Dieses Jahr wurde es doch mal Zeit für eine weitere Fortbildung im Bereich Sportklettern. Daher hab ich mich mit etwas Sorge und Hoffnung für den Mehrseillängen Kurs beim DAV Augsburg angemeldet - Sorge, dass Corona es nicht erlauben würde. Und obwohl es eher schlecht aussah, schrieb mir die Kursleiterin schließlich die Mail: Der Kurs findet statt! Drei Tage klettern im bestens abgesicherten Klettergarten in Nassereith standen bevor, schon am Sonntag sollte ich meine erste Mehrseillänge machen.
Tag 1
Zum besseren Kennenlernen sind wir zunächst in ein Cafe in der Ortschaft und saßen den morgendlichen Regen aus. Hier haben wir gleich mal unsere Kenntnisstände ausgetauscht, und jeder hat ein bisschen von sich erzählt, warum wir uns für den Kurs angemeldet haben. Zudem durften wir mal unsere Knoten-Kenntnisse demonstrieren. Gleich darauf gings zum Fels – zunächst in die einfachen Einseillängen am „Botanischen Garten“ https://www.climbers-paradise.com/sportklettern-ferienregion-imst/location/nassereith-botanischer-garten/
Ziel des ersten Kurstages war das Sichern mit dem HMS: Also wie man den Partner am Körper bzw. am Fixpunkt mit einem Halbmastwurf sichert. Zudem haben wir das Abseilen nochmal wiederholt. Abends in der Pension Gerti nach einem gemeinsamen Abendessen, war noch Zeit die Kursleiter mit Fragen zu löchern und viel Theorie für den Standplatzbau durchzugehen.
Tag 2
Ziel des zweiten Kurstages war es auf einfachen Routen einen Standplatz zu bauen und von dort den Nachsteiger zu sichern. Hierbei nutzten wir eine Standplatzschlinge mit weichem Auge um zwei Fixpunkte zu verbinden. Im weichen Auge wird sowohl der Sichernde mittels Mastwurf als auch der Nachsteiger mittels HMS gesichert. Natürlich halfen und überwachten unsere Kursleiter aufmerksam alles was wir taten. Besonders aufmerksam musste ich beim Umbau zum Abseilen am Stand werden, denn hier muss man schon seine Strategie im Kopf zurechtlegen – also wann tue ich was und was will ich erreichen?
Sind auch noch zwischendurch normal geklettert und haben an der Wand „Eis am Stil“ paar Routen geklettert. Zum Abschluss eine erste richtige 2-SL gemacht – noch mit viel Hilfestellung durch die Kursleiter.
Persönlicher Tipp: Man muss keine theoretischen Vorkenntnisse zum Kursinhalt mitbringen, jedoch kommt es einem selbst zugute, sich vor dem Kurs zum einen die wichtigen Knoten zu üben (Halbmastwurf, Mastwurf, Bulin, Achter, Schleifknoten) und sich einfach über Broschüren des DAVs etwas über Standplätze einzulesen: So hat man im Kurs dann auch mehr Fragen zu anderen Methoden und versteht die Unterschiede besser. Was aber vorher sitzen sollte: das Abseilen
Hier durfte ich mit meinem Seilpartner dann eine ganze Mehrseillänge (3 SL – „Samerststeig“ bis 4+) durchziehen. Am liebsten hätten wir zwei gemacht, aber da reichte die Zeit nicht mehr: Schon beeindruckend wie viel Zeit ins Land zieht für eine Route! Ich habe gelernt, dass ich mehr Material und vor allem bequemere Kletterschuhe brauche. Heute ging auch alles echt gut und wir wussten was wir tun. Das einzig negative an der Aktion: Oberhalb der Wände geht ein Klettersteig entlang und es kamen leider immer wieder Steinschläge, und die kamen echt wie Geschosse runter. Zum Schluss sind wir nochmal ins Restaurant für Kuchen und Kaffe für Abschiedsworte und Feedback.
Fazit zum Kletterkurs
Die Chemie passte bei uns allen. Es war alles sehr entspannt und man konnte die Kursleiter wirklich mit Fragen löchern. Sie hatten genau so viel Spaß es uns zu lehren wie wir Spaß hatten es zu erlernen. Besonders toll fand ich, dass wir so vieles Fragen konnten was auch bisschen über den Kursinhalt hinausging. Der Ablauf war super durchgeplant und dem Wetter perfekt angepasst. Vor allem viel Geduld wurde uns gezeigt und mit Sorgfalt unsere Fehler aufgezeigt. Ich habe genau das erlernt was ich mir erhofft hatte und mein Seilpartner ebenso. Ich sage DANKE an die DAV Kursleiter für diesen tollen und wirklich lohenden Ausflug!