört und wurde daraufhin einheitlich im Stil des sizilianischen Barocks neu aufgebaut.
Wir sind vom Parkplatz erstmal etwas durch die höher gelegenen Gassen geirrt und es war wie ausgestorben! Wir waren umgeben von Gebäuden und alte Kirchen aus Sandstein. Es gab ein paar sehr interessante Bars, die die Stufen einer Treppe oder Nischen in den alten Wänden zu Tischen ihres Lokals umgestaltet hatten.
Doch dann haben wir die große Hauptstraße entdeckt und da waren plötzlich unter Massenhaft Touristen. Prächtige Kirchen auf beiden Straßenseiten zierten die Straße. Wir gingen an einer Treppe in einer Seitengasse Abendessen. Es gab Tappas und Burger, war sehr günstig und unglaublich lecker!
Um 06 Uhr fuhren wir im Hotel los. Hatten unsere gesamte Wanderausrüstung dabei, inkl. Helm (da es vor kurzem nach einem Ausbruch Brocken vom Himmel auf die Leute regnete) und Wanderstöcke. Schon etliche KM vor Catania sah man den gewaltigen Schatten des Vulkans. Der Ätna ist der größte aktive Vulkan Europas. Bis Catania waren es ca. 1,5 Stunden Fahrt und dann ging es bis auf 1900hm über Serpentinen im 2. Gang den Vulkan hinauf. Das Auto kämpfte und die Vegetation änderte sich erst vom Frühling zu Herbst und dann verschwand alles und man fuhr nur noch zwischen schwarzem Lavagestein.
Oben am Parkplatz war es sehr kalt und ein Orkan herrschte. Wir zogen uns sofort warm an und staunten erstmal über die gewaltige Aussicht! Dann stellten wir fest, dass wir ein Parkticket bräuchten, aber der Schalter erst um 09 Uhr öffnete. Also mussten wir 1 Stunde warten, um uns dann für 6€ ein Parkticket zu kaufen.
Da auch schlechtes Wetter angekündigt war, kehrte ein Nürnberger um und fuhr wieder bergab. Wir zogen aber los und gingen direkt auf das Lava Geröllfeld. Der erste Anstieg machte uns warm, er ging über losen Untergrund und relativ steil. Als wir dann auf einen Weg stießen, machten wir erstmal Brotzeit. Dann folgten wir dem Weg hoch zur Bergstation. Die Seilbahn hinauf hätte 35€ gekostet und einen auf 2500m gebracht.
Der Gegend wirkte absolut unwirklich, alles kahl und tot, soweit das Auge reicht schwarzer Sand und schwarzes, scharfkantiges Lavagestein und dazwischen vereinzelte Schneezungen. Der Wind wurde immer heftiger beim Aufstieg und ohne Handschuhe aus dem Souvenirshop hätte ich eiskalte Hände bekommen. Wir genossen es aber in vollen Zügen, man fühlte sich lebendig und es war außer uns niemand zu Fuß unterwegs! Es überholten uns jetzt vermehrt Busse am steilen Weg zum Berg. Nach 2 Stunden waren wir oben angekommen. Man konnte jetzt die beiden Hauptkrater sehen und den Qualm den sie ausstießen. Ein Schild verbot uns quasi den weiteren Aufstieg, daher gingen wir zur Station, die völlig überfüllt war von Touristen aus der Seilbahn.
Für 35€ könnte man jetzt mit einem Bus inkl. Guide bis auf 2800m weiterfahren. Da Robin noch nicht so fit war, hatten wir beschlossen es so zu machen.
Diese Busse wurden umfunktioniert zu überdimensionalen Jeeps mit großen Geländerädern! Eine echt holprige Fahrt im vollen Bus ging also auf der Sandstraße weiter Richtung Krater und zwischen Meterhohen Schneewänden hindurch. Schon spektakulär! Bei 2800hm stoppte der Bus und man war an der Absperrung angelangt. Hier ging es nicht mehr weiter! Wir befanden uns 400m unterhalb des Südkraters und der Dampfte gewaltig. Vor nur wenigen Wochen gab es hier eine Eruption die einen neuen Krater entstehen ließ und hier eine große Lavazunge sich ihren Weg bahnte. Die Lava war aber bereits frisches Gestein geworden und bedeckte wie ein Geröllfeld den Wanderweg zum Krater. Der Boden und die Brocken waren noch immer richtig warm!
Jetzt fuhren die Busse uns weiter, etwas bergab. Dort konnte man das gewaltige Tal von Valle del Bolve überblicken. So etwas Gewaltiges habe ich selten gesehen! Es handelt sich um die Ostseite des Ätnas, welche früher ein weites blühendes Tal war. Doch in den 90ern schossen unendliche Mengen Lava den Hang hinab und bedeckten über 20km² des Tals. Alles zerstört und übrig geblieben war eine endlose schwarze Wüste! Einfach nur überwältigend! Am liebsten wäre ich es einmal durchgewandert auf der Suche nach Mordor oder so ^^
Dann wieder an der Bergstation wollten wir einen anderen Weg hinabgehen (natürlich ohne Seilbahn). Doch kaum als wir das Gebäude verließen hagelte es wie verrückt. So nahmen wir doch lieber den Weg von dem wir kamen und aus dem Hagel wurde schnell strömender Regen. Klitsch Nass waren wir dann wieder am Auto.
Fazit
Leider bestiegen wir von den 3300hm nur 500 insgesamt! Wegen den Ausbrüchen in der Vergangenheit war es uns leider nicht möglich zum Krater zu gehen. Damit haben wir den „Gipfel“ nicht erreicht. Trotzdem hat sich der Ausflug absolut gelohnt und wir haben einen tollen Tag auf dem Ätna verbracht! Es ist doch etwas ganz anderes als eine normale Bergtour.
Kaum waren wir vom Vulkan wieder unten, fuhren wir weiter nach Norden Richtung Taormina. Ein Italiener am Hotel hatte mir einen Insider-Tip gegeben, wir sollten unbedingt nach Castelmola fahren. Und schon als wir von der Autobahn kamen sahen wir diesen unglaublichen Ort! Weit oben in den Bergen thronte eine kleine Siedlung auf einem über 550 Metern hohen Bergsattel, das war Castelmola. Also musste das Auto wieder schuften ^^
Über die Via Leonardo Da Vinci Straße geht es extrem kurvig, steil und eng die Gassen hinauf. Gegenverkehr ist hier übel. Es kam uns hier sogar ein Bus entgegen. Wie in einem Wunder bestieg man langsam mit dem Auto immer weiter den Berg. Nach ewigen Serpentinen waren wir dann am Parkplatz von Castelmola.
Wir schlenderten über eine Veranda wo man eine tolle Sicht auf Taormina und das Meer hatte! Beim Erkunden des kleinen Städtchens fanden wir einen Piazza mit dem wohl spektakulärstem Blick überhaupt! Man überblickte die Berge Siziliens, das Meer und den gewaltigen Ätna der in den Wolken verschwand. Sonnenstrahlen durchbrachen die Regenwolken und verzauberten die Landschaft zusätzlich!
Wir aßen Pizza und stöberten durch kleine Souvenirgeschäfte und Kunstateliers und machten viele Fotos. Zurück geht es über die selbe Straße. Tja das war es schon zu Sizilien! Wir waren dann noch an einem Badestrand bei Ludo di Noto und sonnten uns stundenlang. Der letzte Tag war also eher zum Entspannen. Also Super toller Urlaub! Sizilien muss man schon mal gesehen haben!
Danke euch fürs Lesen, Bewerten, Kommentieren und Teilen!!!